Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
sind.«
Charlotte lachte. »Das Problem haben Sie mit mir nicht. Ich bin überhaupt nicht toll.«
»Also, ich weiß nicht. Es fällt mir leicht, mit Ihnen zu reden, und Sie sind entwaffnend ehrlich, Charlotte.« Seine Augen glänzten. »Oder heißen Sie Engelchen? Ich habe gehört, wie dieser Bursche… wie heißt er noch?… Sie so genannt hat.«
Charlotte wurde wieder rot. »Gabe nennt mich so, weil er weiß, dass mich das ärgert.«
»Warum sollte es Sie ärgern, ,Engelchen’ genannt zu werden?«
Sie seufzte. »Als ich klein war, hat mein Vater mich Charlie genannt, und Gabe und ich haben immer ,Drei Engel für Charlie’ gesehen. Gabes Schwester hat einmal versucht, mir eine Farrah-Fawcett-Frisur zu machen. Es war eine Katastrophe, und danach hat mich Gabe gnadenlos aufgezogen. Ich bin Charlie, der Engel mit dem schrecklichen Haar.«
Jack lächelte. »Ihr Haar ist gar nicht schrecklich, und Sie sehen auch nicht wie ein Charlie aus. Der Engel-Teil passt schon eher.«
Charlotte lächelte verlegen. Sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Also schwieg sie, und Jack wartete. Charlotte wünschte sich, ihr würde irgendwas einfallen, worüber sie reden konnte.
Dann bemerkte sie ihn.
Gabe kam herein. Er sah sie nicht an, sondern war voll auf seine Begleiterin konzentriert.
Die Frau war groß, hatte platinblondes Haar und einen üppigen Busen, der sich beim Gehen nicht bewegte. Das konnte man leicht beurteilen, da sie so ein hautenges Kleid trug. Eigentlich hatte Charlotte geglaubt, Gabe hätte einen besseren Geschmack.
Andererseits hatte sie ihn schon lange Zeit nicht mehr mit einer Frau gesehen. Wie sollte sie da wissen, was er für einen Geschmack hatte? Und wieso kümmerte sie das überhaupt?
»Da wir schon vom Teufel sprechen, ist das nicht Ihr Freund?« fragte Jack.
»Es scheint so«, antwortete sie angespannt. »Die Frau kenne ich allerdings nicht.«
»Und sie ist kein Typ, den man vergessen würde.« Jack betrachtete sie skeptisch.
Sofort schenkte Charlotte ihm ein strahlendes Lächeln.
Ihr Essen kam gerade, als Gabe und seine Begleiterin sich setzten. Unglücklicherweise konnte Charlotte sie von ihrem Platz aus bestens sehen. Sie konzentrierte sich auf Jacks Gesicht und versuchte, nicht zu dem Tisch hinüberzublicken, an dem die Frau mit ihren manikürten Fingernägeln an Gabe herumspielte.
»Ist etwas nicht in Ordnung?« erkundigte sich Jack besorgt.
»Hm? Es ist nichts.« Charlotte blickte auf ihren Teller hinunter. Gabe stand also auf Frauen, die bewiesen, dass man mit Plastikunterstützung besser leben konnte. Na und? Dies war ein freies Land.
Gabe beugte sich gerade vor, um hören zu können, was die Frau sagte, und Charlotte beobachtete, wie sie an seinem Ohrläppchen knabberte. Dann sah Gabe Charlotte direkt an und zwinkerte ihr zu.
Charlotte stockte der Atem. Dieser Mistkerl!
Es war eine Falle. Das hätte sie sich doch gleich denken können. Er zeigte ihr gerade, bei welchem Typ von Frau die Ratschläge aus dem Buch funktionierten, und bewies Charlotte gleichzeitig, dass die Verabredung mit Jack einfach schief gehen musste. Dass sie hoffnungslos unterlegen war.
Sie drehte sich zu Jack um, und ihr Herz raste, so sehr ärgerte sie sich. Wenn Gabe ihr nicht so zugesetzt hätte, wäre sie überhaupt nicht mit Jack ausgegangen. Und nun versuchte Gabe, ihre Verabredung zu sabotieren, indem er ihr diese lebendige Barbiepuppe präsentierte.
Sie trank einen großen Schluck Wasser und versuchte, sich zu beruhigen.Du bist eine Frau, also benimm dich auch so. Jetzt oder nie. Immerhin hatte sie das Buch durchgearbeitet.
Sie ließ den Strohhalm anzüglich an ihrer Unterlippe entlang gleiten, als sie ihr Glas absetzte. »Ich liebe dieses Restaurant«, erklärte sie mit heiserer Stimme.
Jack riss die Augen weit auf und vergaß den Bissen, den er gerade zum Mund führen wollte. »Wirklich?«
Charlotte lächelte und atmete absichtlich so ein, dass ihre Brüste zur Geltung kamen. »Es ist einer meiner Lieblingsorte in Manhattan Beach. Es ist ruhig, hat diese romantische Atmosphäre, und das Essen…« Sie aß einen Bissen Risotto. Der Parmesan-Käse, die Pilze und der Spargel passten perfekt zueinander. »Nun, offensichtlich ist das Essen himmlisch.«
Jack starrte sie an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen. Charlotte unterdrückte ihren Instinkt, der ihr sagte, dass sie sich wieder in ihr Schneckenhaus zurückziehen sollte. Jack würde sie nun entweder für völlig verrückt
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