Bindung und Sucht
Lehrbuch der Entwicklungspsychologie. Bd. 2. Göttingen (Hogrefe).
Vishnevsky, T., Cann, A., Calhoun, L. G., Tedeschi, R. G. & Demakis, G. J. (2010): Gender differences in self-reported posttraumatic growth: A meta-analysis. Psychology of Women Quarterly, 34 (1), S. 110 – 120.
Vogt, I. (1997): Geschlechtsspezifische Aspekte von Beratung. Exemplarische Überlegungen am Beispiel der Suchtkrankenhilfe. In: F. Nestmann (Hrsg.), Beratung – Bausteine für eine interdisziplinäre Wissenschaft und Praxis . Tübingen (dgvt-Verlag), S. 137 – 150.
Vogt, I. (2000): Geschlechtsspezifische Aspekte der Sucht. In: F. Stimmer (Hrsg.), Suchtlexikon . Lüneburg (Oldenbourg), S. 295 – 300.
Vogt, I. (2004): Beratung von süchtigen Frauen und Männern. Grundlagen und Praxis . (Beltz-Taschenbuch 160) Weinheim (Beltz).
Vogt, I. (2007): Doing Gender: Zum Diskurs um Geschlecht und Sucht. In: B. Dollinger & H. Schmidt-Semisch (Hrsg.), Sozialwissenschaftliche Suchtforschung . Wiesbaden (VS Verlag für Sozialwissenschaften), S. 235 – 257.
West, C. & Zimmermann, D. H. (1987): Doing Gender. Gender & Society, 1 (1), S. 125 – 151.
ARNOLD B. BAKKER, EVANGELIA DEMEROUTI UND RONALD BURKE
Arbeitssucht und Beziehungsqualität unter intrapersonellem und interpersonellem Aspekt: Die »spillover-crossover«-Perspektive 1
Die vorliegende Studie, an der 168 Paare teilnahmen, die Doppelverdiener waren, ging dem Zusammenhang zwischen Arbeitssucht und Beziehungszufriedenheit nach. Insbesondere wurde aufgrund der einschlägigen Literatur die Hypothese aufgestellt, dass Arbeitssucht (Workaholismus) positiv mit dem Konflikt zwischen Beruf und Familie ( work-family-conflict , WFC) korreliert. Des Weiteren sagten wir voraus, dass die Arbeitssucht einer Person aufgrund ebendieses Konfliktes mit einem vergleichsweise geringeren Maß an Hilfe und Unterstützung für den jeweiligen Partner einhergeht und dass Menschen, die erhebliche Unterstützung von Seiten ihres Partners erfahren, mit ihrer Beziehung entsprechend zufriedener sind. Und schließlich erwarteten wir ein direktes (gegenseitiges) »Ausstrahlen« (crossover) der Beziehungszufriedenheit zwischen den Partnern. Die Ergebnisse der Strukturgleichungsanalysen, denen die zusammengeführten Antworten beider Partner zugrunde lagen, stützten diese Hypothesen. Im Einklang mit den Voraussagen stellten wir überdies fest, dass die Geschlechtszugehörigkeit keinen Einfluss auf die Stärke der Zusammenhänge im vorgeschlagenen Modell hatte. Am Ende dieses Beitrags befassen wir uns mit Maßnahmen am Arbeitsplatz, mit denen arbeitssüchtigen Personen und ihren Partnern möglicherweise geholfen werden könnte.
Die Forschung interessiert sich schon seit einiger Zeit für den Zusammenhang von Arbeitserfahrungen und Beziehungsqualität, nachdem deutlich geworden ist, dass die Grenzen zwischen Beruf und Familie durchlässig sind. Frühere Studien haben zwei verschiedene Möglichkeiten dafür offengelegt, dass und wie die Anforderungen und Belastungen des Arbeitslebens auf den familiären Bereich übergreifen (Bolger et al. 1989; Westman 2002). Der Konflikt zwischen Beruf und Familie (WFC; auch als work-family-spillover bezeichnet) bezieht sich auf die intrapersonelle, also auf die durch die betroffene Person selbst erfolgende Übertragung von Anforderungen und Belastungen aus einem Bereich des Lebens in den anderen. Die bisherige Forschung hat sich in erster Linie mit der Frage befasst, wie die Erfahrungen, die das Individuum im beruflichen Bereich macht, in die nichtberufliche – private bzw. familiale – Sphäre gelangen und mit den Erfahrungendes gleichen Individuums in diesem Bereich interferieren (vgl. z. B. Byron 2005; Lambert 1990; Leiter & Durup 1996). Dagegen handelt es sich beim workfamily-crossover um die interpersonelle, also die zwischen eng miteinander verbundenen Personen erfolgende Weitergabe von Anforderungen und zugehörigen Belastungen (Westman 2001, 2002). Das heißt also, beim crossover kann der Stress, dem ein Individuum am Arbeitsplatz ausgesetzt ist, zu Stress führen, den die Partnerperson zu Hause erfährt. Während spillover eine intraindividuelle Weitergabe von Stress oder Belastung meint, handelt es sich beim crossover um den entsprechenden auf die Dyade bezogenen, interindividuellen Prozess.
Die frühesten Studien fragten zum einen nach den Arbeitsanforderungen, wie sie von den (zumeist männlichen) Berufsträgern berichtet wurden, und zum anderen nach der Zufriedenheit und
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