Bibi Blocksberg - Das Buch zum Kinofilm
ihre Eltern. „Alles wird gut! Denen zeigen wir es! Wir werden diese blöde Firma auf den Mond hexen!“
„Bibi…“ Ihr Vater legte den Arm um sie. „Mit der Hexerei muss Schluss sein, ein für alle Mal. Die ist an allem schuld!“
„Also, wirklich, Papi! Mit einem kleinen bisschen Hexerei hätte morgen schon die ganze Stadt vergessen, dass du die drei Millionen geklaut hast!“
„Ich habe keine drei Millionen geklaut!“, rief Bernhard Blocksberg empört. „Aber allmählich wünschte ich, ich hätte, denn dann säße ich schon längst in meinem Privatflugzeug auf der Flucht in die Karibik!“
Er ging in die Küche, nahm die Zeitung mit dem Fliegefoto, das Karla gemacht hatte und hielt sie Barbara und Bibi unter die Nase. Die beiden blickten sich entsetzt an, „Selbst wenn ich in den nächsten zwei Tagen meine Unschuld beweise…“, fuhr er genervt fort, „Buttkock sagt, das Gerede von den übernatürlichen Kräften schadet dem Ansehen der Firma. Barbara… wenn ihr nicht mit der Hexerei aufhört, bin ich meinen Job los!“
Im
ZWANZIGSTEN KAPITEL
treffen zwei Hexen eine schwer wiegende Entscheidung – sie werden dem Hexendasein abschwören…
Gleich am nächsten Morgen rief Barbara Karla Kolumna im Büro an, um ihr die Meinung zu sagen.
„Das hast du wirklich gut hingekriegt“, sagte sie empört. „Ausgerechnet jetzt muss das dumme Foto in der Zeitung erscheinen, nicht früher und auch nicht später!“
„O Mann, das tut mir so schrecklich Leid.“ Karla war völlig zerknirscht.
„Buttkock verlangt, dass wir abschwören, Bibi und ich“, berichtete Barbara. „Er will, dass wir keine Hexen mehr sind. Sonst verliert Bernhard seinen Job, auch wenn er den ganzen Betrug aufklären kann.“
„Um Himmels willen!“ Karla war geschockt. „Das ist ja Erpressung! Das hab ich doch alles nicht gewusst!“
„Zwei Hexen schwören keine Hexen mehr zu sein. Aus Liebe. Das wär doch jetzt mal eine wunderbare, sentimentale Story für dein Käseblatt! Oder?“ Barbara war jetzt richtig sauer.
„Kein Wort werde ich schreiben“, beteuerte die Reporterin. „Ehrenwort. Aber ich meine… hast du dir mal überlegt, was es für deinen Mann bedeutet, mit zwei vollwertigen Hexen zusammen zu sein?“
„Er hat mich schließlich geheiratet, weil ich eine Hexe bin.“
„Mir hat er gesagt, er hat dich geheiratet, obwohl du eine Hexe bist…. Das ist ein kleiner Unterschied.“
Barbara blieb die Spucke weg. Zum Glück kam in dem Moment Bibi zur Tür herein und ihre Mutter konnte das Gespräch schnell beenden.
„Also gut…“, sagte sie in einem sachlichen Gesprächston, „Auf jeden Fall sind die Sachen morgen abholbereit.“
Bibi nahm ihren Schulrucksack ab und holte sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank. „Du schaust ja so. Wer war das?“, fragte sie neugierig.
„Karla.“
„Was wollte sie?“
„Cremes.“
Bibi setzte sich an den Tisch und löffelte den Joghurt. Ihre Mutter trat zu ihr.
„Stell dir mal vor…“, begann sie betont harmlos, „wir beide… also du und ich… wir wären ganz normale Frauen ohne Besen, ohne Sprüche, ohne Kugeln…“
„Das wär ziemlich langweilig, Mami“, entgegnete Bibi mit ernstem Gesicht und leckte ihren Löffel ab.
„Ja… Nein! Ich meine…“ Barbara wusste nicht, wie sie mit der Sprache herausrücken sollte. Sie setzte sich zu ihrer Tochter. „Es ist ja nicht mehr so wie früher… heutzutage“, druckste sie herum. „Hexen ist ja nicht besonders modern. Ich meine, heutzutage gibt’s die ganze Elektronik, Mikrochips und so. Wir könnten doch auch zur Not ohne Hexereien leben, Bibi. Oder? Das könnten wir doch?“ Sie kämpfte mit den Tränen.
„Warum sollen wir?“
„Weil, wenn wir Hexen bleiben, Papi seinen Job verliert. Und in seinem Alter findet er so schnell keinen neuen.“
„Der Buttkock will, dass wir keine Hexen mehr sind?“ Bibi glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. „Nein. Nie, nie, nie, niemals gebe ich wegen diesem… Butterkoch…“
„Buttkock“, verbesserte Barbara sanft.
„Dann eben Butterkock… meine Hexerei auf!“
Bernhard war unbemerkt durch die Terrassentür eingetreten und hatte den Schluss der Unterhaltung mit angehört.
„Hallo“, grüßte er ohne eine Miene zu verziehen.
„Liebster!“ Barbara lächelte ihn an. „Und? Wie ist es gelaufen?“
Ohne sie näher zu beachten ging Bernhard an ihnen vorbei direkt in sein Arbeitszimmer. Barbara und Bibi folgten ihm.
„Ich wollte mir nur schnell ein paar
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