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Billy Elliot - I will dance

Billy Elliot - I will dance

Titel: Billy Elliot - I will dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melvin Burgess
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aufeinander eingespielt, Mistviecher alle beide. Ich wünschte, ich hätte den Arsch von dem Gaul angesteckt. Ich wünschte, das Vieh hätte sich selber ins gottverdammte Himmelreich gefurzt.
    Keiner zwingt die, sich so aufzuführen. Sind eben Arschlöcher, die meisten von denen – reiben uns ihre fetten Lohntüten unter die Nase, prallvoll mit Geld für Überstunden, die sie von Thatcher bezahlt kriegen, um uns in den Arsch zu treten. Aber es gibt auch welche, die in Ordnung sind. Ich meine, vom Arbeiterstandpunkt aus sind die alle unsere scheiß Feinde, aber einige von denen sind einigermaßen anständig. Einige wollen eigentlich gar nicht dabei sein, denke ich mal, aber aufhören tun sie deshalb noch lange nicht, nee.
    »Eh, du bist auf der falschen Seite«, sagte ich zu einem von denen.
    »Na und? Ich habe gar nicht die Möglichkeit zu streiken.«
    »Natürlich nicht, weil du dich an die verkauft hast, oder?«, sagte ich. Und dann fingen wir alle an. »Verkauft! Verkauft! Verkauft!« Der Junge wusste nicht, wo er hingucken sollte.
    Alan Tattersley, der Typ, der aus Jux auf Streikposten immer einen Spielzeugpolizistenhelm trug, der hat einmal einen von denen fast rumgekriegt. Er hat sich mit seinem großen, unrasierten hässlichen Gesicht und dem albernen kleinen Helm darüber mitten zwischen die Polizisten geschoben, wie ein dickes, großes Kind, und damit immer mal wieder den einen oder anderen Bullen zum Lachen gebracht. Ein ganz junger Bursche prustete und kicherte vor sich hin – sah schon echt komisch aus, der Al, so verkleidet.
    »Du bist auf der falschen Seite, Kollege«, sagte Al zu ihm. »Ich mache meine Arbeit«, sagte der Bulle.
    »Genau wie wir, wenn sie uns lassen würden!«, rief ich. »Keiner hält euch auf. Der Bus steht bereit.«
    »Klar, aber für wie lange denn?«, sagte ich. Jedenfalls, Al fing an mit dem Bullen zu reden, und ein paar Tage später zog der Typ mit uns auf Streikposten. »Ich habe gedacht, du musst deine Arbeit machen?«, sagte ich zu ihm.
    »Muss ich auch, aber jetzt habe ich frei. In meiner Freizeit kann ich doch machen, was ich will, oder?«, sagte er. So ein Scheiß! Naiver Trottel. Wir haben ihn nie wieder gesehen. Er wurde erwischt und weggejagt. Also. Ein Bulle macht nicht nur seine Arbeit. Er ergreift Partei.
    Jedenfalls, dieses eine Pferd und der Bulle, der es ritt, waren zwei richtige scheiß Kerle. Wenn man in der Kette stand und an die geriet, dann kriegte man was ab – auf den Fuß getreten, einen Tritt, einen Schlag, ins Auge gestochen, die Zähne eingeschlagen. Irgendwas. Also beschlossen einige von uns, was zu unternehmen. Freitagnachmittag auf der High Street. Sie hätten längst in ihren scheiß Kasernen sein müssen oder sonst wo, denn die Streikposten zogen erst um fünf auf, wenn die nächste Schicht kam. Sie wollten für Ordnung sorgen, sagten sie. Na klar, ungefähr sechstausend Bullen rennen durch die Gegend, ohne was zu tun zu haben – das riecht doch geradezu nach Ruhe und Ordnung, nicht wahr? Vor dem Supermarkt umringte eine kleine Menge das Pferd. Weil die Bullen es andauernd drauf anlegten, mit ihren scheiß Pferden vor den Kindern anzugeben. Ich schlich mich dahinter, während der Bulle sich vorbeugte und mit einer Braut plauderte. Ich glaube, er hat uns aus den Augenwinkeln gesehen, aber er hat wohl nicht gedacht, dass wir was vorhätten. Ich hatte eine Dose Feuerzeugbenzin bei mir und ich habe dem Pferd ein bisschen davon auf den Schwanz gespritzt – nur ein bisschen, bloß damit es angeht und so. Dann ließ ich mein Feuerzeug schnappen.
    RRRUMMMS! Das ging ab wie ein Weihnachtsbaum, die Kimme hoch. Perfekt. Das Pferd bäumte sich auf und wieherte, und der Bulle klammerte sich fest und versuchte, den Gaul rumzuziehen, damit die Hufe nicht die Leute trafen. Wir schrien uns die Kehlen wund. »Hey, hey, holla, na los, mein Junge!«, brüllten wir. Jemand klatschte dem Pferd auf den Arsch. Der Bulle wirbelte herum, versuchte, das Pferd zu bändigen und sich gleichzeitig die Gesichter zu merken. Keine Chance. Klasse war das. Die Flamme hatte nur ganz kurz gelodert, ich habe dem Vieh nicht mal ein Loch in den Arsch gebrannt. Gott, war das irre.
    Dann hörten wir Pferde hinter uns. Das musste ja so kommen, eine ganze Horde von den Mistkerlen hatte direkt um die Ecke gelauert. Sobald sie unsere Schreie gehört hatten, stürzten sie sich auf uns. Ich stopfte das Feuerzeug in die Tasche und raste los. Wir fegten die High Street hoch, versuchten uns in

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