Bibi Blocksberg - Das Buch zum Kinofilm
vergnügt und schmierte sich ein Brötchen mit Honig.
„Ich finde, sie sieht super aus“, meinte Florian anerkennend.
Draußen im Garten saß auf einem Baumstumpf ein Streifenhörnchen und rieb sich zufrieden die kleinen Pfoten. Dann hüpfte es auf den Boden, lief durch das Laub und kletterte geschwind die Stufen zur Terrasse hinauf. Es sprang geschickt auf einen Stuhl und von dort auf den Tisch.
„Kuck mal! Wie süß!“, rief Bibi.
„Wie heißen die eigentlich?“, wollte Florian wissen.
„Ahörnchen und Behörnchen“, antwortete Bibi lachend.
„Das sind Streifenhörnchen“, erklärte Barbara. „Die kommen aus Indien.“
„Von so weit?“ Florian legte den Kopf schief. „Und so früh am Morgen?“
Die Kinder kicherten. Das Streifenhörnchen sprang vom Tisch und lief durch die Terrassentür ins Haus hinein.
Florian stand auf.
„Also, ich hol dann mal meinen Rucksack“, sagte er.
Als er durch die Küche in den Flur ging, sah er, wie das Streifenhörnchen vor ihm herhuschte und dann die Treppe hinauf in den ersten Stock trippelte. Er ging ihm nach. Das possierliche kleine Tier huschte in Bibis Zimmer, dessen Tür nur angelehnt war. Es entdeckte die Kugel, sprang hoch und schnupperte an ihr. Es versuchte sie zu bewegen, doch als Florian eintrat, ließ es schnell von seiner Tätigkeit ab und verschwand unter Bibis Kleiderschrank.
Florian stand einige Sekunden lang reglos da. Er zögerte. Dann überzeugte er sich davon, dass ihm niemand zusah, griff nach seinem Schulrucksack und packte Bibis Kristallkugel hinein. Schnell lief er wieder nach unten.
Es war Zeit für die Schule.
Das Streifenhörnchen kroch unter dem Schrank hervor. Schade, es war nicht so gelaufen, wie Rabia es sich vorgestellt hatte…
Eine falsche Putzfrau schleicht sich im
ELFTEN KAPITEL
heimlich in Bibis Schule und Bibi verkracht sich leider mit Florian…
Bibi und Florian waren verflixt spät dran.
Sie rannten, aber sie wussten, dass sie trotzdem erst nach dem Klingeln in ihrem Klassenzimmer sein würden. Und ausgerechnet in der ersten Stunde hatten sie Mathe bei der ollen, zickigen Müller-Riebensehl. Die würde wieder einen Aufstand machen!
Sie nahmen eine Abkürzung durch die Fußgängerzone. Dort hatten an diesem schönen Morgen bereits die ersten Straßencafés geöffnet und in einem dieser Cafés saß eine matronenhafte und spießig angezogene Frau mit einem künstlichen schwarzen Haardutt und nippte nervös von ihrem Milchkaffee.
Rabia.
Nicht weit von ihr blieben Bibi und Florian stehen. Schnaufend und keuchend blickten sie auf die Uhr über dem Juweliergeschäft neben dem Café. Sie zeigte auf die Sekunde genau sieben Uhr fünfundfünfzig.
„Mist!“, ärgerte sich Florian. „Das schaffen wir nie. Wir kommen zu spät!“
Einen Moment lang zögerte Bibi. Sollte sie oder sollte sie nicht? Sie hatte ein wenig Gewissensbisse, aber dann entschied sie, dass hier ein Fall von höherer Gewalt herrschte, bei dem das Hexen ausnahmsweise erlaubt war.
„ Eene meene Weihnachtsstollen, Schuhe haben Skaterrollen. Hex-hex!“
Im Nu hatten sie Rollerblades an.
„Wow!“, rief Florian begeistert.
Sie grinsten sich an, nahmen kurz Schwung und flitzten an der verdutzten Rabia vorbei, die sich gerade noch hinter einer Zeitung verstecken konnte. Nicht auszudenken, wenn Bibi sie in ihrer Verkleidung erkannt hätte! Rabia wartete, bis die beiden einen kleinen Vorsprung hatten, dann sprang sie auf und eilte ihnen nach zur Schule.
Vor Unterrichtsbeginn wurde Bibi von ihren Freundinnen umringt, die wissen wollten, wie es auf dem Blocksberg gewesen war. Bibis Ausflug zu dem sagenumwobenen Platz der Hexen war natürlich das Tagesgespräch in der Klasse gewesen, „Es war fürchterlich!“, erzählte Bibi lachend. „Ich hatte solches Lampenfieber, dass sie mich wegen Feuergefahr erst mal in den Kühlschrank gesteckt haben!“
„He! Mach keinen Quatsch!“ Marita lachte. „Hast du die Kugel?“
„Oder haben sie sie dir dann doch nicht gegeben?“, wollte Tina wissen.
„Klar hab ich sie.“
„Können wir sie sehen?“ Marita machte große Augen.
„Na, logisch“, erklärte Bibi, „Sie liegt bei mir zu Hause auf dem Schreibtisch.“
„Hey, cool!“ Marita fasste in Bibis Haare. „Du hast dir ja ’ne Strähne gefärbt!“
Florian nutzte die Unaufmerksamkeit der Mädchen, um sich davonzustehlen. Er wollte in Ruhe die Kristallkugel begutachten und ausprobieren. Die Tür zum Zeichensaal stand offen, niemand war drin.
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