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Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Titel: Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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nicht. Die Richter machten zufriedene Gesichter. Es war klar, hier hatte der temperamentvolle Fuchs Pluspunkte gesammelt.
    Während die erste Gruppe zur Materialprüfung vorgestellt wurde, erhob sich Herr Tiedjen und ging nach draußen.
    „Halt die Augen auf“, sagte er leise zu Bille. „Ich werde mich mal nach deinem Favoriten erkundigen.“
    In der nächsten Gruppe waren es gleich zwei Pferde, die Billes Aufmerksamkeit erregten. Eine zierliche braune Stute, deren kohlschwarze Mähne sich wunderhübsch gegen das kastanienbraune Deckhaar abhob. Sie hatte eine breite Blesse und vier gleichmäßig weiße Strümpfe. Auch sie schien noch sehr ungebärdig und von schwer zu zügelndem Temperament zu sein, aber ein freundliches, aufgeschlossenes Pferd. Der andere, ein großer ruhiger Schimmelwallach, erinnerte an Asterix. Im Knochenbau ein wenig schwer geraten, machte er doch einen guten Gesamteindruck, war aufmerksam und durchlässig, und sein Sprungvermögen verriet enorme Kraft. Er mußte ein ideales Schulpferd abgeben!
    „Nun, hast du etwas entdeckt?“
    Herr Tiedjen nahm seinen Platz wieder ein.
    „Gleich zwei, ich werde sie dir nachher zeigen. Da kommen schon die nächsten...“
    „Schau sie dir mal genau an. Fällt dir nichts auf?“
    Bille betrachtete einen nach dem anderen eingehend.
    „Der Hellfuchs dort mit der fast weißen Mähne und dem Stern ist wunderschön...“
    „Und sonst fällt dir nichts an ihm auf?“
    Bille dachte angestrengt nach. Aber dann kam ihr ein Zufall zu Hilfe — sie schnappte ein paar Brocken von der Vorstellung des Pferdes auf. „San Pietro“, sagte der Reiter, „von Parzival aus der...“, mehr konnte Bille nicht verstehen, aber es genügte schon.
    „Das ist doch eine von unseren Kindern!“ rief sie aufgeregt. Ein paar Leute drehten sich kopfschüttelnd zu ihr um. „Ein Sohn von Santa Monica, stimmt’s?“ fuhr Bille leise fort. „O Daddy! Können wir ihn nicht nach Hause holen?“
    „Ich fürchte, den können wir nicht bezahlen. Abgesehen davon, daß sich sein Besitzer nicht von ihm trennen wird. Wir können unsere Reitschule ja nicht mit nur zwei oder drei Pferden betreiben.“
    „Du hast recht“, seufzte Bille. „Für den Schulbetrieb ist er viel zu schade. Sehen wir uns mal an, was sonst noch da ist.“
    „Die kleine Rappstute gefällt mir gut, aber sie scheint ein bißchen zu lahmen. Die Reiterin sollte abbrechen.“
    „Jetzt rufen die Richter sie heraus…“
    „Nicht sehr klug, was die Dame macht. Sie streitet sich mit den Richtern herum. Scheint eine richtige Sonntagsreiterin zu sein. Ein Jammer für das Pferd.“
    „Jetzt läßt sie auch noch ihren Ärger an der armen Stute aus! So was von unreiterlichem Benehmen habe ich überhaupt noch nicht gesehen!“
    „Komm, wir sehen uns die Stute mal ein bißchen näher an.“ Bille freute sich im stillen , daß Herr Tiedjen genauso reagierte wie sie. Das rücksichtslose Verhalten der Reiterin löste in ihm sofort eine Welle der Sympathie für das arme, mißhandelte Pferd aus und den Wunsch, es von seinem Joch zu befreien.
    Als sie auf den Teilnehmerparkplatz kamen, hatte die Dame ihre Stute gerade an den Hänger gebunden und stiefelte zur Meldestelle hinüber, die in einem Campingwagen untergebracht war. Auf dem Weg empörte sie sich bei jedem, der es wissen oder nicht wissen wollte, über die völlig unzurechnungsfähigen Richter.
    „ Doller Schlitten!“ Bille zeigte auf die Luxuslimousine, die den Hänger zog. „An Geld scheint’s der Dame wenigstens nicht zu fehlen!“
    „Das sind die Schlimmsten!“ seufzte Herr Tiedjen. „Für sie ist das Reiten nur eine Prestigesache, sie erledigen es zwischen Tennis und Bridgenachmittag und wollen nur hin und wieder vor ihren Bekannten mit einem attraktiven Pferd glänzen.“
    Bille trat zu der kleinen Rappstute und klopfte ihr den Hals. Die Stute betrachtete das Mädchen lebhaft interessiert und schnupperte an ihrer Jacke.
    Herr Tiedjen hatte sich hinuntergebeugt und untersuchte vorsichtig die Beine des Pferdes.
    „Keine Verletzung zu sehen, geschwollen ist auch nichts. Na komm, gib her...“

    Sanft hob er den linken Hinterfuß an. „So eine Schlamperei!“ knurrte er plötzlich. „Man sollte es ihr um die Ohren hauen!“
    „Was ist los?“
    „Los? Ein Hufeisen! Schau dir das an! Hängt völlig locker! Da kann das arme Tier ja nicht normal laufen! Oben geschniegelt und geputzt, mit Schleifchen in den Zöpfen und dem teuersten Sattel, den man sich in

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