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Bianca Lancia - die Buhle des Kaisers

Bianca Lancia - die Buhle des Kaisers

Titel: Bianca Lancia - die Buhle des Kaisers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp von Zabern Verlag
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Don Galvanos Zustimmung. Er ist das Oberhaupt unserer Familie.“
    Der Kaiser nickte. „Wir werden ihm eine Botschaft senden.“
    Als die Herren gegangen waren, schaute Friedrich seine Geliebte nachdenklich an.
    „Ich habe es nachgerechnet und sehe es als Zufall, aber seltsam ist es doch. Die Königin Jolanda ist am Morgen des Tages gestorben, da wir die Nacht – die Nacht …“
    Friedrich schüttelte den Kopf, als könne er es noch immer nicht glauben.
    |133| „Am Morgen nach unserer Liebesnacht?“
    „Ja, Bianca. Jolanda war nicht für das Irdische geschaffen, jetzt ist sie Königin im himmlischen Jerusalem.“ Er lächelte bei dieser Bemerkung und fügte hinzu: „Nun, da mir der dritte Sohn geboren wurde, erhoffe ich mir von dir eine Tochter.“
    „Ich werde mir Mühe geben.“
    Er umarmte und küsste sie.
    „Jetzt würde ich mir fast wünschen, es gäbe für diesen – diesen unseligen Kreuzzug ein neues Hindernis.“
    „Dann nimm mich doch mit!“
    „Nichts würde ich lieber tun, aber da sind zu viele Fragen offen. Ich weiß nicht, was mich dort erwartet. Das ganze Unternehmen ist ein Wagnis mit ungewissem Ausgang. Gibt es Kämpfe oder nicht? Wird der Papst seine Meinung ändern? Lässt sich der Sultan Malik auf Verhandlungen ein? Es ist wie ein Ritt in den Nebel, bei dem man nicht weiß: Geht es in den Abgrund? Stürze ich ins Wasser oder gelange ich auf festen Grund?“
    „Warum ist der Papst nun plötzlich dagegen, wo er die Zeit vorher so eifrig dafür war?“
    „Weil dieser unheilige Vater mich vernichten will. Er nennt diese Unternehmung ein Teufelswerk, das ich ohne Buße und Absolution verrichte, und so kann es nur übel ausgehen. Doch das entspricht ja seinen Absichten, denn er will, dass alles Unheil dieser Welt über mich kommt.“
    Friedrichs beherrschtem Gesicht war nicht anzusehen, ob ihn dies kränkte, erzürnte oder ratlos machte.
    „Das ist nicht christlich gedacht“, wandte Bianca ein.
    Der Kaiser nickte. „Nein, gewiss nicht und ich bezweifle sehr, ob der Heilige Geist den Sinn der Kardinäle bei seiner Wahl geleitet hat. Ich denke dabei eher an satanische Irreführung.“ Er machte eine abschätzige Geste. „Das Böse ist in der Welt und liebt es, seine Macht zu zeigen.“
    „Und du verkörperst das Gute?“
    „Nein, das wäre zu einfach. Es hat vor mir Gesetze gegeben und ich habe neue geschaffen, zum Wohl meines Volkes. Diesem Gesetzeswerk sind alle verpflichtet und wer es missachtet, stellt sich außerhalb der Menschengemeinschaft und muss vor den Richter.“
    |134| Friedrich blieb bis Mitte Juni in Barletta und sie sahen sich täglich. Inzwischen wusste Bianca, dass sie schwanger war, und als sie es Friedrich mitteilte, freute er sich wie ein Kind.
    „Ein schöneres Abschiedsgeschenk hättest du mir nicht machen können! Aber sieh zu, dass es ein Mädchen wird, Söhne habe ich genug. Ein Mädchen, das dir gleicht! Ach, Bianca, warum sind wir uns nicht früher begegnet?“
    Sie lächelte. „Aber das sind wir doch – hast du Cremona vergessen?“
    „Ja, aber da warst du noch ein Kind.“
    „Zum Leidwesen Bertas, meiner Ziehmutter. Dein Anblick hat mich dann zur Frau gemacht.“
    Er wusste sofort, was sie meinte. „Der Blutfleck auf dem Hocker?“
    „Ja, es war das erste Mal und du hast es ausgelöst.“
    „Wir sind füreinander bestimmt …“
    „Ich wusste das von Anfang an. Als Don Bartolomeo, mein Großvater, mir von der Herkunft unseres Geschlechts erzählte, nannte er zwei Möglichkeiten, von denen mir die eine weit besser gefiel. Danach war Sir Lancelot, Ritter der Tafelrunde des Königs Artus, der sagenhafte Begründer unseres Geschlechts. Als dann Galvano von seiner römischen Reise zurückkam und dein Aussehen schilderte, verwuchs Lancelot mit dir zu einer Gestalt und ich kannte von da an nur ein Ziel, nämlich dir zu begegnen.“
    Über Friedrichs Gesicht flog ein heller Schein. „Habe ich dann deinen Vorstellungen entsprochen?“
    „Mir war, als seist du der Artussage entstiegen, und zugleich wusste ich, dass Gott uns füreinander bestimmt hatte.“
    „Und ich ahnte es. So kurz damals unser Treffen war, dein Bild hat sich unauslöschlich eingebrannt und das war dann auch der Grund, dass ich dich kommen ließ. Allerdings hatte ich damit gerechnet, dass Don Galvano es ablehnen würde, und ich hätte es hinnehmen müssen. Auch ein kaiserlicher Wunsch muss sich dem Familienrat unterordnen, wenn es sich um persönliche Dinge handelt.“
    „Es fiel

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