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Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Titel: Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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hinüber.
    Sándor zählte Bille und Simon den Pferde- und Viehbestand auf. Auch Schafe gehörten dazu, Zackelschafe mit großen, gewundenen Hörnern.
    „Seht ihr da oben auf der Scheune unser Storchenpaar? Sie sind vorgestern zurückgekehrt in ihr Nest. Das da drüben ist übrigens unser Gewächshaus, Márika-Néni ist gelernte Gärtnerin, der Garten ist ihr Reich.“
    „Und wer wohnt in den hübschen weißen Häusern da vorn?“ erkundigte sich Simon.
    „Unsere Angestellten. Im letzten Haus hat eine Töpferin ihre Werkstatt, bei Gelegenheit solltet ihr euch ihre Arbeiten einmal ansehen.“
    „Das mache ich sicher!“ beteuerte Bille. „Ich muß doch Mutsch ein Erinnerungsstück von unserer Reise mitbringen! Eure Hunde sind wirklich komisch“, unterbrach sie sich und beugte sich zu einem zotteligen schmutzigbraunen Wesen nieder, das an einen zusammengeknüllten Fellteppich erinnerte. Das Wesen hob den Kopf und streckte seine feuchte Nase in ihre Hand. „He, ich hätte geschworen, daß auf dieser Seite hinten ist! So kann man sich täuschen.“
    „Daß der nicht schwitzt in dem langen Pelz!“ Simon beugte sich ebenfalls zu dem Hund nieder und kraulte ihn dort, wo er den Halsansatz vermutete. Der Hund knurrte ärgerlich.
    Sándor Sisak lachte.
    „Bei dem Flirt mit so einer reizenden Dame möchte er nicht gestört werden, sieh dich vor! Aber unsere Pulis sind hervorragende Hirtenhunde.“
    „Und woran erkennt man nun, wo vorn ist?“
    „Indem man ihm ein Stück Wurst hinhält“, erklärte Sándor-Bácsi schlicht.
    Über ihnen verdunkelte sich der Himmel. Bille schaute erstaunt hinauf. In großer Höhe zog ein riesiger Vogelschwarm gen Norden.
    „Ein paar Nachzügler“, sagte ihr Gastgeber. „Im Frühling und Herbst machen Millionen von Zugvögeln in der Puszta Station. Und die Steppe ist um diese Zeit ein einziges Farbenmeer, ihr werdet es auf eurem Ausritt nachher sehen. Aber jetzt wird erst einmal gefrühstückt.“

Galopp durch die Puszta

    Im hellen Speisesaal des Schlosses lernten sie die Reitergäste des Hotels kennen, eine Gruppe von achtzehn Personen jeden Alters. Sándor Sisak stellte Bille und Simon als Verwandte aus Deutschland vor, Berufsreiter alle beide, die ihm in ihren Ferien ein wenig zur Hand gehen wollten, da einer seiner Bereiter leider krank geworden sei. Bille und Simon nickten in alle Richtungen und wünschten einen guten Morgen.
    Gleich neben ihnen waren an einem Tisch zwei Plätze frei, und man lud sie ein, dort Platz zu nehmen. Das junge Ehepaar stellte sich als Helmut und Heidi Reinhart vor und verblüffte sie mit der Mitteilung, sie gut zu kennen.
    „Wir sind nämlich auch aus Holstein, müßt ihr wissen“, erklärte Heidi lächelnd, „und treiben uns auf allen Turnieren der näheren Umgebung herum. Allerdings meistens nur als Zuschauer, denn wir haben uns der Buschreiterei verschrieben. Wir sind noch nicht allzulange dabei, und große Siege haben wir nicht vorzuweisen. Aber euch beiden haben wir schon oft kräftig applaudiert!“
    „Dann wird das umgekehrt sicher auch bald der Fall sein“, meinte Simon.
    „Ich weiß nicht“, wandte Helmut ein. „Turniererfolg ist uns nicht besonders wichtig. Für uns steht der Umgang mit den Pferden im Vordergrund. Deshalb fühlen wir uns in Ungarn auch besonders wohl, wo die Rösser noch artgerecht, das heißt in großen Herden leben.“
    „Ihr seid mir sehr sympathisch!“ gestand Bille lachend.
    Ein rundliches Mädchen mit weizenblonden Löckchen brachte Kaffee und Milch. Der Frühstückstisch war reichlich gedeckt, und Bille und Simon ließen es sich schmecken. Sie waren mit ihren Tischgenossen schnell in ein Fachgespräch vertieft, und die übrigen Gäste sahen teils neugierig, teils neidvoll zu ihnen hinüber, denn die meisten waren erst gestern angereist und fühlten sich noch fremd in der Gruppe. Man musterte sich verstohlen, stellte Vermutungen an und versuchte vorsichtig, erste Kontakte zu knüpfen. Daß die vier Holsteiner da drüben hier wie zu Hause waren, machte sie unwillkürlich zu einer Art Elitetruppe.
    Bille ihrerseits ließ den Blick immer wieder über die Gesellschaft wandern. Nicht alle waren aktive Reiter. Manche reisten nur als Begleitpersonen mit, andere nahmen m Kutschen an den Ausritten teil, wieder andere wollten mit dem Fahrrad die Gegend erkunden, fotografieren und sich mit Geschichte und Kultur des Landes befassen. Das Mädchen Ethelka und der rundliche Gyula, Hausdiener, Kellner, Heizer, Chauffeur

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