Bibi Blocksberg - Das Buch zum Kinofilm
Müller-Riebensehl“, versuchte Marita die Laune der Lehrerin zu verbessern. „Sie sehen viel jünger aus.“
„Mindestens vier Jahre!“, pflichtete Tina bei.
Frau Müller-Riebensehl bedachte die beiden mit einem vernichtenden Blick, warf den Kopf nach hinten und stapfte in Richtung Toilette davon. Bibi ließ den Kopf sinken. Da hatte sie sich ja was Schönes eingebrockt!
In diesem Augenblick ging die Tür zum Zeichensaal auf und Florian kam heraus. Als er seine Mitschüler sah, wollte er schnell in die andere Richtung laufen. Das musste Rabia unbedingt verhindern. Sie sprang auf, griff nach ihrem Eimer mit Putzwasser und schüttete den Inhalt in einem breiten Schwall Florian direkt vor die Füße. Er rutschte in der seifigen Brühe aus, stieß gegen Rabia, fiel der Länge nach hin und verlor seinen Rucksack. Der ging bei dem Sturz auf und heraus kollerte die Kristallkugel – direkt auf Bibi zu…
Rabia konnte es nicht fassen. Jetzt hatte sie alles in Bewegung gesetzt, um an Bibis Kugel zu kommen, und da rollte die in letzter Sekunde vor ihren Augen davon! Nun musste Rabia leider den Rückzug antreten, die Nummer mit der Putzfrau konnte sie nicht noch einmal bringen. Also sah sie zu, dass sie wegkam.
Blitzschnell hatte Bibi ihre Kugel an sich genommen. Fassungslos blickte sie Florian an. Er hatte sich wieder aufgerappelt und stand stumm wie ein Fisch da, die Augen weit aufgerissen.
„Das ist meine Kugel!“, rief Bibi entgeistert. „Wie kommt die hierher?“
Florian schaute betroffen vor sich auf den Boden und sagte nichts. Da wurde die Tür zur Damentoilette aufgerissen und Frau Müller-Riebensehl stürzte heraus. Ihre nassen Haare hingen wie Zotteln an ihrem Kopf herunter und die bunten Strähnchen sahen nicht mehr so lustig aus wie zuvor.
„Bibi Blocksberg!“ Sie schaute wild. „Die Farbe geht nicht raus!“
Bibi zog es vor zu verschwinden. Sie packte ihre Kugel fest mit beiden Händen und lief zum Haupteingang hinaus. Florian rannte ihr nach. Auf dem Schulhof holte er sie ein und ging neben ihr her.
„Bibi, ich weiß, ich hätte die Kugel nicht nehmen sollen“, stammelte er. „Aber ich wollte doch wissen… wegen Tom…“
Bibi blickte starr geradeaus, kein Muskel regte sich in ihrem Gesicht.
„Und wegen der Frau neben ihm. Ich hab da so einen Verdacht…“
„Das ändert auch nichts!“, schimpfte Bibi. „Beinahe hättest du meine Hexenkugel kaputtgemacht. Ich bin absolut sauer. Absolut sauer auf dich!“
„Willst du, dass ich ausziehe?“, fragte Florian leise.
„Pfff! Mir doch egal!“ Sie blieb stehen. „Von mir aus kannst du nach Timbuktu gehen! Ich verschwende jedenfalls keine Zeit mehr mit dir und deinem blöden Familienkram!“
Sie drehte sich schroff um und ging in die andere Richtung. Florian stand da wie ein begossener Pudel und starrte ihr hilflos nach.
Um jeden Preis will Rabia ihre Kugel zurückhaben. Deshalb heckt sie im
ZWÖLFTEN KAPITEL
einen teuflischen Plan aus…
Seit Stunden schon wälzte Rabia Bücher, in denen sie Ratschläge für ihr weiteres Vorgehen zu finden hoffte. Ihre Augen brannten und waren gerötet vom vielen Lesen. Sie schimpfte vor sich hin und stieß die derbsten Hexenflüche aus. Es musste doch möglich sein, dieser kleinen Kröte die Kugel abzuluchsen! Die Kristallkugel, die eigentlich ihr gehörte und die ein solch süßes Geheimnis in sich barg…
Der alte Kater Maribor lag auf seinem Lager und sah Rabia interessiert zu.
„Das war ja heute ein super erfolgreicher Tag, Herrin!“, spottete er. „Erst habt ihr euch als Streifenhörnchen erwischen lassen und dann habt ihr es auch als Putzfrau nicht geschafft die Kugel wiederzukriegen.“
„Klappe!“, zischte Rabia, stand auf und lief rastlos auf und ab. „Wir müssen die Sache ganz anders anpacken. Mit List und Verstand!“
Sie warf Maribor das Buch an den Kopf, in dem sie gerade gelesen hatte. Er zuckte zusammen und maunzte empört auf.
„Bernhard möchte nicht mehr, dass seine Damen hexen. Also müssen wir sie dazu bringen, es nicht mehr zu tun.“ Ihr Blick fiel auf das große Hexbuch, das jede Hexe ihr Eigen nannte und das für sie von größter Bedeutung war. Sie nahm es hoch und hielt es Maribor triumphierend entgegen.
„Das ist es! Abschwören! Sie werden der Hexerei abschwören!“
„Absch… was?“, fragte Maribor.
„Abschwören. Den Hexenschwur zurücknehmen. Keine Hexen mehr sein. Ha! Das ist genial. Und dabei so einfach.“ Sie ließ sich auf ihr uraltes
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