Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)
derjenige, der jenseits allen bisher Erlebten lag. Er erschütterte und riss sie dermaßen mit, dass sie glaubte, wie Treibgut auf den Wellen des Meeres herumzuwirbeln.
Auch Slade konnte sich nicht mehr zurückhalten und stieß einen heiseren Schrei aus. Er drang so tief in Joslyn ein, dass sie vor Lust innerlich zu explodieren schien; sie löste sich in Licht auf. Bunte Funken tanzten vor ihrem inneren Auge wie beim großen Finale eines Feuerwerks.
Heftig atmend glitt Slade von ihr herunter. Er strich über ihre Brüste, ihre Hüften und ihren Bauch, bis sie langsam wieder in der Wirklichkeit ankam und ihre Seele sich Stück für Stück wieder zu einem Ganzen zusammenfügte.
Lange Zeit sagte keiner von ihnen ein Wort. Sie waren matt und erschöpft. Slade, der ein Bein über sie gelegt hatte, hörte nicht auf, sie so lange zu streicheln, bis sie ihn von Neuem begehrte.
Geschickt und so schnell, dass Joslyn die Unterbrechung kaum wahrnahm, rollte er sich ein neues Kondom über. Dann drehte er sich auf den Rücken und zog sie auf sich, sodass sie rittlings auf ihm saß.
Diesmal gab es kein Vorspiel. Slade stieß schnell, kraftvoll und tief in sie. Joslyn keuchte lustvoll auf. Sie liebten sich wild,hemmungslos und standen sich in ihrer Leidenschaft in nichts nach.
Ihre Bewegungen wurden schneller, heftiger. Joslyn hoffte, dass es nie aufhören würde, dieses Geben und Nehmen, diese intensive Lebendigkeit, dieses Gefühl, von dem sie bisher nicht geahnt hatte, dass sie dazu fähig war: ganz Frau zu sein.
Slade umfasste sie an der Hüfte und ließ Joslyn auf seinem Schaft auf- und abgleiten – schnell, dann wieder etwas langsamer, dann wieder schnell.
Joslyn hatte weder mit unzähligen Männern geschlafen, noch war sie unerfahren. Aber nie zuvor war sie so geliebt worden. Und irgendwo in ihrer ekstatischen, rasenden Lust wusste sie, dass es vielleicht auch nie wieder der Fall sein würde.
Sie flüsterte immer und immer wieder Slades Namen, während sie ihren Höhepunkt kommen spürte und schließlich erneut tausend Funken um sie herum zu explodieren schienen.
Slade bäumte sich heftig auf, als er in ihr kam. Sie spürte seine Wärme; spürte das Leben, das er verströmte.
„Verdammt“, hörte sie ihn murmeln.
„Was?“, fragte sie außer Atem, als sie mühsam die Kraft für dieses eine Wort gefunden hatte. Sie hatte sich neben ihn aufs Bett fallen lassen, fast blind vor Verzückung, verschwitzt und köstlich ermattet.
„Ich glaube, das Kondom ist geplatzt.“ Sie schloss die Augen. „Nein.“
Er stand auf, ging ins Bad und war nach ungefähr einer Minute wieder zurück.
„Das Ding ist tatsächlich geplatzt wie ein abgefahrener Reifen.“ Er streckte sich wieder neben ihr auf den zerwühlten Laken aus.
Joslyn musste über den Vergleich lachen. Im nächsten Moment begann sie zu weinen. Nicht, weil sie möglicherweise schwanger war. Sondern deshalb, weil sie wusste, dass sie es nicht sein konnte. Wegen der Spirale.
Slade zog sie dicht an seine Brust. „Lassen wir uns davon etwa die Stimmung verderben?“, neckte er sie leise.
Wieder lachte und schluchzte sie gleichzeitig. Verlor sie gerade den Verstand? Sie liebte Slade Barlow nicht und er sie ebenfalls nicht. Ein Kind würde zum Schlimmsten zählen, was ihnen beiden passieren konnte.
Warum hatte sie dann bloß das Gefühl, als würde ihr Herz jeden Moment in der Mitte auseinanderbrechen?
„Ich bin nicht schwanger“, sagte sie und erklärte kurz, wie sie verhütete.
Er strich ihr eine Haarsträhne, die an ihrer tränennassen, vom Schweiß leicht glänzenden Haut klebte, aus dem Gesicht. „Tja, das ist gut, nehme ich mal an“, erwiderte er zögernd.
„Nimmst du mal an?“ Sie runzelte verdutzt die Stirn.
Er küsste ihr das Fältchen auf der Stirn weg. „Ich kann nicht behaupten, ich wäre unglücklich, wenn du schwanger wärst“, antwortete er mit dieser verblüffenden Aufrichtigkeit, die so typisch für ihn war. „Sicher, es würde Umstände machen. Aber Babys sollen ja auch Umstände machen, oder?“
Joslyn traute ihren Ohren nicht. Die meisten Männer wären enorm erleichtert über die Information gewesen, dass ein geplatztes Kondom nicht zu einer unvorhergesehenen Schwangerschaft geführt hatte. Slade jedoch schien es fast zu bedauern .
Er lag auf der Seite neben ihr, hatte das Kinn in eine Hand gestützt und beobachtete stirnrunzelnd die wechselnden Gefühle, die über ihr Gesicht huschten.
„Was geht da drin vor sich?“ Er
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