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Big U

Big U

Titel: Big U Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson
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zurückgreifen, aber das konnte riskant sein, besonders bei Consuela.
    »Ich wehre mich gegen die Klauen und kümmere mich um das Maul, wenn ich dort bin. Ich bin schon einmal verschluckt worden.«
    »Du parierst drei Hiebe. Aber jetzt bist du direkt vor dem Maul, das Giftgas ausatmet; du hast deine Kraft verloren.«
    »Oh, na gut«, sagte Klystron verdrossen. »Ich nenne meinem Wunschschwert einen Wunsch. Ich sage …«
    »Moment mal!« ertönte Zippy die Zwergin mit ihrer femininen Stimme. »Ich habe ihn gerade gesehen!«
    Klystron war ganz Aufmerksamkeit, sondierte den umliegenden Nebel mit seiner Helmlampe und entdeckte Zippys roten Brustpanzer. »Bestätige Kontakt mit Zippy der Zwergin. Geschätzte Entfernung zehn Meter.«
    »In dem Fall«, bemerkte Consuela, »ist sie direkt hinter dem Waran. Dein Vorgehen, Zippy?«
    »Drei doppelte Feuerbälle aus meiner Feuerbälle schießenden Tiara.«
    »Ich ducke mich«, sagte Klystron hastig. Shekondar war schlau genug, einen versehentlichen Treffer für ihn zu generieren. Er seufzte erleichtert, und sein Puls wurde bleiern. Alles würde gut werden.
    »Die Feuerbälle treffen den Unterleib. Der Waran ist jetzt in einem schlimmen Zustand und bewegt sich nur noch langsam.«
    »Ich schneide mich von der Zunge los.«
    »Erledigt.«
    »Zwei weitere Feuerbälle in den rechten Kopf.«
    »Das heißt, sobald ich aus dem Weg bin.«
    »Okay. Der Waran stirbt. Glückwunsch, Leute. Das sind zehntausend Erfahrungspunkte pro Nase.«
    Klystron und Zippy drückten sich gemeinsam an der Tunnelwand entlang an dem imaginären Kadaver des Warans vorbei, der zwischen ihnen lag. Sie schüttelten einander herzlich die Hände, obwohl es Klystron mißfiel, von einer Zwergenfrau gerettet worden zu sein.
    »Gute Reise, Leute!« brüllte Lord Flegel und übersteuerte sein Mikrofon.
    »Ja. Ein weiter Weg«, fügte der Weiße Priester mürrisch hinzu.
    »Flegel und Priester, gebt geschätzte Distanz zu uns an.« Klystron war besorgt; die beiden waren die schwächsten Mitglieder, selbst wenn sie zusammen gingen, und nachdem dieses eine Ungeheuer nun lautstark besiegt worden war, näherten sich ganz bestimmt andere der Gegend, um den Rest zu erledigen.
    »Offen gesagt, bin ich nicht sicher«, antwortete der weiße Priester. »Ich hätte gedacht, wir würden mittlerweile zu einer Kreuzung in eurer Nähe kommen, aber offenbar nicht. Die Anlage dieser Tunnel entspricht nicht dem, was ich auf den Plänen des Plex gesehen habe.«
    Klystron verzog das Gesicht ob dieser taktlosen Verletzung der Spieleethik und wechselte einen ergebenen Blick mit Zippy. »Du meinst, die geheime Karte, die du gefunden hast, war falsch«, sagte er. »Geht nicht weiter, wenn ihr euch verirrt habt. Ich gehe weiter in Richtung der Grabstätte von Keldor und hoffe, daß wir uns dort treffen.« Er und Zippy setzten sich den Tunnel hinab in Bewegung.
    Sie schlenderten rund zehn Minuten herum und suchten nacheinander; alle sechzig Sekunden ließ Liaison sie anhalten, während Shekondar nach schleichenden Ungeheuern suchte. Wenig später hörte Klystron ein Gespräch zwischen dem Priester und dem Lord, die offenbar ihre Masken abgenommen hatten, damit sie reden konnten.
    »Ganz ruhig! Es dauert nicht besonders lang, weißt du«, sagte der Weiße Priester. »Ich bin gleich wieder da. Rühr dich nicht vom Fleck.«
    »Ich glaube nicht, daß wir uns trennen sollten. Euer Heiligkeit«, flehte Lord Flegel. »Nicht nach dem Kampf, der andere Ungeheuer anlocken wird.«
    Klystron drehte sein Mikrofon auf und brüllte: »Er hat recht! Trennt euch nicht«, in der Hoffnung, daß sie ihn auch ohne Kopfhörer hören würden.
    Der Priester und Lord Flegel unterhielten sich ein paar Sekunden unhörbar. Dann meldete sich Flegel wieder, und offenbar hatte er seine Maske wieder übergezogen. »Hm, ich wollte Shekondar nur informieren, daß der Weiße Priester beiseite gegangen ist«, sagte er, indem er den Codenamen für Pinkeln benutzte. Klystron kicherte.
    Wenige Sekunden später wurde wieder nach schleichenden Ungeheuern Ausschau gehalten. Alle warteten nervös und angespannt auf Shekondars Urteil.
    »Okay«, sagte Liaison triumphierend, »wir haben ein Ungeheuer. Lord Flegel, der nun allein ist, wird angegriffen von … riesigen Kanalratten! Es sind zwölf, und sie überraschen ihn völlig.«
    »Wir lauschen nach seinem Schlachtruf, um ihn auf diese Weise zu orten«, verkündete Klystron sofort, zog den Kopfhörer herunter und hörte mit.

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