Biologisch Gaertnern
Wer bei der Erziehung des Obstbaumes auf diese Weise vorgeht, kann mit einer gleichmäßigen Entwicklung des Baumes rechnen.
Wenn Obstbäume regelmäßig und sicher tragen sollen, muss man etwas für sie tun.
Man kann mit dem Sommerschnitt nach Johanni (24. Juni) beginnen. Dadurch wird ein zu starkes Triebwachstum unterbunden, gleichzeitig unterstützen wir die Anlage der Blütenknospen für das kommende Jahr.
Das ist zu tun:
• Junge, noch weiche Triebe beim Kernobst werden je nach Wüchsigkeit über dem 4.-6. Blatt entspitzt.
• Schon verholzte Triebe werden nicht entspitzt, sie ruhen bereits und treiben nicht mehr.
• Wurzelschosse werden direkt an der Wurzel abgenommen.
• Wasserschosser (im Inneren der Krone unter Lichtmangel senkrecht nach oben wachsende Triebe) sind wertlos und müssen entfernt werden. Sie lassen sich leicht wegreißen. Die Risswunden verheilen rasch, und es bilden sich kaum neue Wasserschosse. Hat die Verholzung schon begonnen, müssen sie mit der Schere entfernt werden, weil sonst zu große Risswunden entstehen.
Der Winterschnitt
Der Winterschnitt
Auch im Winter lässt uns der Obstgarten keine Ruhezeit. Bäume und Sträucher warten auf sachgerechten Schnitt, nur dann bringen sie auch regelmäßige gute Erträge. Zwar kann mit dem Schneiden schon direkt nach der Ernte begonnen werden, doch meist ist dann im Garten auch sehr viel andere Arbeit zu tun. So bleibt die kalte Jahreszeit für die Schnittarbeiten wie Auslichtungs- und Erhaltungsschnitt. Wenn das Thermometer allerdings unter -4 °C absinkt, muss jeder Schnitt eingestellt werden, sonst dringt der Frost in die Wunden ein und das Holz wird brüchig.
Spätestens Ende Februar, bevor der Saft steigt, sollte der Winterschnitt der Bäume abgeschlossen sein.
Der Auslichtungs- oder Erhaltungsschnitt
Bäume schneiden lernt man nicht aus Büchern, sondern in der Praxis. In vielen Fällen ist daher ein Schnittkurs anzuraten. Vor allem der Erziehungsschnitt und der spätere Verjüngungsschnitt verlangen nach einer fachkundigen Hand.
Hier sollen nur einige Grundregeln für den Auslichtungs- oder Erhaltungsschnitt aufgezeigt werden.
Das ist zu tun:
• Bei älteren Bäumen, die aber noch gut tragen, wird entfernt, was abgestorben ist oder was am Absterben ist.
• Äste oder Zweige, die im Innern der Krone oder unter stärkeren Zweigen sitzen, sodass sie im belaubten Zustand kein Licht bekommen, müssen herausgenommen werden.
• Bei Ästen, die einander kreuzen oder reiben, wird der schwächere herausgenommen, ebenfalls bei Zweigen oder Ästen, die so dicht stehen, dass sie einander das Licht nehmen.
• Alles, was senkrecht nach oben wächst, einschließlich der sogenannten „Wasserschosse", und alles, was nach innen wächst, schneidet man heraus. Kronenäste müssen nach außen streben.
• Bei Bäumen, die nicht recht tragen, ist es unter Umständen erforderlich, Leitäste über gut wachsenden Nebenästen wegzunehmen, um Fruchtholz zu erzielen. Am besten lassen Sie sich in solchen Fällen von erfahrenen Obstgärtnern beraten, desgleichen für den Schnitt des Spalierobstes.
Wichtige Regeln beim Schneiden von Obstgehölzen
Je stärker Sie den Baum zurückschneiden, umso kräftiger ist der Neuaustrieb. Je weniger Sie zurückschneiden, umso schwächer ist der Neuaustrieb.
Sämtliche Sägewunden müssen mit einem scharfen Messer nachgeschnitten werden, damit die Ränder glatt sind und gut verheilen. Dann werden sie mit Baumwachs oder Lehmbrei bestrichen, damit keine Pilzsporen ins Holz eindringen können.
Größere Äste sollten Sie vor dem eigentlichen Absägen von unten ansägen, damit die Rinde nicht reißt.
Es dürfen nie Schnittstummel stehen bleiben; sie bieten Pilzsporen und Ungeziefer Möglichkeiten zur Überwinterung. Äste und Triebe, die herausgenommen werden, müssen bis auf den Astring (die Stelle, an der der Seitenast aus dem Hauptast herauswächst) entfernt werden.
Triebe oder Äste entfernt man immer direkt über einem Auge, wobei etwas schräg nach außen hin geschnitten wird.
Beim Einkürzen von Seitentriebe wird so geschnitten, dass das Auge nach außen zu stehen kommt, damit die neuen Triebe nicht in die Höhe sondern nach außen wachsen. Durch Fruchtbehang werden dann die Zweige herabgezogen. Die Neuaustriebe sorgen für den nötigen Nachwuchs, der wiederum durch Lenkung nach unten zum Fruchten gedrängt wird.
Beschädigtes oder gar
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