Bibi Blocksberg - Das Buch zum Kinofilm
Florian verlegen: „Kann ich mal mit dir reden?“
Bibi war zwar immer noch ein bisschen beleidigt, aber dann besann sie sich auf ihre Freundschaft.
„Klar.“ Sie lächelte ihn an. „Wenn’s sein muss!“
Bibi packte ihre Kugel aus der Tasche und legte sie zu Hause bei Florian vorsichtig auf den Tisch in der Wohnküche. Eine ganze Weile starrten die beiden hinein und Bibi gab sich größte Mühe, Florians Wunsch zu erfüllen. Doch es funktionierte nicht.
„Warum du mit deiner Superkugel meine Mutter nicht finden kannst, kapier ich nicht“, meinte Florian enttäuscht.
„Ich weiß auch nicht.“ Bibi zuckte hilflos mit den Schultern. „Irgendwas mach ich falsch. Vielleicht ist sie ja in einem Wald, oder so? Wenn sich jemand unter einem Blätterdach aufhält, kann ihn die Kugel nicht finden. Oder ich sehe sie nicht, weil sie einfach nicht mehr lebt. Tom hat doch mal gesagt, dass sie gestorben ist.“
„Er hat gesagt, dass sie für ihn gestorben ist“, verbesserte Florian. „Das ist was anderes. Außerdem weiß ich ganz bestimmt, dass sie lebt. Sie spielt Hammondorgel.“
„Was spielt sie?“
„Hammondorgel. Das ist so ein komisches Instrument.“ Florian holte die Single hervor und zeigte Bibi das Cover. „Schau, das ist sie. Mit meinem Bären.“ Er nahm den Teddybär und hielt ihn daneben.
„Is ja cool. Sie hat sogar eine Platte gemacht. Vielleicht ist sie ja richtig berühmt?“
„Sie ist berühmt“, bestätigte Florian. „Sagt Frau Hübner. Nur, ich kenn sie nicht. Wenn Tom sich mit ihr trifft, dann kann er mir das doch sagen!“
Bibi schaute ihn skeptisch an. „Vielleicht machst du dir nur was vor. Vielleicht trifft er sie ja gar nicht. Vielleicht willst du nur, dass er sie trifft. So was gibt’s, dass man sich was einbildet, dass es passiert, wenn man will, dass es passiert. Das ist Psychologie, sagt meine Mutter.“
„Ich bin mir aber ganz sicher“, sagte Florian.
„Wie heißt deine Mutter eigentlich?“
„Annalena.“
„Schöner Name.“
Sie starrten entmutigt in die Kugel.
„Tut mir Leid“, sagte Bibi schließlich. „Wir Hexen sind eben auch nicht allwissend.“
Florian schaute sie vorwurfsvoll an. „Aber ihr tut immer so!“
Barbara Blocksberg war in ihrem Labor und rührte einige Cremes für ihre Kollektion an. Sie war bester Laune, als das Telefon klingelte. Am anderen Ende der Leitung war Karla Kolumna. Sie schien unterwegs zu sein und von ihrem Handy anzurufen, denn im Hintergrund war Straßenlärm zu hören.
„Du, ich hab ’nen Anruf gekriegt“, erzählte Karla aufgeregt. „In Bernhards Büro soll der Teufel los sein! Gefälschte Bilanzen und so was. Drei Millionen sollen einfach verschwunden sein! Hat Bernhard noch nicht angerufen?“
Der Konferenzsaal der Jungbrunn Pharma AG hatte sich fast geleert. Ein kleines Grüppchen von Leuten stand noch an der Tür und diskutierte eifrig die Vorkommnisse, Bernhard Blocksberg sprach mit seinem Chef und verteidigte sich aufgeregt.
„Herr Doktor Buttkock! Alle Zahlen sind manipuliert! Irgendjemand muss sich Zugang zu meinem Computer verschafft haben. Irgendjemand, der mir schaden möchte. Ich weiß nur noch nicht, wer… Ich kann mir auch nicht vorstellen, wer mir so was antun möchte! Ich habe hier in Neustadt keine Feinde!“
„Dann muss es wohl Hexerei gewesen sein“, erwiderte Dr. Buttkock kühl. „Das wäre ja auch nicht ungewöhnlich in Ihrer Familie!“
„Das hat mit meiner Familie überhaupt nichts zu tun!“, widersprach Bernhard. „Bitte geben Sie mir achtundvierzig Stunden und ich werde diesen Irrtum aus der Welt schaffen.“
„Nun gut, Blocksberg…“ Dr. Buttkock schaute ihn kühl an. „Achtundvierzig Stunden. Und die Zusicherung, dass Sie in Zukunft nichts, aber auch gar nichts mehr mit Hexen zu tun haben werden.“
Zur Bekräftigung hielt er Bernhard ein Exemplar der Neustädter Zeitung hin und ging grußlos davon. Auf der Titelseite prangte ein großes Foto von Bibi und Barbara auf ihren Besen in der Luft. Darüber stand groß und fett die Schlagzeile: Die „Blocksberghexen“ fliegen wieder!
Rabia, die bei der Gruppe der Mitarbeiter stand, blickte zufrieden zu Bernhard hinüber, Am liebsten hätte sie vor Schadenfreude laut losgelacht, aber so begnügte sie sich mit einem kleinen, gehässigen Lächeln…
Schlimme Nachrichten erfährt Barbara im
NEUNZEHNTEN KAPITEL
aus dem Fernsehen. Deshalb macht sie Bernhard einen Vorschlag…
Am Ende war es Bibi doch gelungen, ein Bild in
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