Bianca Extra Band 2
ich kenne da diesen Privatdetektiv und …“
„Du hast einen Schnüffler auf Rebecca angesetzt?“ Seth war kurz davor, seinen Bruder zu erwürgen.
„Er hat nur Rebeccas Dienste als Steuerberaterin in Anspruch genommen und sich einmal im Monat mit ihr getroffen. Er hat sie nicht ausspioniert .“ Jace holte tief Luft. „Hör zu, ich wollte nur wissen, ob sie Hilfe braucht. Niemand hat sie verfolgt oder heimlich Fotos von ihr gemacht.“
Seth nickte kurz. „Dir ist aber schon klar, dass du dir den ganzen Aufstand hättest sparen können, wenn du mir gleich davon erzählt hättest? Verdammt, Jace! Wenn sie mit meinem Baby schwanger ist, dann hatte ich das Recht, sofort davon zu erfahren!“
„Warum?“, entgegnete Jace. „Sie hat auf deine E-Mails und auf deine Briefe nicht reagiert. Du hast sie auch telefonisch nicht erreicht. Es gab nichts, was du hättest tun können.“
„Ich hätte zumindest gerne die Gelegenheit gehabt, es zu versuchen.“ Seth fluchte. „Ich bemühe mich gerade wirklich, nicht auszurasten. Aber du machst es mir verdammt schwer. Wir sind Brüder. Wir sollten aufeinander aufpassen. Daher verstehe ich beim besten Willen nicht …“
„Was glaubst du denn, was ich getan habe?“ Müde schüttelte Jace den Kopf. „Ich wollte dich nur beschützen.“
„Mich beschützen?“, fragte Seth gefährlich leise, als ihm aufging, was Jace damit meinte. „Du bildest dir ernsthaft ein, dass ich meinen Job nicht machen könnte, wenn ich gewusst hätte, dass Rebecca vielleicht von mir schwanger ist?“
Seth war Pilot bei der Air Force. Normalerweise war das kein allzu riskanter Job. Sein Einsatz in Afghanistan, wo er an der Einsatzplanung beteiligt gewesen war, hatte ihn allerdings schon ein paarmal in brenzlige Situationen gebracht. Aber meistens war seine Tätigkeit selbst dort nicht besonders gefährlich gewesen.
„Ich wollte, dass du heil und gesund nach Hause kommst.“ Stur reckte Jace das Kinn. „Also habe ich beschlossen zu warten, bis du wieder da bist, um dir alles zu erzählen. Was ist daran so verkehrt?“
„Verkehrt? Es ist absoluter Schwachsinn“, sagte Grady gelassen. „Stell dir mal vor, ich wüsste etwas über Melanie, das dich angeht, und würde es dir nicht sagen?“
„Das ist ein blödsinniger Vergleich“, erwiderte Jace. „Ich bin hier. Ich kann mich selbst um Melanie kümmern. Seth war in Afghanistan.“ Er warf Seth einen eindringlichen Blick zu. „Ich habe mir ununterbrochen Sorgen um dich gemacht.“
Das ging ja schon mehr in Richtung Entschuldigung, als Seth erwartet hatte. Er war zwar immer noch sauer auf Jace, aber vor allem war er einfach nur fassungslos. Wie konnte Rebecca so etwas vor ihm geheimhalten?
Natürlich bestand die Möglichkeit, dass das Baby nicht von ihm war und dass Rebecca deswegen den Kontakt abgebrochen hatte. Objektiv betrachtet war das am wahrscheinlichsten. Aber sein Instinkt sagte ihm, dass es eine andere Erklärung gab.
„Na schön“, sagte er schließlich beherrscht. „Ich werde über deine Verfehlungen hinwegsehen, weil du mein Bruder bist. Und weil ich glaube, dass du es nur gut gemeint hast.“ Seth trank sein Bier aus. Dann befahl er: „Erzähl mir alles, was du weißt.“
Das Zimmer sah aus, als ob ein paar Dutzend Eimer rosa Farbe darin explodiert waren. Es gab rosa Girlanden, rosa Luftballons, rosa Teller, rosa Gläser, rosa Servietten und rosa Blumen. Nicht zu vergessen jede Menge rosa Kuchen und rosa Gebäck, sowie rosa Punsch, mit dem die Gäste die Süßigkeiten hinunterspülen konnten.
Mit anderen Worten: Alles war viel zu rosa.
Rebecca Carmichael rieb sich den Babybauch und unterdrückte ein Stöhnen. Ihre ungeborene Tochter reagierte mit einer Reihe von Kung-Fu-Tritten, als ob sie ihrer Mutter zustimmen wollte.
Rebecca stemmte die Hände in die Hüften und drehte sich langsam im Kreis, um einen Überblick über die Katastrophe zu gewinnen. Vielleicht könnte sie ein paar von den Transparenten abnehmen. Vielleicht auch noch ein paar Girlanden.
Allerdings wollte sie ihre Schwester nicht verletzen. Jocelyn hatte sich so viel Mühe damit gegeben, die Babyparty zu planen.
„Was meinst du, Kleine?“, fragte Rebecca ihren Bauch. „Fällt deiner Tante auf, wenn ein bisschen von der Deko verschwindet?“
Doch dann hörte Rebecca die Stimmen ihrer Mutter und ihrer Schwester aus der Küche, die sich anscheinend in die Haare geraten waren. Wenn ihre Mutter und Jocelyn erst mal in Fahrt waren, konnten sie
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