Bibi Blocksberg - Das Buch zum Kinofilm
Ahnung musst du doch haben.“
„Ich glaube… Norden.“
„Aha. Glaubst du. Und sonst weißt du nichts?“
Barbara schaute gequält. „Nein.“
Bernhard seufzte tief. Er packte Barbara bei der Hand und zog sie zur Tür. Im Gehen nahm sie schnell ihre Jacke von der Garderobe, steckte ihr Handy ein, dann liefen die beiden zum Auto. Sie mussten Bibi finden!
Die war die ganze Nacht durchgeflogen und als die Sonne längst aufgegangen war, befand sie sich endlich im Anflug auf Neustadt. Dabei musste sie einer schweren, dunklen Wand aus Regenwolken ausweichen, sonst wäre sie pitschnass geworden.
In diesen Regen waren ihre Eltern direkt hineingefahren. Verbissen saß Bernhard hinter dem Steuer des Autos und starrte auf die nasse, unebene Landstraße vor sich. Er fuhr viel zu schnell und kam einige Male gefährlich ins Rutschen. Barbara auf dem Beifahrersitz tippte wild in ihr Handy.
„Wieso funktioniert dieses blöde Ding nicht?“, schimpfte sie.
„Woher soll ich das wissen?“ Bernhard nahm ihr das Handy ab. Für einen Augenblick wandte er den Blick von der Straße und lenkte nur mit einer Hand. „Wahrscheinlich nicht aufgeladen. Mistregen!“
„Bernhard! Da vorne ist eine Kurve!“, rief Barbara.
Bernhard zuckte zusammen, schlug das Lenkrad zu schnell ein und prompt kam der Wagen ins Schleudern. Er versuchte noch ein waghalsiges Manöver, aber das machte die Sache nur noch schlimmer. Der Wagen brach aus, kam von der Straße ab und rutschte eine Böschung hinunter. Auf der nassen Wiese fanden die Reifen keinen Halt mehr. Bernhard stieg auf die Bremse, die Räder blockierten und der Wagen rutschte mit dem hinteren Teil in das sumpfige Ufer eines Teiches!
Der Motor erstarb und nur das Trommeln des Regens auf dem Autodach war zu hören.
Bibi landete nicht auf dem freien Platz vor der Veranda, sondern umkreiste erst einmal prüfend das Haus. Es machte einen verlassenen Eindruck. Sie schaute vorsichtig durch alle Fenster, doch von ihren Eltern war nichts zu sehen. Enttäuscht flog sie weiter… über den Garten, den nahen Wald. Keine Spur. Nichts. Ratlos drehte sie ab in Richtung Stadt…
Nachdem sich Bernhard und Barbara von ihrem ersten Schrecken erholt hatten, machten sie sich daran, den Wagen wieder flottzukriegen. Bernhard startete den Motor erneut und gab Gas. Barbara ging nach hinten und schob an.
„Gleichmäßig!“, befahl er.
Doch sie rutschte im nassen Gras aus und fiel rückwärts in den dunklen Matsch, den die Reifen aufgewühlt hatten.
Er stieg aus. „Gleichmäßig, habe ich gesagt!“
„Versuch’s du doch mal, wenn du es besser kannst.“
Gleich beim ersten Mal passierte ihm das gleiche Missgeschick und so lagen schließlich beide im Matsch.
„Wenn ich jetzt noch hexen könnte, wäre das alles kein Problem!“, schimpfte Barbara.
„Wenn du nicht gehext hättest, dann wären wir jetzt nicht in dieser Lage!“, erwiderte Bernhard.
Im
FÜNFUNDZWANZIGSTEN KAPITEL
legt Rabia Bibis Eltern gemein herein und verschleppt sie als Geiseln auf ihr Schloss Katzenstein…
Auch Rabia befand sich in der Luft. Sie suchte Bibi. Auf dem Schoß hatte sie ihren Kater sitzen, dem ein wenig schlecht war. Auf seine alten Tage vertrug er das Fliegen auf einem Hexenbesen nicht mehr so gut.
„Wo ist dieses verdammte Neustadt?“, schimpfte Rabia und ließ ihre Blicke über die Landschaft unter ihr schweifen.
„Ihr solltet vielleicht Eure Brille aufsetzen, Herrin“, empfahl Maribor vorlaut.
„Klappe!“
„Wo hat sich diese Göre bloß versteckt?“ Rabia war denkbar schlechter Laune. „Noch dazu mit meiner Kugel!“
Bibi war von ihrem Elternhaus zu Florian geflogen. Sie hatte es so eilig, dass sie den kürzesten Weg nahm – den durch die Fensterscheibe! Florian saß an seinem Computer, als es plötzlich hinter ihm krachte und schepperte. Erschrocken fuhr er herum. Auf dem Fußboden lag inmitten eines Haufens von Glassplittern… Bibi!
„Tut mir Leid! Hex ich später wieder heil!“, sagte sie ganz außer Atem. Sie klopfte sich die Splitter von der Kleidung und stand auf. „Florian, ich kann meine Eltern nicht finden. Ich bin fix und fertig!“
Sie ging eilig in die Küche, Florian folgte ihr. Sie nahm ihren Umhängebeutel ab und packte die Kugel aus. „Die lass ich so lange bei dir, damit Rabia sie nicht in die Finger kriegt. Sie hat nämlich ihr Ewig-jung-Rezept darin versteckt.“ Dann öffnete sie das Gefrierfach des Kühlschranks und legte ihre Kugel hinein.
Florian sah ihr an,
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