Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
Ich kenne einige ausgezeichnete Restaurants, eine Menge Sportbars und ein paar Tanzclubs… was?« Gabe unterdrückte den Einfall, auf die Lautsprechertaste zu drücken, um mithören zu können. Dann hätte er gewusst, warum Charlotte mit einem Mal so schockiert wirkte. »Ich bin nicht sicher. Heute ist Donnerstag, nicht? Nein, ich habe keine anderen Pläne…«
Gabe ballte eine Hand zur Faust. Der Mann verabredete sich mit Charlotte! So eine Frechheit.
»Was? Ihre andere Leitung? Sicher, ich bleibe dran.« Charlotte sah Gabe an und hielt die Sprechmuschel zu.
»Es ist Jack Landor, mein neuer Nachbar auf Zeit.«
»Du denkst doch wohl nicht etwa daran, mit dem Kerl auszugehen, oder?«
»Na ja, eigentlich hatte ich nicht…« Dann brach sie ab, und ihre Augen blitzten auf. »Wieso sollte ich nicht?«
»Er könnte ein Massenmörder sein.«
»Er ist Jack Landor!« rief Charlotte. »Zur Zeit ist er so berühmt, dass er Glück hat, wenn er ungestört ins Bad gehen kann, ganz zu schweigen davon, jemanden umzubringen.«
»Genau das meine ich!« brüllte Gabe. Dann hielt er inne. Nein, das hatte er überhaupt nicht gemeint. Normalerweise dachte er viel logischer. Sein Zorn hatte einen Teil seines Gehirns außer Kraft gesetzt. »Ich finde nur, dass du das nicht genügend durchdacht hast. Er ist ein bekannter Mann… und dir geht es um diese verdammte Wette. Wieso solltest du sonst mit einem Prominenten ausgehen wollen? Denk mal darüber nach.«
Sie kniff die Augen zusammen. »Oder besser gesagt, warum sollte er mit mir ausgehen wollen?«
Gabe schnitt eine Grimasse. »Tu es nicht, Charlotte. Ich beschwöre dich.«
»Jack?« Ihre Stimme klang stahlhart. »Ich würde sehr gern heute Abend mit Ihnen ausgehen. Und ich denke, wir sollten es mit dem Blue Moon versuchen. Das ist ein italienisches Restaurant am Manhattan Beach Boulevard. Das Essen ist fantastisch. Wie wäre es mit sieben Uhr?« Sie hörte einen Moment zu. »Perfekt. Na ja, Sie wissen ja, wo ich wohne. Wir können zu Fuß gehen. Es ist ganz nah. Sicher, bis dann.« Sie legte den Hörer auf und starrte ihn dann an. »Ich habe eine Verabredung mit Jack Landor. Heute Abend.«
»Woher hat er diese Telefonnummer?« wollte Gabe wissen.
»Gabe, ich brauche dir in keiner Weise Rechenschaft abzulegen.« Charlotte deutete auf die Tür. »Und außerdem glaube ich, dass diese Unterhaltung weit genug gegangen ist. Verschwinde.«
»Wir sind noch nicht fertig«, warnte er.
»Das werden wir aber bald miteinander sein, wenn du so weitermachst. Raus!«
»Na gut.« Er konnte nicht widerstehen, die Tür zuzuknallen. Daraufhin hoben sich im Großraumbüro mehrere Köpfe über die Trennwände. Er sah die Leute böse an, und sie zogen sich wieder zurück.
Charlotte würde also mit Jack Landor ausgehen. Sie dachte, sie könnte auf sich selbst aufpassen. Na, das würden sie schon sehen. Er würde ihr beweisen, wie verrückt die Frauen waren, die sich nach diesem Buch richteten.
Heute Abend würde er ihr zeigen, dass niemand mehr von Verabredungen… und vom Gewinnen… verstand als Gabe Donofrio.
Stunden später war Charlotte immer noch aufgewühlt von ihrem Streit mit Gabe. Der war doch tatsächlich wie ein Höhlenmensch in ihr Büro gestürmt und hatte behauptet, sie könnte nicht auf sich selbst aufpassen. Wenn das das Beste war, was ihm einfiel, um die dumme Wette zu gewinnen, hatte er praktisch schon verloren.
Und dank seiner Einmischung hatte sie jetzt in zwei Stunden eine Verabredung.
Plötzlich wurde ihr das erst richtig klar. Eine Verabredung.
Mit dem begehrtesten Mann Amerikas. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen?
Es überraschte sie nicht, als sie sah, dass die anderen Designer schon fort waren. Sie dagegen würde noch weiterarbeiten, wenn sie sich nicht auf die Verabredung eingelassen hätte. Vielleicht sollte ich ja absagen, dachte sie nervös. Jack würde es verstehen, wenn es um Arbeit ging, oder?
Oder sie könnte behaupten, sie wäre krank. Tatsächlich war ihr ein bisschen übel.
Wanda schaltete gerade die Telefonanlage ab, als Charlotte die Halle durchquerte. »Dieser Freund von Ihnen ist ja heute rausgestürmt, als wollte er jemanden umbringen. Was ist denn passiert?«
Charlotte seufzte. Wanda war das schlimmste Klatschmaul im Gebäude. Außerdem wechselte sie die Männer mit größter Geschwindigkeit. »Er hat was gegen meinen Geschmack, was Verabredungen angeht.«
»Sie haben eine Verabredung?« Wanda riss die Augen weit auf. Das war
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