Biologisch Gaertnern
einfinden. Biologischer Anbau bedeutet auch immer, der Natur Raum zu lassen. Im Garten muss nicht alles perfekt ordentlich und sauber sein. Totholz- und Steinhaufen, ein verwildertes Gestrüpp bieten für Gartenbewohner optimale Bedingungen.
Hand in Hand mit der Natur kann sich jeder Garten zu einem Ort entwickeln, in dem Tiere und Pflanzen sich in gegenseitiger Abhängigkeit und Wechselwirkung zu einem lebendigen Ganzen in vielfältiger Schönheit, Ordnung und Harmonie zusammenfinden.
Teich
Ein Gartenteich ist eine besondere Bereicherung für jeden Garten, denn verschiedene Lebewesen werden sich nur ansiedeln, wenn Wasser in der näheren Umgebung ist. Auch Vögeln bietet eine Wasserstelle Gelegenheit zum Trinken und für ein Bad.
Abschiedsworte an Pellka
Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde,
Du Ungleichrunde,
Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte,
Du Vielgequälte,
Du Gipfel meines Entzückens
Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens
Mit der Gabel! – Sei stark!
Ich will auch Butter und Salz und Quark
Oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen.
Musst nicht so ängstlich dampfen.
Ich möchte dich doch noch einmal erfreun.
Soll ich Schnittlauch über dich streun?
Oder ist dir nach Hering zumut?
Du bist so ein rührend junges Blut.
Deshalb schmeckst du besonders gut.
Wenn das auch egoistisch klingt,
So tröste dich damit, du wundervolle
Pellka, dass du eine Edelknolle
Warst, und dass dich ein Kenner verschlingt.
Joachim Ringelnatz
Der Gemüsegarten
Der Gemüsegarten
(© F. Hecker)
Anzucht der Pflanzen
Im biologischen Gartenbau wird von Beginn an mit unbehandeltem Saatgut gearbeitet. Nur so können wir sicher sein, dass die heranwachsenden Pflanzen unbelastet sind. Verschiedene Anbieter (s. Anhang) haben neben den neuesten Züchtungen auch alte Arten und Sorten im Sortiment, die es lohnt auszuprobieren. Darüber hinaus ist es natürlich am kostengünstigsten und sichersten, das Saatgut aus dem eigenen Garten zu gewinnen und im nächsten Jahr wieder auszusäen. Allerdings ist die Saatgutgewinnung bei einigen Pflanzen mit einem erhöhten Arbeitsaufwand verbunden. Am besten, man probiert aus, wie viel Zeit und Geduld man aufbringen möchte.
Das Saatgut
Das Saatgut
Wenn die Anbauplanung für den Gemüsegarten abgeschlossen ist, ist es Zeit, sich um das Saatgut zu kümmern. Nur gesunde Samen mit guter Keimfähigkeit sollten Verwendung finden. Wie lange Samen keimfähig bleiben, ist bei den einzelnen Pflanzenarten unterschiedlich. Grundsätzlich gilt jedoch, dass die meisten Samen ihre Keimfähigkeit 2-3 Jahre behalten, wenn sie kühl und trocken aufbewahrt werden bzw. in geschlossenen Keimschutzpackungen eingeschweißt sind. Reste vom Vorjahr werden einer Keimprobe unterzogen.
Saatbäder aus Kräutern
Ein selbst zubereitetes Saatbad wirkt außerordentlich förderlich auf die Entwicklung des Samenkorns. Keimkraft und Wachstumsvermögen werden durch die Kräuter gestärkt, was ein schnelleres und problemloseres Auflaufen der Saat zur Folge hat. Das kräftige Wachstum erhöht die Widerstandskraft gegen Schädlinge und Krankheiten. Bewährt hat sich für viele Pflanzen die Mischung: Brennnessel, Löwenzahn, Kamille, Baldrian, Eichenrinde, Schafgarbe. Es geht aber auch mit einzelnen Kräutern oder mit einer Mischung, die nicht alle Bestandteile enthält.
Keimprobe
Dazu mischt man das alte Saatgut und zählt eine bestimmte Anzahl Körner ab, die in Weckgläsern auf feuchte Watte oder Filterpapier zum Keimen ausgelegt werden. Nach der den jeweiligen Arten eigenen Keimzeit (die Spanne reicht von einer Woche bis drei Wochen) müssen mindestens 80 % der Samen aufgegangen sein. Geschieht das nicht, ist das Keimgut unbrauchbar.
So wird das Saatbad durchgeführt:
Man gibt in einen Blumenuntersetzer oder eine alte Tasse etwas handwarmes Wasser und rührt etwa eine Messerspitze Kräuterpulver ein. Nun müssen die Kräuterbestandteile sechs Stunden einwirken; solange bleibt die Saatbadschale stehen. Danach legt man die Samen hinein und rührt – um das Zusammenkleben zu vermeiden – mit einem Stöckchen um.
Kohlarten bleiben 15 Minuten, Rettich und Radieschen 30 Minuten, Wurzelgemüse, Möhren, Sellerie 1,5 Stunden, alle anderen Sämereien eine Stunde im Samenbad liegen. Danach werden die Samen über ein Läppchen filtriert und an der Luft getrocknet.
Schmetterlingsblütler (Erbse, Bohne, Lupine) gedeihen gut nach einem Saatbad von 1-2
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