Biologisch Gaertnern
Stunden in reinem Kamillentee, Kürbisgewächse (Gurke, Kürbis, Melone) nach einem Saatbad von 24 Stunden in Milch. Für alle anderen Samen eignet sich die Kräutermischung am besten.
Aussaat und Anzucht
Aussaat und Anzucht
Wer seinen Pflänzchen schon im frühesten Jugendstadium alle Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum geben will, kann seine Aussaat- und Pikiererde selbst herstellen.
Bewährt hat sich eine Mischung im Verhältnis:
1 Teil reifer Kompost : 3 Teilen Gartenerde : 1 Teil Sand.
Der Sand kann teilweise oder ganz durch Gesteinsmehl ersetzt werden. In jedem Fall sollte etwas Gesteinsmehl hinzugefügt werden, weil damit eine desinfizierende Wirkung erzielt wird.
Die Aussaat in Kästen und Schalen
Die Aussaatgefäße werden mit der zubereiteten Erdmischung gefüllt und mit Ackerschachtelhalmbrühe überbraust. Dann sät man mit der Hand oder durch Klopfen aus dem Tütchen dünn in die Gefäße aus und übersiebt mit reifer Komposterde. Die Aussaatgefäße müssen feucht gehalten werden, dürfen aber nicht nass sein.
Schnell und problemlos gelingt die Anzucht von größeren Samen in Kokostöpfchen, die später nur noch ausgepflanzt werden müssen. (© Monika Biermaier)
Keimschwierigkeiten bei der Aussaat
Woran liegt es, wenn sorgfältig ausgesäter Samen nicht aufgeht? Hat er wirklich seine Keimfähigkeit verloren oder gibt es noch andere Gründe? Diese oder ähnliche Fragen stellen sich in jedem Frühjahr neu, wenn nach der Aussaat Woche um Woche vergeht, ohne dass die Keimpflänzchen in den Aussaatgefäßen oder im Freiland zu sehen sind.
1. Das Saatgut ist nicht mehr keimfähig
Falsch gelagerter, mehrere Jahre alter Samen hat oft einen großen Teil seiner Keimkraft verloren. Mit ihm lassen sich keine Erfolge mehr erzielen, und es ist schade um die Mühe, die man sich gemacht hat.
2. Die Temperaturen sind zu hoch
Samen von Kopfsalat benötigen zur Keimung niedrige Temperaturen, die im Allgemeinen durch die Abkühlung während der Nacht auf natürliche Weise gegeben sind. Sinkt die Temperatur nachts nicht ab, beispielsweise im Gewächshaus, kann sich dadurch das Auflaufen verzögern.
Die in den Samenkörnern enthaltenen keimhemmenden Stoffe können jedoch durch eine Vorkühlung abgebaut werden, indem das Saatgut drei Tage lang vor der Aussaat bei 8-10 °C gelagert oder 48 Stunden in ein feuchtes Tuch geschlagen in den Kühlschrank gelegt wird (bei 3-5 °C). Danach wird der Samen kurz angetrocknet und sofort ausgesät.
3. Die Samen sind zu frisch
Keimschwierigkeiten bei Möhren und Feldsalat kommen oft daher, dass die Samen zu frisch sind. Keimhemmende Stoffe im Samenkorn müssen erst abgebaut werden. Auch dafür ist ein Vorkühlen hilfreich.
Um Möhren zu gleichmäßigerem und schnellerem Keimen zu bringen, ist zu empfehlen, etwas Dillsamen unter die Möhren zu mischen und diese zusammen auszusäen. Der keimende Dill regt auch die Möhrensamen an, gleichmäßiger aufzugehen. Beides lässt man dann miteinander wachsen, bis der Dill zu groß wird und die Rübenbildung behindert. Dann wird er vorsichtig herausgenommen oder oberhalb der Erde abgeschnitten und in der Küche verwendet.
Durch das Pikieren oder Vereinzeln erhält man kräftigere Pflanzen, die auch später im Garten zügiger und gesünder aufwachsen. Die Mühe des Pikierens lohnt sich daher vor allem für die frühen Saaten und Pflanzungen.
Pikieren
Der richtige Zeitpunkt zum Pikieren ist gekommen, wenn außer den beiden Keimblättern schon das erste winzige echte Blatt oder Laubblatt zu sehen ist.
Dabei geht man folgendermaßen vor: Mit dem Pikierholz hebt man die Pflanzen vorsichtig an und nimmt sie aus der Saatkiste heraus, kürzt die langen Wurzeln und pflanzt sie mit weiterem Abstand in neue Schalen oder Töpfe. Dadurch wird das verbleibende Wurzelstück zu vermehrter Seitenwurzelbildung angeregt. Es entsteht ein kräftiger Ballen, der später beim Pflanzen gut zusammenhält.
Pikieren mit einem Pflanzholz (© mit frdl. Genehmigung der Abtei Fulda)
1 Tomaten werden in Kistchen ausgesät. 2 Sind die Pflänzchen gewachsen, werden sie pikiert. 3 Wenn sie groß genug sind, kommen sie ins Freiland. (© Monika Biermaier)
Kommen die Pflanzen nach dem Pikieren in veränderte klimatische Verhältnisse, dann müssen sie vorher durch zunehmendes Lüften abgehärtet werden.
Tipp
Beim Einpflanzen darf man die feinen Wurzeln nicht knicken.
Weitere Kostenlose Bücher