Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
wirklich komisch.« Charlotte fühlte sich wie betrunken, als Jack sie nach Hause brachte.
»Ich denke, Sie haben bewiesen, dass Sie sexy sind. Mich haben Sie jedenfalls überzeugt.«
»Ich kann Ihnen gar nicht genug danken, Jack.«
»Es war mir ein Vergnügen.« Er zog leicht an ihrem Haar.
Sie blieb stehen. »Mir war nicht klar, wie sehr Gabe mir weh getan hat mit dem, was er gesagt hat. Ich weiß, dass er das nicht wollte, aber manchmal ist Ehrlichkeit noch schlimmer, wissen Sie?«
»Er war nicht ehrlich«, erwiderte Jack. »Was genau hat er eigentlich gesagt?«
Sie wurde rot, als sie an die Wette dachte. »Es ist eine lange Geschichte und nicht wirklich wichtig. Wahrscheinlich wollte er bloß, dass ich ein besseres Gefühl dabei habe, sozusagen einer von den Jungs zu sein. Es ist ja nicht so, als würde er eine Frau in mir sehen, also spielt es keine Rolle.«
»Wenn Sie keine Frau sind, was denn dann?«
»Einer seiner Freunde. Wir sehen uns zusammen Footballspiele und Filme an. Er hat versucht, mir das Surfen beizubringen, aber das ist hoffnungslos.« Sie ging wieder weiter. »Er war bei mir, als mein Vater gestorben ist, und ich war dabei, als er seinen Abschluss gemacht hat. Er ist mein bester Freund, Jack. Er würde mich nicht anlügen.«
»Vielleicht kann er einfach nicht mit der Wahrheit umgehen.«
»Mit was für einer Wahrheit?« Charlotte rupfte eine Blüte von einem Jasminstrauch.
Jack lächelte. »Warum denken Sie nicht mal darüber nach? Sagen Sie mir dann, was Ihnen eingefallen ist.«
Minuten später waren sie in ihrer Straße. Charlotte blieb vor ihrem Haus stehen und dachte nach. Sie mochte Jack, wollte ihn aber nicht hineinbitten. Na ja, irgendwie doch, aber bloß um zu reden, und so wie die Unterhaltung bisher gelaufen war, würden sie dann wohl nur über Gabe sprechen.
Sie trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »Danke, dass Sie mit mir ausgegangen sind, Jack.«
»Wir müssen das irgendwann wieder tun.« Er grinste. »Dies ist gewöhnlich der Teil mit dem Gutenachtkuss.«
Sie lächelte schwach und trat ein Stück zurück. »Würden Sie mir glauben, dass ich bei der ersten Verabredung nie küsse?«
»Würden Sie mir glauben, dass ich das abgesehen von Spielfilmen zum ersten Mal höre?« Er lachte, kam aber nicht näher. »Ich mag Sie, Charlotte Taylor.«
Sie lächelte erleichtert. »Ich mag Sie auch, Jack Landor.«
»Was tun Sie am Samstag?«
Sie rollte mit den Augen. »Nichts. Wieso?«
»Da ist diese große Party in Century City. Mit Abendkleidung. Wahrscheinlich wird es furchtbar langweilig, aber ich glaube, es würde wesentlich mehr Spaß machen, wenn Sie da wären. Würden Sie mich begleiten?«
Charlottes Magen zog sich zusammen. »Abendkleidung? Richtig vornehm?«
Er nickte und sah sie flehend an. »Ich kenne hier nicht viele Frauen, da ich erst vor zwei Monaten aus New York weggezogen bin. Sie tun mir einen großen Gefallen, wenn Sie mitkommen. Bitte.«
Sie seufzte. Er war beim Dinner so ein guter Kumpel gewesen, da schien es ihr das Mindeste zu sein, das sie tun konnte. »In Ordnung.«
»Super.« Er grinste breit. »Ich hole Sie am Samstag um sieben ab. Bis dann.« Er küsste sie schnell auf die Wange und ging pfeifend zu seinem eigenen Haus.
Jack war warmherzig, witzig, sanft und nett. Wie es in den meisten Zeitschriften stand, war er alles, was eine Frau sich wünschen konnte. Charlotte überlegte, warum ihr Herz dann nicht raste, wenn er mit ihr sprach. Wieso wurden ihre Knie nicht weich, wenn er so attraktiv lächelte? Und vor allem: Weshalb hatte sie ihn nicht zu sich eingeladen, damit ihre jahrelange Enthaltsamkeit endlich zu Ende ging?
Vielleicht war etwas nicht in Ordnung mit ihr.
Sie war müde und verwirrt. Mit dem kleinen Triumph von vorhin war es vorbei. Sie brauchte jemanden zum Reden. Ohne nachzudenken ließ sie sich auf ihr Bett fallen, griff nach dem Telefon und wählte automatisch.
»Hallo?« erklang Gabes Stimme.
Sie erstarrte. Was sollte sie denn zu ihm sagen? Dass es ihr weh tat, die Wahrheit von ihm zu hören? Dass sie sich heute seinetwegen zum Narren gemacht hatte? Dass sie Jack nicht hereingebeten hatte, aber nicht wusste, warum nicht? Was würde Gabe denken? Was würde er sagen? Nach ein paar Sekunden legte er auf. Charlotte vergrub ihr Gesicht im Kissen. Zu ihrer Überraschung lief ihr eine Träne über die Wange.
Vielleicht war diese Wette zu weit gegangen. Sie würde morgen mit Gabe sprechen. Selbst wenn ihr alle Männer der Welt
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