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Billy Elliot - I will dance

Billy Elliot - I will dance

Titel: Billy Elliot - I will dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melvin Burgess
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noch die Mühe gemacht haben. Wahrscheinlich, damit sie uns die Meinung geigen konnten. Sie holten mich und Dad zusammen rein. Die übliche Scheiße.
    »Mr Elliot, Sie werden verstehen, dass gegenseitiger Respekt und Selbstdisziplin unabdingbare Voraussetzungen für alle Schüler dieser Schule sind. Solche Gewaltausbrüche können unter keinen Umständen geduldet werden. Ist Ihnen das klar?«
    Wir sagten beide gleichzeitig Ja, Dad und ich. »Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst und er wird unsere endgültige Entscheidung in jedem Fall beeinflussen. Möchte jemand noch etwas hinzufügen?«
    Der Typ guckte seine Kollegen in der Jury an. Sie alle runzelten die Stirn und starrten uns an, aber hinzuzufügen hatte niemand was.
    Na ja, das reichte ja eigentlich auch. Er hatte mehr oder weniger deutlich ausgedrückt, dass ich draußen war. »Nun noch ein paar Fragen«, sagte der Lehrer. »Billy, darf ich dich fragen, wie es kam, dass du dich für Ballett interessiert hast?«
    Tja, ich hatte die Sache ja schon in den Sand gesetzt. Das war reine Zeitverschwendung. Die da oben saßen da und starrten mich an. Dad stieß mich mit dem Ellbogen in die Seite.
    »Weißnich«, sagte ich. »War einfach so.«
    »Nun, gab es einen besonderen Aspekt des Balletts, der deine Fantasie angeregt hat?«
    »Das Tanzen.«
    Ich spürte, wie mein Dad sich bremsen musste, um mir nicht eine reinzuhauen.
    »Er tanzt andauernd«, sagt er. »Jeden Abend nach der Schule.«
    »Ja, wir haben einen sehr enthusiastischen Brief von Mrs Wilkinson bekommen. Sie hat Ihre persönlichen Verhältnisse erwähnt.«
    »Mr Elliot«, sagte ein anderer. »Sind Sie ein Freund des Balletts?«
    »Tja, also ein Fachmann bin ich nicht«, sagte Dad. Das war eine verdammte Untertreibung. »Sie wissen, dass die Schüler, die an unsere Schule kommen, den höchsten Ansprüchen genügen müssen, nicht nur in Bezug auf Ballett, sondern auch in Bezug auf die andere schulische Arbeit. Es ist viel Arbeit. Wenn Billy hierher käme, bräuchte er die volle Unterstützung seiner Familie. Sie stehen doch voll und ganz hinter Billy, oder?« Dad blickte zu mir herab, dann hoch zur Jury. »Oh ja. Ja sicher«, sagte er.
    Und damit hatte es sich. Total verkackt, die ganze Sache. Zum Schluss fragten sie mich noch, wie ich mich fühle, wenn ich tanze. Was sollte das? Die kamen von einem anderen Planeten als mein Dad und ich. Und außerdem – wie kann man so was beschreiben – das Gefühl, das man bekommt, wenn man vergisst, wer man ist und was man macht und sogar warum man es macht. Es ist einfach da und fertig. Dann fuhren wir nach Hause.

Jackie Elliot
     
     
     
    Die ganze Sache war von Anfang bis Ende unsauber. Als ich hinfuhr, hatte ich einen schlechten Geschmack im Mund, und als ich zurückkam, war der noch schlechter. Zum einen war da das Geld. Na klar, hatte doch alles großartig ausgesehen, oder? Alle haben ein Fass aufgemacht, haben tief in die Taschen gegriffen, haben gezeigt, wie eine Gemeinde ihre Vorurteile überwinden kann, sogar in Zeiten wie diesen. Tja, aber so war es nicht. Ich will nicht sagen, dass die Leute nicht tief in die Taschen gegriffen hätten, aber es waren zu wenige, und sie haben nicht tief genug gegriffen. Man kann das den Leuten nicht vorwerfen. Es war eben doch nicht das Märchen, an das wir glaubten, das will ich sagen. Das Geld, das wir zusammenbrachten, reichte hinten und vorne nicht. Überhaupt nicht. Hier zehn Pence, da fünf Pence und fünfzig Pence und zwei Pence – es war ein Witz. Wir träumten. Von Leuten, die bereits ein Jahr lang streikten, würden wir nie genug zusammenkriegen. So. Tja. Kannst du dir selber ausrechnen. Tony war ständig unterwegs. Ich war derjenige, der die Tür aufmachte. Das hätte ich nie erwartet: Gary Stewart, Tonys Klassenkamerad. Den wir damals im Supermarkt getroffen hatten. Der Mann, der mich im Bus gefragt hatte, wer nun hier der große Mann ist. Du weißt schon, der Streikbrecher.
    Nun, Stolz konnte ich mir jetzt nicht erlauben. Ich ließ ihn rein, führte ihn ins Wohnzimmer. Er setzte sich nicht. Stand mitten im Raum und sagte, er wollte Billy helfen. Tja. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Er machte es ganz gut, muss ich sagen. Er zog einen Umschlag aus seiner Tasche, aber er streckte ihn mir nicht entgegen. Er legte ihn einfach auf den Tisch. »Hier«, sagte er. »Ich weiß, wie verzweifelt du gewesen sein musst, dass du den Streik brechen wolltest. Jedenfalls, ich finde, Billy verdient eine Chance.« Ich

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