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Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Titel: Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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brannte und das Wasser langsam zu sieden begann, hatten sich die Pferde an dem saftigen Gras in der geschützten kleinen Lichtung schon rundherum sattgefressen.
    „Noch zwei, drei Minuten, dann kocht es“, tröstete Bille die ungeduldigen Freunde.
    „Was treibt ihr da? Was fällt euch ein, hier ein Feuer zu machen?“ kam plötzlich eine scharfe Stimme aus dem Hintergrund.

    Am Waldrand stand ein hünenhafter Kerl mit einem Gesicht wie eine Dogge.
    „Entschuldigen Sie, aber wir sind doch in einer Sandmulde gleich neben dem Weg — es ist völlig ungefährlich“, verteidigte sich Daniel.
    „Das ist mir egal!“ Der Mann kam drohend näher, über der Schulter hing ihm eine Jagdflinte, die er mit einer Hand fest umklammert hielt. „Löscht sofort das Feuer und macht, daß ihr hier wegkommt!“
    „O nein!“ stöhnte Bettina und schaute betrübt in den Suppentopf, in dem das Wasser eben zu brodeln anfing.
    „Hören Sie, dürfen wir nicht wenigstens schnell unsere Suppe kochen? Wir haben seit gestern abend nichts gegessen und es dauert nur fünf Minuten, dann ist sie fertig!“ flehte Bille.
    „Hast du keine Ohren im Kopf? Nehmt eure Gäule und schert euch weg hier! Nun — wird’s bald?“
    Der Mann nahm seine Flinte von der Schulter und hielt sie warnend im Anschlag.
    „Kommt — wozu sich herumstreiten“, flüsterte Simon. „Es führt doch zu nichts.“
    Bille goß das Wasser über die Flammen, und Florian schüttete die Feuerstelle sorgfältig mit Sand zu, während die anderen Teller und Lebensmittel zusammenpackten und in den Rucksäcken verstauten. Bettina wollte jedem eine halbe Scheibe Brot in die Hand drücken, aber nicht einmal das erlaubte der Mann.
    „Seid ihr noch nicht weg? Ich glaube, ich muß noch deutlicher werden!“
    „Nein, danke, Sie sind wirklich deutlich genug!“ sagte Joy bitter. Sie wollte noch etwas hinzufügen, besann sich dann aber. Der Mann hätte es fertig gebracht und auf die Pferde geschossen — das Risiko wollte sie auf keinen Fall eingehen. Hastig sprangen sie in den Sattel und galoppierten davon.
    „Ein schöner Reinfall!“ knurrte Simon, als sie außer Sichtweite waren. Dann zog er seinen Plan aus der Tasche und studierte die Strecke. „Freunde, schöpft Hoffnung!“ sagte er plötzlich. „Wenn wir unseren Weg verlassen und rechts hinüberreiten, kommen wir an ein Waldgasthaus, einen bekannten Ausflugsort. Was haltet ihr davon?“
    „Da fragst du noch? Nichts wie hin!“ sagte Daniel. „Ich brauche jetzt wirklich was Kräftiges in den Magen, oder ich breche zusammen!“
    Joy gab Saphir die Sporen und trabte zu Simon vor. Sie sah auf den Plan.
    „O ja, das kenne ich, da kann man herrlich essen! Sie machen die größten Wiener Schnitzel, die ihr euch vorstellen könnt —und Apfelkuchen! Ein Traum!“
    „Hört auf, das halt ich nicht aus“, stöhnte Bille.
    „Also — rechts schwenkt marsch!“ kommandierte Simon und trabte an. „Da ist schon ein Hinweisschild... “
    Plötzlich waren sie alle wieder guter Laune. Sie lachten über den doggenhaften Wildhüter mit seiner Flinte und beglückwünschten sich, daß sie dank ihm statt Erbsensuppe nun riesige Schnitzel essen würden.
    „Na, sieht das nicht phantastisch aus!“ rief Bettina, als das Waldgasthaus durch die Bäume schimmerte. „Richtig romantisch!“
    „Ein bißchen ruhig, wir scheinen die ersten Gäste zu sein“, meinte Joy.
    „ Um so schneller werden wir bedient“, sagte Florian. „Ich werde die ganze Karte rauf und runter essen!“
    Sie sprangen ab und banden die Pferde auf dem Parkplatz an einen Baum.
    Im Laufschritt ging es zur Tür. Florian erreichte sie als erster und drückte auf die Klinke.
    „Noch geschlossen? Wie spät ist es denn?“
    „Elf...“
    „Klopf doch mal!“ riet Simon.
    „He — habt ihr keine Augen im Kopf! Seht euch doch mal das Schild an!“ Bille versagte fast die Stimme.
    „Dienstag Ruhetag. Das darf doch nicht wahr sein“, jaulte Daniel auf. „Das überleb ich nicht.“
    „Also weiter“, stöhnte Joy. „Irgendwo in diesem verdammten Land wird es doch wohl noch was zu essen geben!“
    Bettina nahm schweigend ihren Rucksack ab und begann, die kümmerlichen Vorräte unter den Freunden aufzuteilen. Jeder bekam eine halbe Scheibe Brot, ein kleines Stück Wurst und einen Löffel Marmelade.
    Dann saßen sie wieder auf.
    „Also ab ins nächste Dorf, dort wird tüchtig eingekauft“, sagte Simon. „In einer knappen halben Stunde dürften wir es geschafft

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