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Billy Elliot - I will dance

Billy Elliot - I will dance

Titel: Billy Elliot - I will dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melvin Burgess
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Häuser – größere Häuser, als ich sie kannte, aber weiter nichts. Aber dann ging das immer so weiter. Es war riesig, das war eher ein ganzer Kreis als eine Stadt. Häuser und Straßen ohne Ende, und dann noch mehr Häuser und Straßen. Und die Häuser wurden immer größer und höher, drei Stockwerke, vier Stockwerke, fünf Stockwerke hoch. Da war ich dann doch mächtig beeindruckt, ich wusste allerdings nicht, dass ich noch nichts gesehen hatte.
    Unser Quartier in Victoria war nichts Besonderes. Ich hatte zum Frühstück schon bessere Eier mit Speck gegessen.
    »Wir könnten denen beibringen, wie man ein Ei brät«, sagte mein Dad, er hatte Recht, aber was mich betrifft, so hätte es auch nicht geholfen, wenn die Königin persönlich die Eier zubereitet hätte. Ich brachte kaum etwas runter. Ich hatte solche Angst. Den langen Weg hatten wir nur meinetwegen gemacht, und ich dachte immer nur, wie kann ich tanzen, wenn mir so mulmig ist? Ich hatte nicht die geringste Chance. »Isst du deinen Speck nicht?«, fragte mein Dad. »Ich habe keinen Hunger.«
    Er zog den Speck mit der Gabel auf seinen Teller. »Wir wollen doch nicht, dass das umkommt.« Er nickte mir zu. »Du solltest Cornflakes oder so was essen, du wirst was im Magen brauchen heute.«
    »Ich kann gar nichts essen«, sagte ich. Aber er zwang mich, Cornflakes mit haufenweise Zucker zu essen, damit ich bei Kräften blieb.
    Dann fuhren wir mit der U-Bahn zur Königlichen Ballettschule. U-Bahn fahren war klasse, das hat mir Spaß gemacht. Als wir ausstiegen – na ja. Du weißt schon. London wird einfach immer größer und größer. In dem Teil der Stadt waren die Gebäude gigantisch. Einfach gigantisch. Und die Schule selbst war so groß und vornehm, mit lauter Säulen und solchen riesigen Türen und allem. Es war wie ein Herrenhaus oder ein Palast oder so was. Ich stand am Fuß der Treppe, schaute hinauf und spürte, wie mein Herz bis runter zu den Zehen rutschte. »Zum Teufel«, sagte mein Dad. »Hier wollen wir dich hinschicken? Wie viel wird das kosten?« Wir stiegen die Stufen hinauf. Ich glaube, die waren so breit wie unsere Straße. Und weißt du was? Es war entsetzlich. Einfach total entsetzlich. In dem Moment, als wir das Gebäude sahen, wusste ich, dass wir einen Fehler gemacht hatten. Niemand hatte mir gesagt, dass es so sein würde. Ich hatte gedacht, es würde nur ums Tanzen gehen. Jetzt konnte ich verstehen, warum Tony so stinkig geworden war, weil es nicht bloß ums Tanzen ging, sondern um die Leute dabei. Das waren vornehme Hohlköpfe. Bosse und solche, die sich einen Scheiß für andere interessieren. Und ich, ich bin kein vornehmer Hohlkopf. Und ich will auch keiner werden.
    In den Umkleideräumen war es schrecklich. Lauter piekfeine Jungs, die säuselten: »Sag, ist das für dich eine Premiere? Ich habe schon meine zweite Vorstellung, das ist vielleicht nervenaufreibend, kann ich dir sagen, oje, oje…« Diddeldidum. »Weißnich«, sagte ich. »Was?«
    »Ich hab gesagt, weiß nich.«
    »Wie bitte? Entschuldige, du hast so einen eigenartigen Akzent. Ich bin übrigens Simon. Hattest du dich vorgestellt?«
    »Billy Elliot, aus Everington, Kreis Durham.«
    »Durham? Dort soll doch eine herrliche Kathedrale stehen, nicht wahr?«
    »Weißnich, kennichnich.«
    »Wie bitte?«
    »Halt einfach die Klappe, ja?«
    »Entschuldige bitte.«
    Na ja, sie konnten ja nichts dafür. Sie verstanden kein Wort von dem, was ich sagte. Ich hätte genauso gut aus einem anderen Land sein können. Und ich dachte, vielleicht bin ich das ja. Dann untersuchte mich dieser ekelhaft schnieke Arzt.
    »Auf das Podest, William. Beug dich vor. Gut. Bis ganz runter. Und hoch. Hoch, langsam hoch, gut, mein Junge. Wunderschön.«
    Diddeldida, du kannst mich ma.
    »Kopf runter. Oh, hier ist eine kleine Krümmung, das wird kein Problem sein, ist sehr klein. Komm hoch, weiter hoch. So, komm hoch, William.«
    »Billy. Billy Elliot aus Everington.«
    »Entschuldigung, Billy.«
    Es war nicht zum Aushalten. Ich kam mir vor wie ein Pferd oder so was. Sie schickten mich zurück in den Umkleideraum, aber ich hatte inzwischen beschlossen, dass ich genug hatte. Ich schlich mich raus und fand meinen Dad, der oben an der Treppe wartete. »Bist du fertig? Wie war’s?«
    »Dad, Dad, ich hab’s mir anders überlegt, ich will nicht mehr, bitte, verdammt, ich…« Er ließ mich nicht mal ausreden. Er packte meine Schultern und drehte mich rum. »Wenn du noch mal da rauskommst, versohl ich dir

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