Biologisch Gaertnern
sie auf Packpapier ausbreitet und 1-2 Tage liegen lässt. Die Samen sollen trocken und kühl bis zur nächsten Aussaat aufbewahrt werden, nicht in geschlossenen Behältern, sondern in Stoffsäckchen oder Papiertüten, damit Luft herankommt.
Samen von Kürbis, Zucchini und Gurke lassen sich aus vollreifen Früchten, die man halbiert, leicht herauslösen. Sie müssen aber in jedem Fall zunächst auf saugfähiges Papier ausgebreitet und getrocknet werden, bevor sie ins Samentütchen wandern und ebenfalls trocken und kühl aufbewahrt werden.
Bei Tomatensamen geht man anders vor: Einige überreife Früchte werden halbiert. Mit einem Teelöffel nimmt man die Samen mitsamt ihrer schleimigen Umhüllung heraus und streicht sie auf saugfähigem Papier (Haushaltsrolle) gleichmäßig auseinander. Das Papier wird gut getrocknet und nach 14 Tagen beschriftet, zusammengerollt und mit den übrigen Samen aufbewahrt. Im Frühjahr wird ein Saatkistchen mit Erde gerichtet vorbereitet und obenauf das Papier samt den Samen gelegt, wobei die Samen die Erde berühren sollen. Nach einigen Tagen, wenn die Samen quellen und die Wurzeln in die Erde senken, lässt sich das Papier leicht abnehmen.
Die trockenen Tomatensamen können auch in Samentütchen aufbewahrt werden.
Auch Radieschen und Rettichsamen lassen sich leicht selbst ziehen. Man lässt einige Pflanzen schießen, blühen und Frucht ansetzen. Es bilden sich viele kleine, spitz auslaufende Schoten, in denen die Samen ausreifen. Die trockenen Schoten lassen sich dann aufbrechen und die braunen Samen können ausgerieben werden.
Grundsätzlich kann man von allen Gemüsearten, die im gleichen Jahr noch Blüten und Samen bilden, einige Pflanzen als Samenträger stehen lassen und die Samen ernten. Bei Dill, Melde, Spinat und Salat geht das recht gut. Hierbei kann man die ganzen Samenstände abschneiden und trocknen.
Bei Erdmandeln können einige der geernteten Knöllchen zur Aussaat im nächsten Jahr zurückbehalten werden. (© W. Palme)
Blumen wie der Schwarzkümmel produzieren Samen im Überfluss. (© F. Hecker/ R. Spohn)
Bei Zweijährigen, wie z. B. bei Kohl, ist die Samenernte schwieriger, denn man muss die Pflanzen im Herbst vorsichtig aus der Erde nehmen, eintopfen und in einem hellen, frostfreien Raum überwintern, wobei sehr hohe Verluste durch Fäulnis zu verzeichnen sind. Wird im Frühjahr dann wieder ausgepflanzt, kommen die Kohlpflanzen sehr schnell zur Blüte. Die Frucht beim Kohl ist wie bei Radieschen und Rettich eine Schote. Die gelben Kreuzblüten erscheinen von Mai bis Juni, die Samenreife beginnt etwa ab September. Wenn die Schoten beginnen auszufallen, werden die Triebe geschnitten, getrocknet und gedroschen oder, bei kleinen Mengen, die Samen per Hand ausgerieben.
Samengewinnung im Ziergarten
Auch von vielen Sommerblumen und Kräutern lassen sich problemlos Samen ernten, beispielsweise von Tagetes und Ringelblumen, indem man einfach die welken Blütenköpfe abschneidet und die Samen herausreibt. Wenn an den langen Tagetessamen noch Blütenreste hängen bleiben, schadet das nichts.
Bei manchen Blumen, wie Akelei, Nelke oder Nigella und Mohn, kann man die trockenen Kapseln abpflücken und gleich beim Ernten in Kästchen oder Tüten geben und darin aufbewahren. Viele Blumen, auch alle oben genannten, streuen ihre Samen selbst aus, wenn sie reif sind. Wer den Samen ernten will, um ihn dann gezielt auszusäen, darf daher nicht zu lange warten, sonst bekommt er nur leere Kapseln und andere Samenhüllen.
Eines ist sicher: Samen selbst ernten macht Spaß und schärft den Blick für Schönheiten, die der Garten auch dann noch zu bieten hat, wenn der Blütenzauber des Sommers langsam vergeht.
Häufig angebaute Gemüsepflanzen im Porträt
In diesem Kapitel werden die am häufigsten in unseren Gärten angebauten Gemüsepflanzen vorgestellt. Sie sind in Familien eingeteilt, so kann man gut sehen, welche Pflanzen in der Fruchtfolge nicht unbedingt nacheinander angebaut werden sollten.
Kohlrabi ist eine beliebte Nutzgartenpflanze. (© F. Hecker/ R. Spohn)
Baldriangewächse (Valerianaceae)
Baldriangewächse (Valerianaceae)
Feldsalat (Valerianella locusta) Rapunzel, Ackersalat, Nüsslisalat
Kulturart: Blattgemüse
Bodenansprüche Keine besonderen Bodenansprüche, pH-Wert 6-7.
Nährstoffbedarf Schwachzehrer; da er meist als Nachkultur gesät wird, ist keine eigene Düngung nötig.
Sorten
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