Biologisch Gaertnern
allem Kräuter und Blumen tun den Bäumen gut. Diese Unterpflanzung kann natürlich alle paar Jahre wechseln.
Besonders zur Baumscheibenbepflanzung geeignet sind:
• Kapuzinerkresse bei jungen Obstbäumen
• Brennnessel
• Pfefferminze
• Melisse
• Gundermann
• Knoblauch
• Ringelblume, Pelargonie
• Löwenzahn
• Meerrettich
• Thymian
• Tagetes
• Lupine
• Phacelia
Herbstlicher Lehmanstrich
Der alljährliche Lehmanstrich ist ein fester Bestandteil der Obstbaumpflege und hält Obstbäume gesund.
Zunächst bereitet man eine Ackerschachtelhalmbrühe (s. Pflanzliche Mittel und ihre Wirkung → ) und bürstet damit die Rinde der Stämme und Äste ab, soweit das vom Boden aus möglich ist. Schädlinge und ihre Brut werden auf diese Weise entfernt, gleichzeitig werden Pilze am Eindringen ins Holz gehindert.
In die vom Abbürsten übrig gebliebene Brühe bröckelt man Lehm und verrührt ihn gut. Ist Kuhdung vorhanden, sollte auch davon etwas hinzugefügt werden. In Ermangelung von Lehm kann man den Brei auch mit Tonmehl (Betonit) herstellen, das in Gartencentern erhältlich ist.
Der Brei muss sämig und glatt sein wie ein Kuchenteig und gut an den bestrichenen Flächen haften. Zum Anstrich benutzt man eine Malerquaste oder einen alten Handfeger.
Nutzen des Lehmanstrichs
• Er schützt gegen Frost- und Hitzeschäden.
• Er heilt Wunden und macht die Rinde gesund.
• Er schützt vor Insekten und – mit Acker schachtelhalmbrühe angerührt – vor Pilzkrankheiten.
• Er bewirkt eine Steigerung der Fruchtbarkeit.
Winterpflege von Obstgehölzen
Entgegen der Ansicht, im Winter wäre eine Ruhezeit, ist gerade im Obstgarten einiges zu tun, um die Gehölze zu schützen und zu erhalten.
Neben Schnittmaßnahmen, die bei frostfreiem Boden am besten im Winter durchgeführt werden, muss vor allem die Versorgung der Wunden sorgfältig durchgeführt werden. Alle groben Schnitte sollten mit einem scharfen Messer nachgeschnitten werden. Danach bestreicht man sie mit Baumwachs oder Lehmbrei.
Wurde der Lehmanstrich im Herbst nicht vorgenommen, so wird es im Winter Zeit, dies nachzuholen.
Zum Schutz gegen Frostschäden kann man außerdem Leinensäcke an der Südseite des Stammes befestigen.
Hilfe bei Gummifluss
Tritt eine klebrige, zähflüssige Masse an Stämmen und Ästen aus, handelt es sich um Gummifluss. Krankheitserreger oder ungünstige Umweltbedingungen, z. B. Frosteinwirkung, können hierfür der Auslöser sein.
Schneiden Sie die Ausflussstellen aus und reinigen Sie dann mit Essigwasser. Wenn die Wundstelle wieder getrocknet ist, wird alles mit Lehmbrei oder Baumwachs überdeckt.
Beim Schnitt setzt man immer leicht schräg an. (© W. Gamerith)
Der Schnitt
Mit den richtigen Kenntnissen ist der Obstbaumschnitt kein Problem, doch ohne dieses Wissen kann man mehr zerstören, als man denkt.
Es muss unbedingt klar sein: Welche Äste werden zu welchem Zeitpunkt geschnitten und was bewirke ich mit diesem Schnitt?
Der Obstbauer kennt z. B. den Erhaltungs-, den Verjüngungs- und den Pflanzschnitt und im gewerblichen Anbau bewirken Schnittmaßnahmen tatsächlich die Erhöhung der Ernte.
Im Hausgarten müssen wir nicht bis ins Detail gehen, doch um die wertvollen Obstgehölze lange Jahre im Garten zu halten und beernten zu können, sind einige Grundkenntnisse unabdingbar.
Pflanzschnitt und Sommerschnitt
Pflanzschnitt und Sommerschnitt
Der Pflanzschnitt wird im Frühjahr durchgeführt, auch wenn der Baum bereits im Herbst gepflanzt wurde. Der Haupttrieb wird dabei etwa ein Drittel eingekürzt (das Auge soll zur Wetterseite stehen), Seitentriebe werden ungefähr auf Saftwaage geschnitten. Der Pflanzschnitt und auch der in den folgenden Jahren nötige Erziehungsschnitt verlangen eine fachkundige Hand. Meist wird ein Kranz von 3-4 Ästen stehen gelassen, die in der Höhe versetzt angeordnet sein sollen. Zu steil stehende Seitenäste werden heruntergebunden, damit sich eher Fruchtholz bildet. Später kommt es darauf an, gut auszulichten und altes, abgetragenes Holz zu entfernen, damit sich gesunde, kräftige Knospen entwickeln.
Die Saftwaage
Im Obstbau ist die Saftwaage ein wichtiger Begriff. Wenn die obersten Knospen der Leitäste auf einer Höhe liegen, dann sind sie in der „Saftwaage". Ist das nicht der Fall, können die entsprechenden Äste auch heruntergebunden werden, was man vor allem bei Jungbäumen macht.
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