Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
Liste?«
»Seine Garderobe.«
»Welche bessere Möglichkeit gibt es, an seine Kleider zu kommen, als ein Abendessen in seinem Schlafzimmer? Du musst berechnend denken, dich nicht schon von vornherein in der Opferrolle sehen! Du gehst nicht in sein Schlafzimmer, um wieder verführt zu werden. Du gehst dorthin, um großen Schaden anzurichten! Diese beiden Szenarien haben nichts miteinander zu tun. Behalte das immer im Auge!«
Amber lachte. »Ich wusste, dass du mir den Kopf wieder zurechtrücken würdest. Heute Morgen sah die ganze Welt noch so grau und trostlos aus.«
Wanda zog sich mit einer Hand ihre Locken lang. »Willst du mir etwas erzählen? Wenn Jerry bei seiner Diät bleibt, gehe ich am Ende des Monats auf allen vieren.«
Noch immer lachend ging Amber in die Küche, um sich einen neuen Kaffee zu holen. Wanda hat Recht, dachte sie vergnügt. Ich war lange genug das Opfer, jetzt kann ich den Spieß ruhig einmal umdrehen. Frohen Mutes kam sie mit ihrer Kaffeetasse ins Wohnzimmer zurück.
»Lance plant ein feierliches Essen, um auf unsere neue Partnerschaft anzustoßen«, erklärte sie und lächelte verschmitzt. »Und was ist ein feierliches Essen ohne einen guten Champagner?«
Wanda runzelte die Stirn. »Ich kann dir nicht folgen.«
»Ich muss sehr aufpassen, dass die Flasche nicht geschüttelt wird.«
»Ha!« Wanda hielt ihre Daumen hoch. »Allerdings, wer würde sie schon schütteln wollen. Man darf so eine Flasche auch nie in der Nähe eines vollen Kleiderschranks öffnen.«
»Stell dir einmal die Schweinerei vor!« sagte Amber und schüttelte den Kopf. Sie hob ihre Kaffeetasse und prostete Wanda zu. »Auf uns, auf die Gemeinheiten und auf einen Sieg um jeden Preis!«
5. KAPITEL
Amber sprang die Stufen zu dem Haus, in dem sich Lances Appartement befand, hoch. Die Champagnerflasche hatte sie in der Hand und die Mappe mit ihren Entwürfen unter den Arm geklemmt. Sie klingelte bei Nummer drei und atmete ein paar Mal tief durch, um sich zu beruhigen. Er sollte auf keinen Fall bemerken, wie aufgeregt sie war.
Umgehend, öffnete er die Tür und begrüßte sie mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht. Wie üblich war Amber auf seinen Anblick in dem dunklen, perfekt geschnittenen Anzug nicht vorbereitet gewesen, und sie starrte ihn einen Moment lang schweigend an. Er hatte seinen Kopf leicht schief gelegt und erwiderte freundlich ihren Blick. Am liebsten hätte sie ihm die Champagnerflasche auf den Kopf geschlagen. Wie kann ich nur immer noch darauf hereinfallen? dachte sie erbost.
Als sein Blick auf die Flasche in ihrer Hand fiel, weiteten sich seine Augen vor Überraschung. Amber riss sich zusammen und strahlte ihn an.
»Du hast gesagt, es soll ein feierliches Essen werden«, erklärte sie und hielt die Flasche hoch. »Ich dachte, ich mache es offiziell.«
Er nahm ihr den Champagner ab und grinste breit. »Ich bin entzückt. Komm nur herein!« Mit leichtem Nachdruck ergriff er ihren Arm und zog sie in die Wohnung. »Genier dich nicht, dir die Nase zuzuhalten.«
Das war auch bitter nötig. Der Geruch im Appartement war buchstäblich unerträglich. Mit ihrer Hand hielt Amber sich nicht nur die Nase zu, sondern versteckte darunter auch ein hämisches Lächeln. Ich schulde Wanda etwas für ihre Idee, dachte sie bei sich.
Lance führte sie durch ein riesiges, kostbar eingerichtetes Wohnzimmer und danach durch einen schmalen Flur. Am Ende öffnete er eine Tür, schob sie schnell hindurch und schloss die Tür hastig hinter sich.
Neugierig betrachtete Amber die ausgesuchte Mischung aus modernen und antiken Möbeln in seinem Schlafzimmer. Es war eine ungewöhnliche Kombination, die sie dennoch beeindruckte. Für das Abendessen hatte er einen kleinen Tisch aufgestellt, in dessen Mitte eine Schüssel voller weißer Rosen stand. Dann sah sie sich weiter um. Die Doppeltür zu ihrer Rechten musste ein begehbarer Schrank sein.
»Hier kannst du durchatmen«, klärte Lance sie lächelnd auf. »Soll ich deinen Mantel nehmen?«
»Ja, danke«, erwiderte sie und ließ sich von ihm aus dem Mantel helfen. Dabei berührte er ihre Schultern, und sie zuckte erschrocken zusammen. Die Tatsache, dass sie sich in seinem Schlafzimmer befanden, machte sie ausgesprochen nervös. Zum Glück hatte sie sich nichts Aufreizendes angezogen, sondern sich ganz bewusst für ein konservativ geschnittenes, dunkelblaues Kostüm entschieden.
Lance legte ihren Mantel auf sein Bett und hielt die Champagnerflasche hoch. »Soll ich sie
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