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BIANCA SPEZIAL Band 03

BIANCA SPEZIAL Band 03

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TORI CARRINGTON MARIE FERRARELLA
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deutete er zu einem kleinen, runden Tisch mit zwei Stühlen vor der stummen Klimaanlage. „Nach dir.“
    Klang seine Stimme rauer als gewöhnlich, oder bildete sie es sich nur ein?
    „Und mach dir nicht die Mühe, die Klimaanlage einzuschalten. Sie ist kaputt. Ich habe den Geschäftsführer schon angerufen. Es ist kein anderes Zimmer frei.“
    Hannah strich sich über ihren feuchten Nacken. Noch mehr Hitze hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie beugte sich über den Tisch, öffnete den Vorhang und das Fenster. Feuchte Luft strömte herein und füllte den Raum.
    „Das bringt uns leider nicht weiter“, sagte Hannah und schloss die Personalakte, die Chad von Play Co besorgt hatte.
    Sie nahm einen Schluck von dem Eistee, den sie aus einem Automaten draußen geholt hatte. Die schmelzenden Eiswürfel klirrten im Plastikbecher.
    Chad lehnte sich auf seinem Stuhl ihr gegenüber zurück. „Lass uns zusammenfassen. Was haben wir bisher?“
    „Außer stechenden Kopfschmerzen?“ Sie zupfte sich die Bluse von ihrer schweißnassen Haut und konnte kaum glauben, dass sie erst vor Kurzem geduscht hatte. „Wir wissen, dass zwei Angestellte von Play Co, Erik Persky und Lisa Furgeson, wegen des Diebstahls von hochempfindlichen Mikroprozessorchips verhaftet wurden. Über die Chips wissen wir nur, dass sie mehr als fünfhundert Dollar wert sind. Die beiden wurden auf Kaution freigelassen und sind prompt geflohen.“
    „Vergessen wir nicht, dass Play Co eine Spielzeugfabrik ist“, fügte Chad hinzu. „Und dass Lisa die Leiterin der Qualitätskontrolle war. Eric war im Versand tätig. Demnach liegt die Vermutung nahe, dass sie ihre Positionen benutzten, um die Chips zu veräußern.“
    Hannah beobachtete, wie er die Finger um seinen Plastikbecher schloss. Ein Schauer rann über ihre erhitzte Haut. Mit lebhafter Deutlichkeit erinnerte sie sich an die Liebkosungen seiner Finger. Chad hatte sie stets auf eine drängende, beinahe zwanghafte Art geliebt. Er schien nie gespürt zu haben, was er ihrem Herzen antun konnte, sich seiner Macht über ihren Körper aber durchaus bewusst gewesen zu sein. Er hatte primitive Reaktionen von ihr verlangt, die niemand vorher erweckt hatte – oder seitdem.
    Zu Zeiten wie dieser, wenn sie irgendwo in einem Hotelzimmer zum Warten verurteilt gewesen waren, waren einige ihrer erotischen Erinnerungen geschaffen worden. Genau zu einer Zeit wie dieser hatten sie Bonny gezeugt.
    Sie wischte sich die feuchten Handflächen an ihrem Rock ab. „Aus den Personalakten geht hervor, dass Lisa einen Bruder hat, aber weder sein Vorname noch seine Adresse ist aufgeführt. Und der Polizeibericht ist äußerst lückenhaft.“
    „Ich vermute, dass das FBI gleich bei der Verhaftung eingeschaltet wurde, was erklären könnte, warum so wenige Informationen vorliegen.“
    Er streckte sich, schob dabei ein Bein zwischen ihre unter dem wackligen Tisch und streifte ihre plötzlich überempfindliche nackte Haut. Als er sich nicht rührte, zog sie ihre Beine zurück. Sie unterdrückte das Zittern ihrer Finger, indem sie die Kopie der Polizeiakte vor sich glatt strich.
    Sie blickte in seine Augen und sah ein Flackern in den rauchgrauen Tiefen. Er wusste genau, welche Wirkung er auf sie ausübte.
    Es war unerträglich still im Raum. Die einzigen Geräusche waren das Klirren der Eiswürfel in den Plastikgläsern, das Rascheln der Gardinen in dem warmen Luftzug und Bonnys gleichmäßige Atemzüge, die ein paar Schritte entfernt auf dem Bett schlief.
    Hannah hob sich die Haare vom Nacken. „Es ist heiß hier drin.“
    Chad beobachtete sie über den Rand seines Glases hinweg. „Das stimmt.“ Er wirkte plötzlich aufgeregt und strich sich abrupt durch das hellbraune Haar. „Ich glaube, wir betrachten die Sache von einem falschen Aspekt aus. Was hat der Gegenstand des Diebstahls damit zu tun, wie wir sie finden könnten?“
    „Es würde uns vermutlich einen besseren Eindruck davon vermitteln, in wie großen Schwierigkeiten sie stecken. Nicht nur mit dem Gesetz, sondern mit den anderen, die Perskys Haus durchsucht und es offensichtlich auf diese Chips abgesehen haben.“
    Schweigend blickte er sie so lange an, dass sie schon glaubte, er hätte sie nicht gehört. Gerade wollte sie ihr Argument wiederholen, als er leise fragte: „Warum, zum Teufel, hast du es mir nicht gesagt, Hannah?“
    Sie fühlte sich, als wäre das letzte Luftmolekül aus dem Raum gesaugt worden. Ihre Brust war wie zugeschnürt. Da war sie. Eine der Fragen, die

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