Bianca Spezial Band 8
Sophie sah sich um. „Also gut, ihr zwei, seht ihr den Trinkbrunnen dort drüben? Gleich neben den Waschräumen für Mädchen?“ Sophie zeigte in eine Richtung, und drei Augenpaare folgten ihrer Geste. „Das ist unser Wiederfindeort heute Abend. Wenn wir also einmal getrennt werden sollten, dann nur keine Angst, geht einfach zu dem Trinkbrunnen rüber und wartet darauf, dass einer von uns euch holen kommt, entweder Onkel Max oder ich.“ Nun, wo die Sache geklärt war, schaute Sophie sich weiter in der Turnhalle um. „Okay, wo wollt ihr denn als Erstes hin?“ Als die Zwillinge und Max gleichzeitig zu reden begannen, musste sie lachen. „Schon gut, wir teilen uns wohl am besten auf. Max, magst du mit Carrie zu dem Stand gehen, an dem man die Äpfel mit dem Mund aus dem Wasser fischen muss, dann nehme ich Mary mit zum Gesichterbemalen.“
Max war einverstanden.
„Gut, dann treffen wir uns in einer Stunde wieder hier“, schlug Sophie vor und schaute auf die Uhr. „Reicht das?“
„Wahrscheinlich schon, aber vergiss nicht, dass ich zum ersten Mal auf so einem Fest bin, also vertraue ich ganz und gar deinem Urteil.“
„Gut.“ Aus einem Impuls heraus beugte Sophie sich vor und gab Max einen Kuss auf die Wange. „Viel Spaß euch beiden! Wir sehen uns dann in einer Stunde!“
„Pscht, Onkel Max, du musst mich verstecken – schnell!“ Carries Augen waren vor Angst geweitet, und sie krallte sich in den Jeansbund ihres Onkels. Eigentlich waren sie gerade dabei, sich durch die Menge zu dem Stand vorzuarbeiten, an dem die Kinder gegen einen Dollar durch einen geschickten Ballwurf den Rektor in einem Wasserkübel versenken konnten. Es war einer der beliebtesten Stände auf dem ganzen Fest.
„Ich soll dich verstecken?“ Verwirrt sah Max das Mädchen an. „Carrie, meine Süße!“ Besorgt kniete er sich neben sie und nahm sie in die Arme, um sie vor der Menschenmenge zu schützen. „Was ist denn los?“
Schweigend zeigte Carrie in eine Richtung. „Da ist er“, flüsterte sie verschreckt. „Der Käfermann. Mr. Bugs-bee. Er kommt genau auf uns zu.“ Carrie warf einen ängstlichen Blick durch die Turnhalle, dann schaute sie wieder zu Max. „Du musst mich verstecken.“
Nun schaute auch er in die Richtung, in die Carrie gewiesen hatte, und erblickte dort James, der sich gerade lächelnd einen Weg zu ihnen bahnte. Max seufzte. „Du brauchst dich nicht zu verstecken, mein Schatz.“ Vorsichtig löste er sich aus Carries Umklammerung. „Er wird dir nichts tun, also musst du auch keine Angst vor ihm haben“, sagte er mit fester Stimme und streichelte ihr die Wange. Dann sah er das Mädchen forschend an. „Glaubst du etwa wirklich, dass Onkel Max es zulassen würde, dass dir etwas passiert?“
Carrie schüttelte den Kopf, sodass ihr die dunklen Locken ums Gesicht sausten. „Ja, aber … Onkel Max, darf ich trotzdem zu Mom und Mary?“, fragte sie hoffnungsvoll und warf einen besorgten Blick zu James hinüber, der sich ihnen immer schneller näherte. „Bitte!“, setzte sie noch hinzu und schloss so fest die Augen, dass es Max in der Seele wehtat.
„Aber natürlich.“ Er wies auf einen Stand, an dem Mary sich gerade unter Sophies Aufsicht das Gesicht bemalen ließ. „Mom ist gleich da drüben.“ Als Sophie aufblickte, hob er die Hand. Ihre Blicke trafen sich, und die beiden Erwachsenen tauschten einige stumme Botschaften aus. Max wurde ganz warm ums Herz, als Sophie und Mary ihm zuwinkten.
„Siehst du deine Mutter, mein Schatz?“, fragte er Carrie nun. Sie nickte, dann winkte sie zurück. „Dann lauf schnell hin. Pass gut auf, wo du hingehst und achte auf die Leute um dich herum, ja? Ich warte hier und passe auf, bis du bei deiner Mom bist. In Ordnung?“
„In Ordnung“, gab Carrie zurück, und Max beobachtete sie aufmerksam, während sie an den vielen Leuten vorbeischlüpfte. Als sie bei ihrer Mutter angekommen war, winkte Sophie ihm noch einmal zu, um ihm zu bestätigen, dass Carrie sicher bei ihr angekommen war.
„Max?“, rief James in diesem Moment. Max drehte sich um und fragte sich, was um alles in der Welt der Mann von ihm wollte. „Max McCallister“, rief James nun erneut, als ob sie beide alte Freunde wären, die sich lange nicht mehr gesehen hatten.
Max blieb stehen und wippte auf seinen Stiefeln hin und her. „Was kann ich für Sie tun?“
„Haben Sie wohl kurz Zeit für mich?“ James blickte um sich. „Ich würde mich nämlich gern mit Ihnen unterhalten.“
„Und
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