Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

Titel: BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
Vom Netzwerk:
hin, Dicky.«
    »Ah, komm schon, Balls!«
    Auf Balls’ Gesicht konnt’ man wieder dieses böse Grinsen im Mondlicht sehen. »Halt einfach die Klappe und fahr, Dicky. Fahr diese Schrottkarre direkt zu diesem Scheißgästehaus ...«
    (VII)
    Charitys Herz hämmerte, als wollte es jeden Moment explodieren. Sie schob Annie die Treppe hinauf, als donnernde Schritte durch die Diele stapften. Er ist es, hatte Tante Annie halb bei Bewusstsein gesagt. Es ist Bighead.
    Aber wie konnte das sein? Selbst wenn Bighead mehr war als nur eine lokale Legende, eine durch Inzucht entstandene Monstrosität, ein Monsterkind – Charity hatte doch sein Grab gesehen ...
    Was also war dieses riesige Ding, das plötzlich durch das Haus stapfte?
    »Rauf, rauf!«, flüsterte Charity scharf. »Komm, Tante Annie, die Treppe rauf und durch den Flur!«
    Sie hatten den Flur im ersten Stock halb durchquert, als Charity hörte:
    WUMM! WUMM! WUMM!
    Etwas – etwas Riesiges – kam die Treppe herauf.
    Sie floh in den erstbesten Raum und zog ihre lethargische Tante hinter sich her. Sie hielt die Luft an und schloss die Tür so leise sie konnte. Aber sie hörte es immer noch:
    WUMM! WUMM! WUMM!
    Die Schritte kamen näher.
    »Sch!«, flüsterte Charity mit einem Finger auf den Lippen. »Sag kein Wort, mach kein Geräusch ...«
    »Er ist es«, antwortete ihre Tante benommen.
    WUMM! WUMM! WUMM!
    Die Schritte kamen den Flur entlang. Er weiß, dass wir hier drin sind , vermutete Charity. Sie roch etwas absolut Abscheuliches, wie Fleischreste, die am Boden eines Abfalleimers vergammelt waren. Die donnernden Schritte gingen weiter, dann blieben sie stehen.
    Direkt vor der Tür.
    Ein schneller Blick verriet ihr, dass dies Goops Zimmer sein musste: über einen Stuhl hingen Overalls, schmutzige Arbeitskleidung lag auf einem Haufen. Doch das spielte alles keine Rolle. Charitys Augen hingen am Türknauf.
    Der Türknauf drehte sich.
    Sie zog ihre Tante in den Kleiderschrank, schloss die Tür und dann wurde sie fast ohnmächtig, als sie erkannte, was sie gerade getan hatte. Ich habe uns in die Falle gesperrt. Hier kommen wir nicht mehr heraus.
    Sie hörte, wie die Zimmertür sich leise quietschend öffnete, und dann ...
    WUMM! WUMM! WUMM!
    Das Ding – was auch immer es war – war jetzt im Zimmer und suchte nach ihnen.
    Charity hatte den Arm um ihre Tante gelegt und wich im Inneren des Schrankes einen Schritt zurück. Sie konnten nirgendwo mehr hin, es gab keinen Ausweg ...
    Was?
    Hinter sich bemerkte sie ...
    Was zur Hölle ...
    Sie bemerkte, dass die Rückwand des Schrankes gar keine Wand war, sondern ... eine Öffnung ...
    Eine offene Wandplatte ...
    Ein Durchgang.
    Sie zerrte ihre Tante durch die Öffnung und schloss sie mit der losen Wandplatte. Sie hatte keine Ahnung, warum diese Öffnung hier war, aber es war ihr auch egal. Es war ein Fluchtweg! Sie tastete sich in der völligen Dunkelheit vorwärts. Hinter der Wand schien sich ein schmaler Gang zu erstrecken. Wo führte er hin? »Komm schon, Tante Annie! Komm!«, flüsterte sie aufgeregt. »Einfach weitergehen!«
    Ungeschickt arbeiteten sie sich vor, Charity biss sich auf die Unterlippe, als sie an die Geräusche dachte, die sie wahrscheinlich verursachten. Doch da bemerkte sie ...
    Lichtspitzen? Weiße Linien?
    Ja, Lanzen aus weißem Licht, fadendünn, schienen die Düsternis des Ganges zu durchbohren. Dort waren Löcher in der Wand.
    Wieder war ihr das Warum egal. Sie wusste nur eins: Es waren Gucklöcher. Und sie hörte immer noch die monströsen wummernden Schritte.
    Die Schritte, vermutete sie, hatten Goops Zimmer durchmessen und waren dann wieder gegangen. WUMM! WUMM! WUMM!
    Die Schritte betraten das nächste Zimmer.
    Charity legte ihr Auge an das helle Loch.
    Das muss das Zimmer des Priesters sein, dachte sie. Nur ein einfacher Koffer. Schwarze Hosen und Hemden hingen im offenen Schrank. Eine Bibel und ein Gebetbuch auf dem Nachttisch. Und ...
    Charitys Herz setzte einen Schlag aus.
    Sie hatte nur einen sehr begrenzten Blickwinkel – sie konnte nur eine Wand des Zimmers sehen. Doch plötzlich bewegte sich dort etwas ...
    Ein Schatten.
    Ein riesiger Schatten.
    Er huschte über die Wand, die gewaltigen, schweren Schritte begleiteten ihn dröhnend. Er schien zu wanken, war eine monströse Silhouette und Charity konnte sogar durch das winzige Guckloch den erdigen Gestank von verdorbenem Fleisch riechen.
    Und dann kam die Gestalt in Sicht.
    Nur ihr Rücken ...
    Sie musste weit über zwei Meter groß sein.

Weitere Kostenlose Bücher