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Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss

Titel: Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Wainscott , Isabel Sharpe , Cathy Yardley
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versucht, ihr zu helfen. Er wusste, wie herrisch seine Schwester sein konnte, und hatte Charlotte dabei unterstützen wollen, sie abzuwehren. Dann war Charlotte zornig geworden, und er hatte sie aufgezogen. Er wusste ja, dass ihm das nicht so viel Spaß machen sollte, aber wenn Charlotte aufbrauste, reagierte er immer unwillkürlich. Er liebte es zu beobachten, wie weit sie ging, um ihn zu schlagen.
    Doch was war, wenn sie einen Mann kennen lernte, so einen Mistkerl wie den, mit dem sie sich während ihres Studiums verabredet hatte? Gabe hatte damals selbst gerade sein Examen hinter sich gebracht und sich darauf gefreut, mehr Zeit mit Charlotte verbringen zu können, aber stattdessen war sie immer mit ihrem Freund zusammen gewesen, bis der sie hatte fallen lassen. Dann hatte sie sich an Gabes Schulter ausgeweint und ihm die Geschichte erzählt, die sie ihren Freundinnen verschweigen musste. Dieser Mann hatte sich bemüht, sie zu ändern, und dann hatte er aufgegeben, weil »ein Projekt immer nur so gut sein kann wie das Ausgangsmaterial. Und du bist nicht gut genug«, hatte er Charlotte erklärt.
    Damals hatte sie Gabe das Versprechen abgenommen, den Mann nicht umzubringen. Gabe bereute immer noch, dass er das versprochen hatte.
    Wenn Charlotte an dieser Wette festhielt, würde sie womöglich an den nächsten Verrückten geraten, bloß um zu beweisen, dass sie das konnte.
    Und wenn sie heiratete, was würde dann aus ihm, Gabe, werden?
    Er ignorierte die winzige Stimme, die sich seit dem Sonntagmorgen in ihm zu Wort meldete. Es würde ihm schon gelingen, Charlotte zur Vernunft zu bringen. Soweit er das beurteilen konnte, war sie nicht unglücklich mit ihrem Leben. Bei Bellas Hochzeit hatte sie wahrscheinlich bloß schlechte Laune gehabt. Auf Hochzeiten geschahen nun mal seltsame Dinge mit Frauen. Wie er Charlotte kannte, wollte sie nicht für irgendeinen Kerl Mrs. Richtig werden.
    Und er würde dafür sorgen, dass sie sich daran erinnerte.
    »Wollen Sie reinkommen oder den ganzen Nachmittag vor der Tür rumlungern?« fragte eine weibliche Stimme.
    Das riss ihn aus seinen Gedanken. »Was?«
    Wanda, die Empfangsdame von Howes Design, lächelte und hielt ihm die Tür auf. »Sind die Blumen für mich?«
    »Nein, die sind ein Friedensangebot für Charlotte. Ist sie da?«
    Ein seltsamer Ausdruck trat in Wandas Gesicht. »Allerdings. Was ist denn mit ihr passiert?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Sie wirkt seltsam, Gabe.« Wanda beugte sich näher zu ihm. »So habe ich sie noch nie erlebt. Es ist unheimlich.«
    Er stöhnte. »Oh nein.«
    Wanda lächelte jetzt verführerisch. Sie war so nah, dass ihre roten Locken Gabes Schulter streiften. »Was machen Sie denn dieses Wochenende?«
    »Wiedergutmachung«, murmelte er. »Danke, Wanda«, fügte er dann lauter hinzu.
    Er eilte den Flur entlang. Was mochte Charlotte nun wieder angestellt haben? Hoffentlich ging es nicht um diesen verrückten Einfall von dem Kerl damals… pastellfarbene Kleider, kombiniert mit Kampf stiefeln. Oder noch schlimmer? Eine gestreifte Zwangsjacke? Leopardenmuster? Lederhosen? Oder hatte sie sich etwa den Kopf rasiert?
    Gabe atmete tief ein, setzte ein Lächeln auf und öffnete die Tür.
    Dann erstarrte er.
    Charlotte blickte kaum auf. Sie lächelte nur müde.
    »Komm rein. Ich muss bloß noch diese Zeichnung fertig machen. Der Kunde ist ein Albtraum. Ich arbeite schon den ganzen Tag wie besessen.«
    Gabe hatte das Gefühl, einen Schlag in die Magengrube bekommen zu haben. »Ja, sicher.« Er wünschte sich, er könnte aufhören, sie anzustarren. »Du siehst… gut aus.« Was immer er erwartet hatte, jedenfalls nicht das. Sie wirkte tatsächlich seltsam. Seltsam anziehend, seltsam attraktiv, auf seltsame Weise schön.
    Ihr Haar war jetzt nur noch schulterlang und gewellt. Und es war noch etwas anderes daran verändert. Irgendwie war es dunkler und so zurückgekämmt, dass man Charlottes Hals gut sehen konnte. Das passte zu ihren hohen Wangenknochen.
    Er blinzelte. Seit wann war ihm denn bewusst, dass sie hohe Wangenknochen hatte?
    Ihre haselnussbraunen Augen schienen zu glühen. »Gabe? Hallo!« Ihr Lächeln wirkte schüchtern und verlegen.
    »Ist es so schlimm?«
    Es war das Lächeln, das ihn wieder zu Besinnung brachte. Das war die alte Charlotte… diese Sanftheit, die die schärfsten Bemerkungen abmilderte. »Nein. Ich habe nur überlegt, ob ich tausend Dollar auf meinem Girokonto habe oder an meine Ersparnisse ran muss.«
    Sie lachte und wurde ein

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