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Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel

Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel

Titel: Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Herrn Tiedjen die Einladung für das Fest am folgenden Abend in die Hand gedrückt.
    „Ich freue mich, daß ich wieder bei euch bin“, hatte er lächelnd gesagt. „Im Augenblick bin ich ein bißchen k. o. von der Reise. Aber morgen werdet ihr staunen, wie ich schon wieder herumspringen kann.“
    Bille hatte mit den Tränen gekämpft, als sie ihr Idol auf Krücken die Stufen zum Eingang erklimmen sah, die er sonst mit einem Satz übersprungen hatte. Frau Engelke, die Blumen im Arm hatte, und Klaus Krüger, mit dem Gepäck, waren ihm schweigend gefolgt. Die Zurückgebliebenen hatten sich bedrückt angesehen, und Bille war sich plötzlich gar nicht mehr sicher gewesen, ob ihre Aufführung wirklich so eine gute Idee war wie sie bisher gemeint hatten. Aber nun gab es kein Zurück mehr.
    Der Wettergott war ihnen gnädig, und so konnte das Fest im Freien stattfinden. Auf der Veranda standen Tische mit Gläsern, Geschirr und Besteck bereit, daneben eine Theke mit Getränken. Im Hintergrund wartete die Tafel mit den Leckerbissen auf eifrigen Zuspruch.
    Da Herr Tiedjen heute Ehrengast im eigenen Hause war, kümmerte sich Herr Dr. Dörfler um die eintreffenden Gäste. Für den Beginn der Vorstellung mußte man den Einbruch der Dunkelheit abwarten. Als die ersten Fledermäuse ums Dach huschten, wurden die Gäste gebeten, auf den im Park aufgestellten Stühlen vor der Bühne Platz zu nehmen. Das große aus Holzlatten zusammengesetzte Rechteck, das den Fernsehschirm markierte, war noch mit grauen Decken verhängt.
    Karlchen machte sich bereit, das Tonbandgerät zu bedienen. Von ihm hing viel vom Erfolg des heutigen Abends ab. Die freiwilligen Helfer aus Daniels und Simons Klasse kletterten auf ihre luftigen Sitze hinter die in den Bäumen montierten Scheinwerfer.
    Bille und ihren Freunden war ganz elend vor Lampenfieber. Sie hatten so viel geprobt — aber würde das Stück nun auch wirklich ein Erfolg werden?
    Da! Onkel Paul schlug auf den Gong, die ersten Scheinwerfer strahlten auf. Die grauen Decken wurden zur Seite gezogen und gaben den Blick auf ein Pult mit Mikrofon frei, hinter dem Asterix stand, einen Kragen mit rot-gelb-gestreifter Krawatte um den Hals, auf der Nase eine riesige Brille. Ein musikalisches Signal erklang, Daniel schob seinem Schimmel unbemerkt von unten ein paar Zuckerstücke ins Maul. Asterix nickte begeistert mit dem Kopf.

    „Guten Abend, meine Damen und Herren, hier ist das Deutsche Fernsehen mit den Nachrichten“, erscholl es aus den Lautsprechern.
    Aus dem Publikum klangen die ersten Lacher herauf. Asterix stieß mit dem Huf gegen das Podest, es wankte bedenklich. Das aus einer Flasche und grauem Stoff gebastelte Mikrofon schaukelte wie ein betrunkener Gartenzwerg von einer Seite zur anderen und stürzte klirrend um. Karlchen drückte geistesgegenwärtig die Stopptaste und wartete, bis Daniel es wieder in Stellung gebracht hatte, wobei er darauf achtete, daß es aussah, als wäre es Asterix gewesen, der das Mikrofon mit dem Maul aufgehoben hatte.
    Den Nachrichtentext hatte Onkel Paul mit seinem vollen Baß sehr gefühlvoll auf Band gesprochen. Keine Stimme hätte besser zu dem großen Schimmel passen können.
    „London“, sagte der Nachrichtensprecher. „Bei den diplomatischen Verhandlungen zwischen den Vertretern des englischen und des arabischen Vollbluts über das bessere Laufvermögen konnte bisher noch keine Einigung erzielt werden. Regierungssprecher Black Arrow betonte, das Gespräch habe in einer offenen und freundschaftlichen Atmosphäre stattgefunden. — Hannover: Bei einem Raubüberfall auf das Gestüt Langenschweif konnten Diebe über fünfzig Zentner Hafer erbeuten. Der Nachtwächter, ein verdienter Wallach des Gestüts, wurde mit Zucker überwältigt, dem die Verbrecher ein Abführmittel beigemengt hatten. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Doch glaubt die Polizei, ein international gesuchter Lebensmitteldieb mit rot-weiß-geflecktem Fell könne an der Tat beteiligt gewesen sein.“
    „Hahahahaha!“ dröhnte es im Publikum los. Das war Herrn Tiedjens Stimme. Bille seufzte erleichtert.
    „Paris“, fuhr der Nachrichtensprecher fort. „Der Wunderhengst Bel Ami hielt gestern seine Antrittsrede vor dem Parla-ent. Bel Ami kritisierte das explisove Wachstum, ehem, das oxplesive Wuchstam anquulifizierter — Verzeihung — das ixplesove Tachswum inquilufazierter Wuchtver — Zuchtver — na so was! Also das — das — na ja, also, er war dagegen. — Und nun die

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