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Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Titel: Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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wieder Farbe kriegst!“
    „Na dann!“
    Simon ging voraus in den Stall, und die anderen folgten ihm. Daniel war zwar der Älteste von ihnen, aber die Tatsache, daß der knapp achtzehnjährige Simon im Begriff war, ein international bekannter Reiter zu werden, machte ihn automatisch zum „Boß“, wenn es um die Pferde ging, und keinem von ihnen wäre es eingefallen, seinen Worten nicht zu folgen.
    Bille ging mit Black Arrows Sattel zu dem schönen Rappwallach in die Box.
    „Du darfst heute ungewaschen in die Schule“, sagte sie zu ihm, während sie den Sattel auflegte. „Fein gemacht wirst du erst später. Wie ist denn die Stimmung so? Reisefieber?“
    Black Arrow reckte den Hals und blinzelte auf den Gang hinaus.
    „Zottel ist heute nicht da, mein Lieber. Das ist besser so, sonst machst du uns am Ende noch Schwierigkeiten und willst nicht mitfahren!“
    Bille erinnerte sich noch gut an das Theater, das Black Arrow beim Aufbruch zu seinem ersten Turnier veranstaltet hatte. Sie hatten schließlich Zottel mitnehmen müssen, weil der schöne Rappe nicht ohne seinen Freund hatte reisen wollen! Inzwischen war Black Arrow ein wenig vernünftiger. Erwachsen geworden, wie der alte Petersen es nannte. Der kraftvolle Rappe mit dem blauschimmernden, glänzenden Fell schickte sich an, ein erfolgreiches Turnierpferd zu werden. Das änderte allerdings nichts daran, daß seine Vorliebe für Billes Pony immer wieder neue Überraschungen und viel Gelächter hervorrief.
    Bille führte Black Arrow aus dem Stall, säuberte seine Hufe und saß auf. Am Himmel zeigten sich grauweiße Wolkengebirge, schoben sich schnell vom Horizont heran und verdeckten die Sonne. Sicher würde es heute noch ein Gewitter geben. Hoffentlich kam sie rechtzeitig genug nach Hause, um Zottel und Moischele von der Koppel zu holen. Sie hatten noch eine Menge zu tun hier — und nach Groß-Willmsdorf wollte sie auch noch hinüber.
    Noch rührte sich kein Blatt in den Bäumen. Das Peershofer Gutshaus lag wie im Schlaf, die Hunde dösten auf den Treppenstufen vor dem großen Portal. Im dichten Blättergewirr des wilden Weins, der das Haus einhüllte wie ein Pelzmantel, zankten sich die Spatzen.
    Bille ritt am Gutshaus vorbei, durchquerte den Park und erreichte den Reitplatz. Die Hindernisse standen noch, wie Simon sie sich aufgebaut hatte; ein paar schwierige Kombinationen. Aber sie wollte nichts riskieren. Immerhin sollte Black Arrow morgen auf große Fahrt gehen, nicht auszudenken, wenn ihm heute etwas zustoßen würde — und sei es nur die kleinste Spur von Lahmheit!
    Bille ließ ihn auf dem äußeren Hufschlag antraben und freute sich an den gleichmäßigen, weitausgreifenden Bewegungen des Wallachs. Es war, als wenn er kaum den Boden berührte.
    Ich glaube, er mag mich! dachte Bille. Bei Simon hat er manchmal Allüren, spielt den starken Mann. Er versucht seinen Kopf durchzusetzen oder gibt sich schlecht gelaunt. Das tut er bei mir nie mehr. Es ist, als ob es ihm Spaß machte, mich im Sattel zu haben. Er ist höflich wie ein Kavalier!
    Eine Stunde arbeitete sie mit Black Arrow, wobei sie sich auf einfache Dressuraufgaben beschränkte, doch darauf achtete, daß er sich vor der langen Reise noch einmal richtig austoben konnte. Aber immer blieb der Ritt spielerisch und leicht.
    „Na, habt ihr euch einen schönen Nachmittag gemacht?“ fragte Simon, als sie zum Stall zurückkehrten.
    „Und ob! Ich werde ihn schrecklich vermissen. Komisch, an keinem Pferd hänge ich so sehr wie an ihm“, gestand Bille ein.
    „Ich dachte immer, Troja sei deine große Liebe?“
    „Sie ist wundervoll zu reiten — und ein Schatz, das stimmt. Mit Black Arrow habe ich viel mehr Schwierigkeiten gehabt, jedenfalls am Anfang. Aber Troja wird in meinen Augen immer Daddys Pferd bleiben. Sie gehört einfach zur Mannschaft seiner Turnierpferde, auch wenn sie jetzt nicht mehr aktiv ist. Black Arrow dagegen...“
    „Ach, ich kann’s selbst nicht erklären. Er ist eben meine heimliche große Liebe.“
    „Hört, hört!“
    „Unter den Pferden, meine ich.“
    „Hab schon verstanden.“
    „Vielleicht hängt es auch mit Zottel zusammen. Weil die beiden so dicke Freunde sind.“
    „Schon möglich.“
    „Ach, du lachst mich aus!“
    „Ganz im Gegenteil. Ich kann dich sehr gut verstehen. So wie Feodora meine große Liebe war, und ich mir im stillen immer eingeredet habe, sie warte nur auf mich, auch wenn sie unter Herrn Tiedjen ging.“
    „Das hast du mir noch nie

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