Biologisch Gaertnern
Kräuterlösung
Aussaat:
Frühjahrsspinat: Februar/März, sobald die Witterung es zulässt; Folgesaaten bis Ende April; Herbstspinat: Anfang August;
Winterspinat: Anfang bis Mitte September; er soll mit 2-4 Laubblättern in den Winter gehen
Reihenabstand:
15-20 cm; bei Mischkulturenanbau etwa 20 cm Abstand zur Nachbarkultur, oder
breitwürfig aussäen unter Beerensträuchern
Saattiefe:
3-4 cm
Saatmenge:
5-10 g/m 2
Spinat (© F. Hecker/ R. Spohn)
Tipp
Da Spinat durch seine Abfälle und Beschattung den Pflanzenwuchs fördert, kann man im Frühjahr das ganze Land im 40-50 cm Reihenabstand mit Spinat einsäen. In die Zwischenräume werden später die anderen Kulturen gepflanzt oder gesät.
Schädlinge und Krankheiten Falscher Mehltau, Umfallkrankheit.
Verwendung Spinat besitzt eine blutbildende Wirkung durch den hohen Mineralstoff- und Eisengehalt. Außerdem ist sein Gehalt an Vitamin C sehr hoch. Im Spinat ist in der Regel so wenig Oxalsäure enthalten, dass diese durch eine normale Kalziumzufuhr in der Nahrung, z. B. durch Milch, neutralisiert wird. Hohe Stickstoffgaben erhöhen allerdings den Oxalsäuregehalt etwas und den Nitratgehalt erheblich. Durch Blanchieren können jedoch 40-70 % des Nitratgehaltes reduziert werden.
Spinatreste soll man nicht aufheben und aufwärmen, weil dabei möglicherweise Bakterien das Nitrat zu dem gesundheitsschädigenden Nitrit abbauen.
Saat- und Pflegetipps Für die Spinataussaat sollte der Boden gut gelockert sein, da die Pfahlwurzeln der Pflanzen bis 1,40 m tief in den Boden eindringen. Vor der Bestellung aufgebrachter Kompost fördert das Wachstum, zur Anregung des Wachstums kann außerdem nach jedem Schnitt mit Pflanzenjauche (mindestens 1:20 verdünnt) gedüngt werden.
Nach der Aussaat soll der Boden gut schließen. Sobald die Reihen sichtbar sind, wird dazwischen aufkommendes Unkraut mit der Ziehacke losgehackt und bleibt als Bodenbedeckung liegen.
Winterspinat benötigt in extremen Lagen und bei Kahlfrostgefahr eine Abdeckung aus Fichtenreisig.
Erntetipps und Lagerung Wenn sich mindestens sechs Blätter gebildet haben, kann die Ernte beginnen. Man schneidet mit einem scharfen Messer so, dass das Herz stehen bleibt und neu austreibt.
Im Langtag, bei etwa zwölf Stunden Tageslicht (es gibt erhebliche Sortenunterschiede), beginnen die Pflanzen zu schießen und schmecken dann bitter.
Verarbeitet wird der Spinat meist frisch, er kann als Rohkost verzehrt oder als Gemüse zubereitet und eingefroren werden. Man kann bei etwa 1 °C und einer relativen Luftfeuchte von 92 % die Blätter, in Öl- oder Pergamentpapier eingeschlagen, zwar einige Tage aufbewahren, doch ist der Nährstoffverlust hierbei erheblich.
Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Rhabarber (Rheum rhabarbarum)
Kulturart: Mehrjährige Pflanze, genutzt werden die Blattstiele
Bodenansprüche Tiefgründiger, humoser Boden.
Nährstoffbedarf Starkzehrer; reichliche Gaben von Mistkompost oder anderem nährstoffreichem Kompost im Herbst und Frühjahr vor dem Austrieb.
Sorten
• 'Holsteiner Blut': bewährte Sorte; ertragreich, mittelfrüh; rotstielig; Kompott rosa gefärbt; Geschmack gut
• 'Elmsfeuer' und 'Elmsjubiläum': ebenfalls rotstielig; guter Geschmack, aber geringer Ertrag
• 'Paragon': Stiele grün, karminrot gestreift, Fleisch grün; etwas dünnere Stiele; geschmacklich gut
Günstige Vorkultur: Hülsenfrüchte vor Neuanlage.
Günstige Nachkultur: Entfällt, da Rhabarber mehrere Jahre stehen bleibt.
Vermehrung Durch Teilen der Wurzeln.
Krankheiten und Schädlinge : Rhabarberrost, Wurzeltöter.
Verwendung Als Kompott, Saft, Marmelade (auch gemischt mit Erdbeeren), Kuchenbelag. Der hohe Anteil an Apfelsäure bedingt eine durstlöschende, erfrischende, verdauungsanregende und bakterizide Wirkung des Rhabarbers. Der hohe Oxalsäuregehalt mahnt allerdings magen- und darmempfindliche Menschen sowie Nieren- und Zuckerkranke zur Vorsicht. Im Übrigen sollte bei häufigem Verzehr genügend Kalzium (Milchprodukte) in der Nahrung sein, weil dieses durch die Oxalsäure dem Körper entzogen wird.
Pflanz- und Pflegetipps Man teilt Wurzelstück« von kräftigen Pflanzen alter Anlagen, sodass ein Stück mindestens 300 g, besser 1 kg wiegt und mehrere Knospen hat. Die Teilung nimmt man am günstigsten kurz vor dem Pflanzen vor. Man kann auch „Klumpen", wie die Rhizome genannt
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