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Billy Elliot - I will dance

Billy Elliot - I will dance

Titel: Billy Elliot - I will dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melvin Burgess
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sprang herunter.
    »Bis dann also«, sagte ich zu ihm.
    Doch er sagte nichts. Er guckte mich nur an.
    »Du bist auch ein altes Waschweib«, sagte ich. Ich beugte mich vor und küsste ihn auf die Wange, so wie er mich einmal geküsst hatte.
    »He, Mann, nicht hier, vor allen Leuten, ich muss schließlich hier leben«, sagte er.
    Ich lachte bloß.
    »Wir verpassen den Bus«, brüllte mein Dad.
    »Bis dann«, sagte ich.
    »Bis dann«, sagte Michael.
    Ich sauste zurück. Dad rannte fast die Straße lang, er hatte solche Angst, dass wir den Bus verpassen würden.
    Ich, ich dachte nur, jetzt könnte nichts mehr schief gehen, aber er hatte Recht gehabt, denn es waren schon alle Fahrgäste eingestiegen. Der Fahrer sprang heraus und packte meine Taschen in den Gepäckraum, Dad umarmte mich… und ich war im Bus. Ich bekam den Platz ganz hinten, meinen Lieblingsplatz. Dad und Tony standen draußen auf dem Bürgersteig. Ich kam mir ein bisschen arschig vor, dass ich den beiden zuguckte, wie sie auf die Abfahrt vom Bus warteten.
    Mit Tony hatte ich bis dahin fast gar nicht gesprochen, aber jetzt kam er an mein Fenster, und er sagte etwas.
    Ich sagte: »Was?« Und das war komisch, weil ich an den Bewegungen seiner Lippen ablesen konnte, was er sagte.
    Er hatte gesagt: »Du wirst mir fehlen.« Und ich hatte »Was?« gesagt, bevor ich überhaupt einen Gedanken fassen konnte.
    Aber das wusste er nicht. Er blickte hinter sich, als wäre ihm das peinlich oder so. »Du wirst mir fehlen!«, rief er. »Was?«, sagte ich. Der Motor sprang an und wir fuhren los. Ich versuchte nicht zu lachen. Wir fuhren los und Tony brüllte: »Du wirst mir fehlen!« Ich stand auf und klopfte ans Fenster, als würde ich verzweifelt versuchen zu verstehen, was er sagen wollte.
    »DU WIRST MIR FEHLEN!«, brüllte er, so laut er konnte.
    Dann zeigte ich auf ihn und lachte. Einen Augenblick lang starrte er mich an und dann merkte er, dass ich ihn auf den Arm genommen hatte.
    »Du Mistkäfer!«, schrie er. Aber er lachte sich halb dusslig. Er rannte hinter uns her, drohte mit der Faust und schmiss dem Bus Bonbons und Einwickelpapier und alles Mögliche hinterher, was er in seiner Jackentasche fand. »Du kleiner Mistkäfer! Ich bring dich um!« Alle im Bus konnten ihn hören. Alle lachten und Dad lachte und ich lachte und Tony lachte. Dann fuhr der Bus um die Ecke – und weg waren sie.

Jackie Elliot
     
     
     
    Also, London wird einfach nicht kleiner. Vielleicht bin ich es ja, der immer kleiner wird. Ich war jetzt schon öfter hier, und jedes Mal scheinen die Gebäude größer zu werden. Das ist schon beeindruckend. Aber inzwischen habe ich das Gefühl, als würde mir ein bisschen davon gehören, so ist das.
    Ich sitze in der Oper in Covent Garden. So was hast du noch nicht gesehen. Ganz Everington würde hier reinpassen, so groß ist das. Lauter Gold und Rot und Satin und Schlipse und Schleifen. Die Plätze, auf denen wir sitzen, Tony und ich, kosten über hundert Pfund, jeder. Tony in seiner gefütterten Jacke und seinen Jeans, als Bergmann. Er steht immer noch für die Sache ein. Wir sind natürlich umsonst hier. Freikarten. Draußen über dem Eingang steht in großen Buchstaben: »The Royal Ballet Company. Schwanensee. Billy Elliot.«
    Guten Tag. Ich bin Mr Elliot.
    Ich bitte Tony, einen der Platzanweiser zu rufen, obwohl die Musik gleich anfängt. Ich sage: »Würden Sie Billy Elliot sagen, dass seine Familie hier ist?«
    Das mache ich jedes Mal. Ich möchte, dass er es weiß. Obwohl er es in diesem Fall sowieso weiß. Das ist seine erste Hauptrolle. Er ist der Haupttänzer. Brillant, nicht wahr? Die Frau hatte Recht, damals vor vielen Jahren. Tony stupste mich an. »Was?«
    »Guck mal.« Er zeigte auf den Kerl, der neben ihm saß. Einer von diesen Londoner Typen. Er hatte ein lila Tuch um den Kopf gewickelt und Rouge auf den Wangen. »Was denn?«, fragte ich.
    »Dad. Das ist Michael Caffrey. Erinnerst du dich?«
    »Michael? Bist du das? Was machst denn du hier?«
    »Oh, das hätte ich um nichts in der Welt versäumen mögen!«
    Tony flüsterte mir zu: »Hab ich dir doch gesagt.« Hatte er auch. Der Michael, der ist so was von schwul. Das hatte Tony x-mal behauptet, je älter Michael wurde. Und nicht nur Tony. Tja, und nun lief Michael auch so rum. Ich denke mal, wir haben das alle kommen sehen. Michael beugte sich vor, um mir die Hand zu schütteln. »Sie müssen ein sehr stolzer Mann sein, Mr Elliot«, sagte er. Er hatte fast keinen Akzent mehr. Das

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