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Biest: Thriller (German Edition)

Biest: Thriller (German Edition)

Titel: Biest: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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ist es zu früh, die geben uns niemals die Erlaubnis, wegen eines Computervirus unsere Ressourcen zu verschwenden.«
    »Aber, Will«, setzte Dominique an, der während des gesamten Vortrags des Computerexperten Chambers in seinen Laptop gestarrt hatte. »Das Ding ist nicht zu unterschätzen. Ich habe mal etwas recherchiert, und das ist wirklich …«
    »Ich bin ja deiner Meinung, Dominique. Und wenn Feinblat uns schon seine Mitarbeiterin als Verbindungsoffizier anbietet«, bemerkte er mit einem Seitenblick zu Yael, die nickte, »dann sollten wir das nicht ausschlagen. Solveigh, du fliegst mit Yael nach Israel. Findet die Verbindung zu Thomas Eisler, seine Anwesenheit in Israel war nie im Leben ein Zufall. Dieser Mann ist einer der gefährlichsten Schweinehunde, die mir je untergekommen sind, Eddy stellt dir ein Dossier zusammen, und ich bin sicher, Yael kann dir von Gideon Feinblat auch noch das eine oder andere besorgen, oder nicht, Ms Yoffe?«
    Die Israelin nickte erneut.
    »Und ihr, Eddy und Dominique, ihr holt diesen Experten aus München hierher und setzt euch mit Dr. Gladki an eine Simulation. Ich will wissen, was das Ding anstellen könnte. Immerhin haben wir einen entscheidenden Vorteil: Wir kennen den Wurm, und wir wissen, wie er funktioniert. Also macht euch an die Arbeit, Leute.«
    Solveigh stand auf und bot Yael an, sie zu ihrem Hotel zu fahren, sie würden in den nächsten Tagen noch genug Nachtschichten einlegen, um die Reise nach Israel vorzubereiten. Im Rausgehen hörte sie, wie Dominique Eddy gegenüber eine Bemerkung fallen ließ, bei der ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief: »Klar wissen wir, wie der Wurm funktioniert, aber weißt du, was er nicht bedacht hat? Was ist, wenn sie ihn verändern? Wenn er gar nicht mehr als Stuxnet erkannt werden kann, weil sie ihn umbauen?«
    »Dann«, antwortete Eddy, als Solveigh Yael durch die Tür des Konferenzraums schob, »haben wir ein echtes Problem.«

KAPITEL 15
    Nahe Lublin, Polen
18. September 2012, 23.58 Uhr (zwei Tage später)
    Der Lastwagen hielt mit quietschenden Reifen auf dem Autobahnparkplatz, der für besonders billigen Sex bekannt war. Hier, im östlichsten Polen, waren die Preise um ein Vielfaches günstiger als an der deutschen Grenze, die nahe Ukraine verdarb den Frauen das Geschäft. Thomas Eisler betätigte zweimal das Fernlicht. Eine blonde Frau, der ein breiter Gürtel die Daunenjacke zu einer Wespentaille zusammenschnürte, stand plötzlich im Scheinwerferlicht. Ihr pinkfarbener Rock und die weißen, kniehohen Stiefel kamen als Folge des falsch verstandenen Signals auf seinen Wagen zu. Ein knallrot geschminkter Mund kaute Kaugummi vor seiner Fensterscheibe. Thomas Eisler ließ die Scheibe herunter und drückte ihr einen Zehneuroschein in die Hand. Dazu schüttelte er den Kopf und deutete auf den Mann in dem blauen Overall, der rauchend von seinem Truck in ihre Richtung lief. Der Mund zog eine Schnute und stakste von dannen. Eisler stieg aus dem Wagen, einen schwarzen Pilotenkoffer in der linken Hand. Der Motor des Wagens drehte im Leerlauf, und alle zwei Sekunden schlugen die Scheibenwischer. Es war nass und kalt. Der Mann in dem Overall hatte einen Bart, der vermutlich angeklebt war, und rauchte einen nach künstlichen Südfrüchten stinkenden Zigarillo, er trug eine Sonnenbrille. Wie er selbst. Geschäfte dieser Art erledigte man besser, ohne sich gegenseitig beschreiben zu können. Und wie Eisler war der Mann mit dem Lastwagen ein Profi. Zu ihrer beider persönlichem Verständnis von Professionalität gehörte es auch, keine Lächerlichkeiten wie einen Koffer voller Geld auf einem Autobahnparkplatz zu übergeben. Die monetären Angelegenheiten waren längst zur beiderseitigen Zufriedenheit über Treuhandkonten bei Banken in Staaten mit äußerst diskreten Gesetzen erledigt worden, zu denen die Schweiz seit Neuestem nicht mehr zählte. Heute Abend ging es nur noch um die Ware. Heiße Ware. Jede Partei wusste, dass die andere wusste, dass ein zweiter Mann den jeweiligen Fahrzeugen gefolgt war, seit sie die Grenzen von Deutschland respektive der Ukraine zu Polen überquert hatten. Niemand gab sich Illusionen hin, was das gegenseitige Vertrauen anging. Und das war auch gut so.
    Als er hinter das Steuer des Vierzehntonners glitt, der im Kaufpreis seiner Ladung mitinbegriffen war, zog er ein handtellergroßes Gerät aus dem Aktenkoffer und schaltete es ein. Wenige Sekunden später begann es in schneller Folge zu knacken. Tausende

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