Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Titel: Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
Vom Netzwerk:
in Panik geraten ist und sich die Flüssigkeit aus der Lunge hustet, ruckt und zuckt. Sie ist nur noch eine alberne Marionette, die die Kontrolle über ihren Körper verloren hat; von der stilisierten Anmut, die ihre Herrin Mizumi-sensei ihr antrainiert hat,
als sie noch ein Mädchen in der Krippe war, ist nichts mehr übrig. Jede Eleganz ist ihr abhandengekommen; in jeder Bewegung wird ihr genetisches Erbe offenbar.
    Emiko würgt noch immer Bier aus den Lungen. Ihre Arme und Beine schlagen wild um sich – ihr wahres Wesen ist für jedermann offensichtlich. Schließlich kommt sie wieder zu Atem. Erlangt die Beherrschung über ihren Körper zurück. Völlig reglos kniet sie da und wartet auf den nächsten Ansturm.
    In Japan war sie ein Wunder. Hier ist sie nur ein Aufziehmädchen. Die Männer lachen über ihre seltsame Gangart und verziehen das Gesicht über ihre bloße Existenz. Sie ist eine verbotene Kreatur. Mit dem größten Vergnügen würden die Thai sie in ihren Kompostieranlagen zu Mulch verarbeiten. Wenn sie ihr oder einem Angestellten von AgriGen begegnen würden, ließe sich nur schwer sagen, wer zuerst dran glauben müsste. Von den Gaijin ganz zu schweigen. Sie fragt sich, wie viele von ihnen Mitglied in der grahamitischen Kirche sind, die sich vorgenommen hat, alles auszulöschen, für das sie steht: Für sie ist sie ein Affront gegen Nische und Natur. Und trotzdem sitzen sie zufrieden da und erfreuen sich nach Herzenslust an ihrer Demütigung.
    Kannika packt sie erneut. Sie hat sich jetzt ebenfalls ausgezogen, hält einen Jadepenis in den Händen und stößt Emiko auf den Rücken. »Haltet ihre Hände fest«, sagt sie, und die Männer greifen begierig nach Emiko und umfassen ihre Handgelenke.
    Kannika spreizt Emikos Beine weit auseinander, und dann, als Kannika in sie eindringt, stößt das Aufziehmädchen einen Schrei aus. Emiko wendet das Gesicht ab, was Kannika jedoch nicht entgeht. Sie packt sie am Kinn und zwingt sie, die Männer anzuschauen, damit diese sehen können, was für eine Wirkung Kannikas fürsorgliche Behandlung hat.

    Die Männer feuern Kannika an. Skandieren lauthals. Zählen auf Thai. Neung! Song! Sam! Si!
    Kannika tut ihnen den Gefallen, und ihr Rhythmus wird fordernder. Die Männer schwitzen und glotzen und wollen noch mehr sehen für ihr Geld. Immer mehr Hände drücken Emiko auf den Boden, halten sie an Hand- und Fußgelenken fest, so dass Kannika sich ganz der Schändung widmen kann. Emiko windet sich, ihr Körper zittert und zuckt auf die für Aufziehmenschen typische Weise, und Kannika kann nicht genug davon bekommen. Die Männer lachen und machen sich über ihre verrückten Bewegungen lustig.
    Kannikas Finger gesellen sich zu der Jade zwischen Emikos Beinen und spielen mit ihrem Innersten. Emikos Scham steigert sich ins Unermessliche. Wieder versucht sie, das Gesicht abzuwenden. Männer stehen im Kreis um sie herum und recken die Köpfe. Emiko stöhnt. Kannika lacht, leise und wissend. Sie sagt etwas zu den Männern und erhöht das Tempo. Ihre Finger spielen in Emikos Hautfalten. Emiko stöhnt erneut, während ihr Körper sie verrät. Sie stößt einen Schrei aus. Wölbt das Kreuz. Ihr Körper funktioniert genau nach Maßgabe — ganz so, wie es die Wissenschaftler mit ihren Reagenzgläsern vorgesehen haben. Wie sehr ihr es auch zuwider sein mag, sie kann nichts dagegen tun. Nicht einmal diese kleine Ungehorsamkeit wird ihr gestattet. Sie erreicht den Höhepunkt.
    Das Publikum brüllt begeistert und lacht über die bizarren Krämpfe, die der Orgasmus ihrer DNA abringt. Kannikas Handbewegungen sagen so viel wie: »Seht ihr? Schaut euch dieses Tier an!« Und dann kniet sie über Emikos Gesicht und faucht sie an, dass sie ein Nichts ist, dass sie immer ein Nichts sein wird, und endlich bekommen die dreckigen Japaner, was sie verdient haben.
    Emiko möchte ihr sagen, dass kein anständiger Japaner so
etwas tun würde. Möchte ihr erklären, dass sich Kannika nur mit einem japanischen Einwegspielzeug vergnügt – eine von den Japanern erfundene geniale Belanglosigkeit wie die Einweglenkergriffe aus Zellulose von Matsushita. Aber das hat sie schon früher versucht und damit alles nur noch schlimmer gemacht. Wenn sie schweigt, werden die Qualen bald vorbei sein.
    Sie ist ein Neuer Mensch, und doch gibt es nichts Neues unter der Sonne.
    Yellow-Card-Kulis treiben mit ihren Kurbeln die gewaltigen Ventilatoren an und wälzen so die Luft durch den Club. Schweiß tropft ihnen von den

Weitere Kostenlose Bücher