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Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel

Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel

Titel: Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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ich dir nie!“
    Wachtmeister Bode schrieb schweigend und verbissen. Er ärgerte sich jetzt schon, daß er das Ganze später noch einmal mit der Schreibmaschine abschreiben mußte. Endlich klappte er sein Notizbuch zu.
    „Ja, das wär’s denn wohl. Wenn ich euch noch mal brauche, sag ich Bescheid. Also, tschüß dann!“
    „Tschüß, Herr Wachtmeister. Ach, Herr Bode“, rief Bille dem Polizisten nach, „was geschieht eigentlich, wenn Sie die Leute ausfindig machen, die das Pony ausgesetzt haben?“
    „Tja, das weiß ich nun auch nicht so genau. Eine saftige Strafe werden sie wohl zahlen müssen.“
    „Und das ist alles?“
    „Ich glaube, ja.“
    „Dann ist es ja gut. Danke!“
    „Was findest du daran gut?“ fragte Florian kopfschüttelnd. „Ach, ich hatte einfach Angst, man würde sie zwingen, das Pony zurückzunehmen.“
    „Nur über meine Leiche!“ knurrte Karlchen. „Wenn sie kommen, schick sie zu mir!“
    „Karlchen! So kenn ich dich ja gar nicht“, sagte Bettina lachend.
    „Tja, wenn man Vater wird...“ Karlchen blinzelte Bille zu. „Das verändert einen Menschen ungemein!“
    „Du bist was?“
    „Er ist Vater geworden. Du liebe Zeit!“ Bille schlug sich erschrocken vor die Stirn. „Bei all der Aufregung habe ich unser Neugeborenes ganz vergessen! Karlchen, du hast das Kleine doch nicht etwa angefaßt, ohne dich vorher zu desinfizieren?“
    „Ich war heute noch gar nicht bei ihm. Kam doch auch gerade erst aus der Schule. Aber du wirst lachen — ich hab sogar gebadet und mich von Kopf bis Fuß frisch angezogen. Und bei deiner Mutter habe ich mir noch mal die Hände in diesem gräßlich stinkenden Zeug gewaschen. Ich rieche jetzt noch nach Krankenhaus!“
    „Kann uns nicht mal einer aufklären, wovon ihr redet?“ fragte Simon.
    „Wir haben gestern ein Kind bekommen, eine Frühgeburt. Von Jacaranda. Ein süßes Hengstfohlen. Karlchen war so gerührt, daß er es gleich adoptiert hat.“
    „Also noch eine Baby-Besichtigung? Toll, nichts wie hin!“ sagte Bettina strahlend. „Ein Fohlen, das Karlchen spontan adoptiert, muß ich sofort sehen!“

Zottel, du bist große Klasse!

    Zottel fühlte sich vernachlässigt.
    Nicht nur, daß Bille sich ständig um das ausgesetzte Pony kümmerte und er — aus seinem eigenen Stall ausquartiert — in Groß-Willmsdorf auf sie warten mußte. Nein, wenn sie kam, dann arbeitete sie meistens in der Reitbahn. Herr Tiedjen, der den Sommer über von Turnier zu Turnier reiste, nutzte die Zeit, die er jetzt zu Hause verbrachte, für etliche Extra-Stunden. In den kommenden Monaten würde er kaum Zeit für seine Schüler finden, so wollte er ihnen wenigstens jetzt einen Ausgleich dafür bieten.
    Im Unterricht ritt Bille abwechselnd Lohengrin, Troja und Iris — drei ganz verschiedene Temperamente, die immer neue Anpassung erforderten. Die zierliche Rappstute Iris, temperamentvoll und immer noch ein wenig schreckhaft, war Bille in letzter Zeit besonders ans Herz gewachsen. Sie entwickelte einen sechsten Sinn für das, was die Stute im nächsten Augenblick tun würde, wann und wovor sie scheuen würde und welche Stimmung gerade bei ihr vorherrschte.
    Iris selbst schien zunehmend Freundschaft für ihre junge Reiterin zu empfinden. Bei niemand anderem war sie so fügsam und arbeitswillig wie bei Bille.
    Am härtesten waren die Stunden auf Lohengrin. Der schwere und ein wenig träge Fuchswallach mit der enormen Sprungkraft, an das Gewicht eines kräftigen Mannes wie Herrn Tiedjen gewöhnt, nahm Bille einfach nicht ernst. „Du stinkst vor Faulheit!“ schimpfte Bille jedesmal, aber das machte auf Lohengrin begreiflicherweise nicht den geringsten Eindruck. Das einzige, womit man ihm imponieren konnte, war Kraft —
    und daran fehlte es Bille vorerst noch.
    Mit der schönen Fuchsstute Troja hingegen gab es keine Probleme. Auch sie hatte ein ruhiges Temperament, war leicht zu reiten, stets aufmerksam und freudig und wundervoll harmonisch in ihren Bewegungen. Sie gehörte zu der Sorte Pferde, die auch einen schlechten Reiter zu einem — wenn auch nicht guten — so doch besseren Reiter machen konnten.
    Während Bille, Daniel, Simon, Florian und Bettina von Herrn Tiedjen unterrichtet wurden, langweilte sich Zottel in seiner Box oder auf der Koppel. Die Spiele mit dem kleinen Sindbad waren auf die Dauer kein Ersatz für weite Ausritte über die Felder. So stand er sehnsüchtig am Koppelgatter und wartete darauf, daß Bille kommen und ihn holen würde.
    Es war

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