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Bilder aus der Anderwelt

Bilder aus der Anderwelt

Titel: Bilder aus der Anderwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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hineingelangte; und die hatten oft ihre Schoßdä mo nen unter Vertrag. Ich hätte nicht einmal dann probiert, unge lade n in Alex' Apartment einzudringen, wenn ich einen nuklearen Spr engkopf besessen hätte, der in Hasenpfoten gewickelt war.
    A b er ich war erst wirklich schockiert, als Alex uns in seine Woh nung ließ. Das Wohnzimmer war so sauber und aufgeräumt, das i ch es beinahe nicht wiedererkannte. All der alte Müll war versch wunden, darunter auch die Möbel aus dem Fairkauf und seine Sammlung von Porzella nfiguren in verstörenden, porno graphischen Posen. Nun warteten bequeme Möbel auf uns, und jemand hatte sich die Mühe gemacht, den Raum anheimelnd herzurichten. Seine Bücher, CDs und DVDs waren nicht länger über alle verfügbaren Oberflächen verstreut oder in schwindelerregenden Türmen an den Wänden aufgestapelt; nun waren sie alle akkurat in neuen Designerregalen aufgereiht. Höchstwahrscheinlich sogar in alphabetischer Reihenfolge. Man konnte jetzt durch Alex' Wohnzimmer gehen, ohne dass man dauernd Dinge aus dem Weg kicken musste, und der Teppich knirschte nicht, wenn man auf ihn trat.
    Letztlich waren es aber die Kissen auf den Sofas, die ihn verrieten. Männer, die allein leben, haben keine Kissen. Das ist so ein Männerding.
    Ich sah Alex tadelnd an. „Du hast eine Frau bei dir einziehen lassen, oder? Du lernst es wohl nie."
    „Ich habe dir nichts davon erzählt", meinte Alex herablassend, „weil ich wusste, dass es dir nicht passt. Außerdem, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Du lebst mit einer psychopathischen Waffenfanatikerin zusammen."
    Aus dem nächsten Raum drang Geraschel. Ein kleines gehetzt Zucken huschte über Alex' Gesicht. Ich musterte ihn.
    „Was war das?"
    »Ach, bloß der Geier", rechtfertigte sich Alex. „Dem wird mo r gens immer schlecht."
    Ein jäher, schrecklicher Gedanke zuckte durch meinen Kop f.
    „Du hast doch nicht etwa deine Exfrau wieder bei dir einzieh en lassen?"
    „Eher würde ich meine eigenen Eingeweide auskotzen", ste ll t e Alex mit großer Würde fest.
    „Tut mir leid."
    „Schon gut."
    „Warte mal einen Augenblick. Vorhin hast du gesagt, d eine neue Freundin sei hier oben. Wo ist sie? Warum versteckt sie sich vor mir und warum weiß ich, dass mir die Antwort auf irgen deine dieser Fragen so richtig überhaupt nicht schmecken wird?"
    „Ach, zur Hölle”, ächzte Alex. Er warf einen Blick über die Schulter zum Nachbarraum. „Komm besser rein, Cathy."
    Während ich wie vom Blitz getroffen dastand, kam Cathy, meine knapp volljährige Sekretärin, ins Zimmer scharwenzelt. Sie lächelte mich an, doch ich war einfach zu betäubt, um irgendwie zu reagieren. Sie trug ein modisches Kostüm, das ihr ausgezeichnet stand, und verhältnismäßig dezente Schminke. Ich erkannte sie kaum wieder. Normalerweise liebte sie Farben, die so hypermodisch waren, dass einem die Augen bluteten.
    „Das ist deine neue Freundin?", sagte ich schließlich. „Cathy? Meine Cathy? Meine knapp volljährige Sekretärin? Du bist fast doppelt so alt wie sie!"
    „Ich weiß!", wand sich Alex. „Sie hat einmal meine Plattensammlung durchstöbert und sofort die Nase gerümpft. Sie nennt das Gruftrock ... aber eines schönen Abends kam sie in die Bar spaziert, um eine Botschaft von dir zu überbringen, und da sind wir so ins Gespräch gekommen ... und dann hat es gefunkt. Das nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass wir ein Paar waren und sie hier eingezogen ist. Keiner von uns hat dir was erzählt, weil wir wussten, du würdest aus den Latschen kippen."
    „Mir fehlen die Worte", japste ich.
    „Ich wette, das ändert sich schnell wieder", grinste Cathy.
    Ich funkelte sie missvergnügt an. „Ich habe dich nicht vor ein em Haus gerettet, das dich fressen wollte, nur damit du dich mit zwie lichtigen Charakteren wie Alex Morrisey einlässt!"
    „Ich dachte, Alex wäre dein Freund?", staunte Bettie, und ich merkte, dass sie die Situation viel zu sehr genoss.
    „Ist er auch. Meist. Deshalb mache ich mir ja solche Sorgen! Alex hat noch mehr Pech mit Frauen als ich!"
    „D a s nehme ich dir jetzt übel!", beschwerte sich Alex.
    „Ab er ich muss feststellen, dass du mir nicht widersprichst", schoss ich zurück.
    Ca thy stand eng an Alex' Seite und hielt beschützend seinen Arm. Sie sah mir geradewegs in die Augen, und ihr Kiefer war entsc hlossen vorgeschoben.
    „Ich bin achtzehn und werde bald neunzehn. Ich bin nicht mehr das ängstliche kleine

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