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Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Titel: Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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gesagt als getan. Zottel hatte nicht die Absicht, sein Bad bereits zu beenden. Ein dicker semmelblonder Junge mit seinem noch dickeren und ebenso blonden Vater in einem roten Gummiboot umkreisten Zottel neugierig. Der Sohn schlug kreischend mit dem Paddel ins Wasser, während der Vater sich bemühte, die Szene mit einem überdimensionalen Fotoapparat im Bild festzuhalten. Das Paddel näherte sich bedrohlich Zottels Nase und sauste dicht davor ins Wasser.
    „Sie sollten das Ihrem Sohn verbieten“, rief Bille, „ich kann für nichts garantieren!“
    Der dicke Mann schaute unter seinem Sonnenhut hervor und grinste. Dann verschwand er wieder hinter seiner Kamera.
    „Noch mal, Klausi “, rief er, „dichter ran, an das Pony!“
    Klausi haute ins Wasser. Zottel wieherte fröhlich und schüttelte sich.
    „Jetzt reicht’s aber“, rief Bille beunruhigt.
    Der Mann spannte den Abzug von neuem, hob die Kamera ans Auge und kroch, soweit es das schwankende Boot zuließ, auf den Knien näher.
    „Mann, is det ’n Motiv!“ ächzte er glücklich. „Noch mal, Klausi .“
    Jubelnd hob Klausi das Paddel hoch und schlug zu. Er streifte Zottels Nase nur leicht, aber es genügte. Zottel stellte sich empört auf die Hinterbeine und stieß einen Schrei aus, dann fiel er wieder auf die Vorderbeine, wobei sein rechter Huf am Rand des Gummiboots hängenblieb und den Schlauch bis auf den Grund bohrte. Pffffft machte es, und Vater und Sohn nebst Sonnenhut und Kamera verschwanden in den Fluten. Die Umstehenden brüllten vor Lachen.
    „Ich habe Sie gewarnt!“ sagte Bille kühl und ritt auf ihrem Liebling ans Ufer. Hinter ihr tauchte der dicke Mann jammernd und fluchend nach seiner Kamera.
    „Was war denn da eben los?“ fragte Joy, die bereits Feuer gemacht hatte.
    „Zottel hat ein Boot zum Kentern gebracht.“
    „Ach, du dicker Vater!“
    „Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.“
    Bettina und Florian bauten nach Joys Anweisungen eine Vorrichtung, auf der man einen Spieß drehen konnte. Den Spieß selbst stellte Joy aus mehreren Stücken Draht her, die sie zu einem festen Strang zusammendrehte. Nicht lange, und der Braten brutzelte über dem Feuer. Langsam um seine Achse bewegt von Florian oder Bettina, während Bille und Joy im Kochtopf einen Salat mischten aus Tomaten, Gurken und Zwiebeln, die Daniel und Simon von ihrem Erkundungsgang mitgebracht hatten.
    Es war ein wundervoll milder Sommerabend, und sie saßen lange um das Feuer, aßen, tranken, sangen und erzählten sich Reitergeschichten. Später, als es still geworden war rundum, schwammen sie noch einmal hinaus. Der Mond spiegelte sich im Wasser, und Bille dachte: So könnte es ewig weitergehen! Unterwegs sein, durch die ganze Welt wandern mit den Pferden, mit den Freunden — ich wünschte, ich wäre Zigeuner!
    „Was haltet ihr davon, wenn wir nicht in der Scheune, sondern hier neben dem Feuer im Freien schlafen?“ fragte Joy. „Es ist so mild und warm heute nacht ... “

    „Das ist die beste Idee des Tages!“ sagte Bille begeistert, „ich möchte auf dem Rücken liegen und die Sterne und den Mond anschauen, bis sie untergegangen sind... “
    „Ich auch.“
    „Genau das habe ich eben beim Schwimmen auch gedacht.“
    „Genau.“
    Natürlich gelang es keinem von ihnen, länger als zehn Minuten andachtsvoll in die Sterne zu schauen. Einem nach dem anderen fielen die Augen zu, und bald war nur noch tiefes atmen und leises Schnarchen zu hören. Und so merkte auch keiner, daß Zottel, dessen Halfter nicht richtig befestigt gewesen war, sich auf einen kleinen Spaziergang begab.
    Zottel wäre nicht Zottel gewesen, wenn es ihn nicht magisch zu dem nahe gelegenen Zeltplatz gezogen hätte, auch wenn der vertraute Anblick der hohen Zirkuskuppel in der Mitte fehlte und er unter den vielfältigen Gerüchen den intensiven Raubtiergeruch vermißte .
    Zottel verharrte einen Augenblick und schaute verträumt über die lange Reihe der Campinganhänger und die zahlreichen kleinen und großen Zeltdächer hinweg. Zweifellos mußte es hier eine Fülle von Leckerbissen für ihn geben, er mußte nur danach suchen.
    Leise schritt er den Hauptgang hinunter und witterte. Dort! Hinter der offenstehenden Tür des Campingwagens! Zottel trat näher und steckte seinen Kopf durch den Türspalt. Unter dem Tisch stand ein Korb mit Obst. Und daneben eine Einkaufstasche, aus der es nach Brot und Kuchen duftete. Zottel zog zuerst mit den Zähnen den Korb zu sich heran, langsam rutschte er über

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