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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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einem Kühlhaus ist.“
    „Kann sein, dass ich etwas zu Persönliches gefragt habe“, flötete Shea, ohne von ihrem Handy aufzuschauen.
    Slade sah wieder Joslyn an. „Was denn?
    „Ach, egal“, erwiderte Joslyn kühl. „Können wir jetzt endlich los?“
    „Nein“, sagte er. „Können wir nicht.“
    „Ich habe Joslyn nur gefragt, ob ihr miteinander schlaft“, meldete sich Shea zu Wort. „Und jetzt ist sie plötzlich eingeschnappt.“
    Slade schloss einen Moment lang die Augen und verkniff sich – mühsam – ein Grinsen. „Diese Frage war total daneben“, sagte er zu seiner Tochter. Er meinte es auch so, obwohl er immer noch am liebsten laut losgelacht hätte.
    Joslyn war, wie ihm jetzt klar wurde, nicht sauer. Sie war verlegen.
    Was für eine merkwürdige – und gleichzeitig reizvolle – Mischung aus Unschuld und Erfahrenheit diese Frau doch war.
    „Tut mir leid.“ Sheas Entschuldigung klang alles andere als aufrichtig. Das Spiel, das sie auf ihrem Handy spielte, wurde von einer nervtötenden Musik begleitet, die aus Pieptönen und monotonen „Juhu!“-Schreien bestand.
    Joslyn schwieg. Allerdings saß sie nun nicht mehr ganz so steif da, und auch ihre Wangen glühten nicht mehr so wie vorhin.
    Slade atmete tief durch. „Ich spreche später mit ihr“, sagte er leise zu Joslyn.
    Sie entspannte sich ein wenig und seufzte. Schließlich blickte sie ihn an. „Wahrscheinlich habe ich überreagiert.“
    „Meinst du?“, wollte Shea zwischen ein paar ihrer fröhlichen Pieptöne wissen.
    „Schalt das Ding ab“, befahl Slade.
    Das Piepsen verstummte. „Dad?“, fragte Shea leise. Sie klang fast schüchtern.
    „Was?“ Er ließ den Motor an.
    „Danke, dass du mir das Pferd gekauft hast“, sagte sie. Dann legte sie ihre Hand vorsichtig auf Joslyns Schulter. „Entschuldige bitte, Joslyn.“ Diesmal hörte es sich aufrichtig an. „Es geht mich nichts an, was du und Dad macht.“
    Joslyn lächelte. Dann musste sie laut lachen. „Danke.“ „Entschuldigung angenommen?“, erkundigte sich Shea. „Entschuldigung angenommen.“
    Danach wurde die Stimmung um einiges besser. Sie aßen in einem Restaurant am Highway zu Mittag, und Shea jammerte die ganze Zeit, dass sie viel lieber Chessie reiten als den Rest des Tages im „Curly-Burly“ Haare fegen würde.
    Slade, der vorhin gerade Jasper einen Hamburger ins Auto gebracht hatte, schmunzelte. „Wie willst du denn dein Pferd füttern“, fragte er, nachdem er sich wieder an den Tisch gesetzt hatte, „wenn du kein Geld verdienst? Du wirst auch den Tierarzt bezahlen müssen, und außerdem brauchst du einen Sattel, Zaumzeug und jede Menge anderes Zubehör.“
    Shea machte große Augen. „Du hast nie gesagt, dass ich für irgendetwas zahlen muss.“
    Slade lachte leise und prostete ihr mit seiner fast leeren Kaffeetasse zu. „Manche Dinge“, erklärte er ihr, „braucht man nicht extra zu erwähnen.“
    Sheas Blick wanderte zu Joslyn, die ihr gegenüber neben Slade saß. Man konnte ihr förmlich von der Stirn ablesen, was sie gerade dachte.
    Und was muss Joslyn für das Pferd bezahlen, das du ihr gekauft hast?

17. KAPITEL
    A ls sie wieder in Parable waren, setzte Slade als Erstes Shea und Jasper, der dem Mädchen offenbar überhaupt nicht mehr von der Seite weichen wollte, im Curly-Burly“ ab. Er versprach, die beiden wieder abzuholen, wenn Shea Feierabend hatte.
    Die Zeit bis dahin erschien ihm endlos lang.
    Er hatte, was selten vorkam, den ganzen Tag und auch Sonntag frei und war nicht in der Stimmung, gleich auf die Ranch zurückzukehren, wo Opal entweder gerade Kuchen backte oder sich fürs Bingo fertig machte. Natürlich hätte er nach Whisper Creek fahren und beim Ausladen der neuen Pferde helfen können, da drei davon schließlich ihm gehörten. Doch die Stimmung zwischen ihm und Hutch war wie zundertrockenes Gras, bei dem ein einziger Funke reichte, um einen Flächenbrand zu verursachen.
    Der gesunde Menschenverstand sagte ihm, dass er und Hutch einander in Ruhe lassen sollten, zumindest heute. Besser, er verschob den Besuch auf Whisper Creek auf morgen. Da musste er ohnedies hin und seine Pferde füttern.
    Mit etwas Glück würde er Hutch nicht über den Weg laufen. Schließlich war sein Halbbruder ein viel beschäftigter Mann, der eine der größten Ranches in Montana bewirtschaftete.
    Slade sah Joslyn an, die verkrampft neben ihm auf dem Beifahrersitz saß. Jetzt war sie wieder rot im Gesicht und starrte geradeaus auf die Tafel vor Callies

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