Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel
weiter?“
„Pünktchen sagt einen Krimi an. Warte mal, da fällt mir gleich was ein!“
Simon zog sich den Schreibblock herüber und begann eifrig zu kritzeln.
„Und nach dem Krimi kommt die Show“, sagte Bille. „Zottel und Sternchen als Schlagersänger. Und dann alle als Ballett.“
„Ihr habt den Sport vergessen! Danach wird noch ein Fußballspiel übertragen“, schrie Florian dazwischen.
„Klar — ein Fußballspiel muß auch rein! Sportstudio am Samstagabend.“
„Und zum Schluß kommt dann das Wort zum Sonntag. Das spricht wieder Asterix — natürlich in einer anderen Verkleidung.“
„Oder was Politisches.“
„Mal sehen, vielleicht. Aber ich glaube , ,Wort zum Sonntag’ liegt Asterix mehr.“ Daniel stand auf. „Ich rufe gleich mal einen Kumpel aus meiner Klasse an, der ein Tonbandgerät hat. Das Tonband ist jetzt erst mal das wichtigste. Wenn wir die Aufnahmen fertig haben, können wir mit den Proben beginnen.“
„Aber wer soll die Scheinwerfer bedienen“, überlegte Bille. „Es ist ziemlich schwierig.“
„Da kenne ich jemanden. Der wird bestimmt gern mitmachen — und als Heller nehmen wir Karlchen und Helga. Vielleicht machen Hubert und dein Onkel Paul auch mit, was meinst du?“ fragte Simon Bille.
„Onkel Paul? Sicher. Schließlich hat er den Einfall gehabt. Und Mutsch wird uns beim Zusammenstellen der Kostüme helfen. Wie weit bist du mit deinem Krimi?“
„Er wird gerade geboren. Wenn wir mit unserer Besprechung fertig sind, werde ich mich zurückziehen und die Sache ausarbeiten. Es wird der spannendste Thriller, der je über die Mattscheibe gelaufen ist.“
„Galoppiert ist, meinst du.“
„Sagt mal, wenn ich mir die Sache so überlege“, Bettina schob mit dem Zeigefinger ihre Nasenspitze in die Höhe und starrte ins Leere, „es wird eine ziemlich große Sache, die wir da planen...“
„Hm, und? Hast du Bammel davor?“ fragte Daniel.
„Im Gegenteil. Aber ich überlege gerade, wo wir unser Publikum hernehmen — außer Herrn Tiedjen. Zehn Leute hinter der Bühne und nur ein einziger Zuschauer, das ist doch blöd!“
„Ja, ein paar Gäste müßten wir schon haben“, überlegte Bille. „Wißt ihr was? Wir werden mit Dr. Dörfler darüber sprechen. Er ist doch mit Herrn Tiedjen befreundet Wir werden ihn bitten, das Einladen der Gäste für uns zu übernehmen.“
„Wir laden ein zu einem bunten Abend mit Speis und Trank und vielen Überraschungen — so in der Art. Das mit ,Speis und Trank’ müssen wir auch noch organisieren.“
„Am besten, wir jubeln es — mit viel Diplomatie — Frau Engelke unter“, überlegte Bille.
„Wer ist Frau Engelke?“
„Herrn Tiedjens neue Haushälterin. Sie ist ganz prima.“
„Na also“, sagte Florian zufrieden, „und Fräulein Fuchs steuert sicher auch etwas bei, wie ich sie kenne.“
„Damit wäre der erste Abschnitt der Planung abgeschlossen. Gehen wir an die Arbeit. Simon ist für Text und Regie verantwortlich, Bille für die diplomatischen Verhandlungen mit den Erwachsenen, ich kümmere mich um die Technik, Bettina ist Kostümbildnerin und Florian unser aller Assistent. Einverstanden?“ fragte Daniel.
Alle nickten eifrig.
„Dann geh dichten, Simon. Bevor der Text nicht fertig ist, können wir nicht proben. Wir verhandeln inzwischen — und du, Flori, kannst mit Bettina schon mal die Einladungen entwerfen.“
Drei Wochen später war es soweit. Die aufregenden Proben lagen hinter ihnen, die Kulissen waren gebaut und bemalt, die Kostüme fertig , die Scheinwerfer montiert. Fräulein Fuchs und Frau Engelke wetteiferten in ihren Küchen um die besten Salate und kalten Platten, und Herr Dr. Dörfler kümmerte sich gemeinsam mit Onkel Paul um die Beschaffung der Getränke und alles, was sonst noch für das Fest benötigt wurde.
Mutsch hatte sich bereit erklärt, als Garderobiere bei dem zahlreichen schnellen Wechsel der Kostüme zu helfen, und Hubert stellte seine Kraft als Kulissenschieber zur Verfügung. Außerdem war ein halbes Dutzend Mitschüler als freiwillige Helfer angetreten.
Am Abend zuvor war Herr Tiedjen angekommen. Blaß, schwer auf den Arm Klaus Krügers gestützt, der ihn von der Bahn abgeholt hatte, war er aus dem Wagen gestiegen. Fräulein Beck, die Sekretärin, Herr Lohmeier, der Gutsverwalter, und Frau Engelke hatten mit mitleidüberschwemmten Trauermienen ihren Chef begrüßt. Dann waren Bille, Bettina und die drei Jungen vorgetreten, hatten große Blumensträuße überreicht und
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