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Bilder aus der Anderwelt

Bilder aus der Anderwelt

Titel: Bilder aus der Anderwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Mädchen, das du gerettet hast. Hölle, ich habe die letzten Jahre dein Büro geschmissen und den ganzen Papierkram in Ordnung gehalten, was übrigens mehr ist, als du jemals getan hast. Ich bin alt genug, um mein Leben selbst zu leben und die Verantwortung für meine Taten zu übernehmen. Genau so, wie du es mich gelehrt hast. Hole dir, was dir wirklich etwas bedeutet - und das habe ich getan. Alex und ich mögen vielleicht nicht das ... orthodoxeste Paar sein; aber das sind du und Suzie auch nicht.”
    Ich lachte. „Scheint, als sei mein Mädchen erwachsen geworden. Nun gut. Du hast dich da eindeutig in etwas verrannt und beweist einen grauenhaften Geschmack, aber du hast das Recht, deine eigenen Fehler zu machen." Ich giftete Alex an. „Wir reden noch darüber."
    „Oh Freude", sagte Alex.
    „Genau", zischte ich, „und jetzt zeig' mir gefälligst, wie man mit dieser teuflisch komplizierten Fernbedienung umgeht."
    Alex klaubte etwas auf, das groß genug war, um mit einem Spaceshuttle aus dem Orbit darauf zu landen, schaltete den Fernsehapparat ein, dämpfte die Lichter und zeigte mir, wie man den DVD-Spieler bediente.
    „Dieser Knopf ist für Dolby Surround, der hier für die Lautstärke. Fass den hier nicht an, der dreht die Sprinkleranlage an, und von dem lässt du auch die Finger, der schaltet die Massagefunktion im Bett ein. Sieh mich nicht so an."
    „Wofür ist eigentlich der große rote Knopf?", wollte Bettie wissen, während sie sich neben mich vor den Fernseher aufs Sofa pflanzte.
    „Rührt den roten Knopf ja nicht an", warnte Alex. „Den braucht man nur im Falle einer außerirdischen Invasion oder falls irgendjemand näher als im Umkreis von anderthalb Millionen Kilometer einen neuen Engelkrieg anzettelt."
    „Ich habe gar nicht ..."
    „Na klar”, grinste Alex. „Das wär's auch schon. Ihr genießt einfach die Show, und Cathy und ich sind unten in der Bar."
    „Willst du nicht sehen, was auf der DVD ist?", fragte Bettie.
    „Ich würde mir eher Messer in die Augen stoßen", entgegnete Alex. „Komm, Cathy."
    „Aber ich will das sehen!", ereiferte sich Cathy.
    „Nein, willst du nicht", antwortete Alex und duldete keinen Widerspruch. „Lass John es einfach ausprobieren, und wenn es sicher ist, können wir uns immer noch einen Blick erlauben."
    „Also bin ich jetzt auch euer Versuchskaninchen?", grinste ich wider Willen amüsiert.
    „He", antworte Alex. „Wozu sind Freunde sonst da?"
    „Falls du entrückt wirst", meldete sich Cathy, „kann ich dann deinen Trenchcoat haben?"
    Alex drängte sie aus dem Raum und ließ Bettie und mich allein mit dem Fernseher und der Jenseitsaufnahme. Die DVD sah merkwürdig gewöhnlich aus, als ich sie aus der Hülle kramte. Ich hielt sie vorsichtig in der Hand, als hätte ich Angst, sie könne mich urplötzlich beißen oder in Flammen aufgehen, wenn man sie der Luft aussetzte. Aber es war nur eine DVD. Ich schob sie in d en Apparat und drückte auf START. Bettie und ich lehnten uns zur ück, um sie uns anzusehen.
    E s gab weder ein Menü noch eine Einleitung. Es war die Aufnahme einer unerwarteten Übertragung, bei der der Anfang fehlte. Es begann einfach, und der Fernsehapparat zeigte uns einen Einblick in die Hölle. Es gab Gebäude oder besser gesagt Strukturen, gigantische, drohend aufragende Dinge wie unglaublich große Krebsgeschwüre. Die Mauern waren purpurnes Fleisch, das mit violetten Adern durchzogen war. Krank und verwesend. Eitrige Öffnungen, die Fenster gewesen sein mochten, gaben den Blick auf Menschen frei, die im Inneren gefangen waren, eingepflanzt in die atmende, schwitzende Architektur. Manche waren tief im verkrebsten Fleisch versunken. Aber sie alle schrien in unfassbare Agonie.
    Die Strukturen drängten sich zu eng aneinander, und ihre bösartige Ausstrahlung erinnerte an ein KZ für Seelen. Durch die schmalen Straßen ergoss sich ein endloser Strom nackter Sünder, die brannten und bluteten, klagten und kreischten, während gehörnte Dämonen sie vorwärtstrieben. Die, die zurückfielen, wurden zu Boden gerissen und von den Dämonen zerfetzt. Nur, um wiederaufzuerstehen, nachdem sie wieder zusammengefügt worden waren, um für alle Ewigkeit weiter bestraft zu werden. Leiber hingen von Straßenlaternen und kämpften und traten noch um sich, während Dämonen ihnen die Eingeweide aus großen Schnitten in den Bäuchen zogen.
    Der Himmel stand in Flammen und badete die schreckliche Szenerie in blutrotes Licht. Riesige Gestalten mit

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