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Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Titel: Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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diese Schwindeleien über die Lippen kamen. Bisher hatten sie ihn aber leider nur vom Regen in die Traufe geführt, und irgendwie hatte er das dumme Gefühl, dass er aus dieser Geschichte nie wieder heil herauskommen würde. Aber was blieb ihm jetzt anderes übrig, als weiterzumachen?
    »Sehen Sie?«, sagte er also, packte den Rucksack und schleuderte ihn ein paarmal kräftig auf und nieder, sodass er das Geraschel im Kofferraum übertönte.
    »Was soll denn das?«, schimpfte Barbara von Dommel. »Hör sofort auf damit!«
    »Das geht nicht«, stöhnte Oskar, während er den Rucksack weiter durchschüttelte. »Es ist mein Arm. Der macht das von ganz allein.«
    »Herrgott noch mal!«, rief Frau von Dommel. »Ich hätte nie …«
    Weiter kam sie nicht, denn in dieser Sekunde wurde die gegenüberliegende Tür aufgerissen und Mathilda steckte ihren Kopf herein.
    »Da bin ich!«, rief sie. »Und Papa ist auch schon im Anmarsch.«
    Sie wollte einsteigen, aber Oskar rief: »Aus dem Weg!«
    Mathilda drehte sich zur Seite und Oskar machte eine schwungvolle Bewegung mit dem Bein, so als ob er einen Ball wegkicken wollte. »Hier ist ein fieses totes Tier.«
    »Oh ja!«, rief Mathilda und sah ihn grinsend an.
    »Jetzt liegt es draußen!«, rief Oskar und rappelte weiter mit seinem Rucksack herum.
    »Oh ja!«, rief Mathilda noch einmal. »Das sieht ja wirklich gaaanz schrecklich fies aus.« Sie ließ sich auf ihren Platz neben Oskar fallen und schlug die Autotür zu. »Wie gut, dass es tot ist.«
    »Ist es wirklich tot?«, fragte ihre Mutter.
    »Mausetot«, sagte Mathilda und knuffte Oskar in die Seite.
    Sie hatte es kaum ausgesprochen, da ertönte aus dem Kofferraum ein leises Winseln.
    Mathilda erstarrte. Und ihre Mutter erstarrte ebenfalls.
    Zum Glück war Oskar so gut in Fahrt, dass er auch in dieser Situation das einzig Richtige tat: Er legte den Kopf in den Nacken und stieß ein herzzerreißendes Jaulen aus. Gleichzeitig schlug er seinen Rucksack gegen die Rückenlehne, dass es nur so rumste.
    Frau von Dommel presste die Hände auf ihre Ohren und schnitt eine Grimasse.
    Mathilda kicherte in sich hinein und dann fing auch sie an zu jaulen.
    Der Hund im Kofferraum tat sein Übriges.
    »Was ist denn hier los?«, polterte Ronald von Dommel. »Kann man euch denn nicht mal für fünf Minuten allein lassen, ohne dass ihr gleich durchdreht?«
    Er stieg zu ihnen in den Wagen und verriegelte die Türen.
    »Du bist mindestens eine Viertelstunde weggewesen«, erwiderte seine Frau zornig. Sie hatte die Hände inzwischen wieder heruntergenommen und warf einen gequälten Blick auf die beiden Kinder. »Hast du wenigstens deine Brieftasche wiedergefunden?«
    »Nein«, brummte Mathildas Vater. »Ich habe jedoch bereits alles geregelt. Die Kreditkarten sind gesperrt und die Bank schickt eine Ersatzkarte in unser Hotel in Ovada. Das dauert allerdings vier bis fünf Tage. Aber was soll’s …«, fuhr er fort, »dann müssen wir eben so lange mit deiner Karte auskommen.«
    »Mit meiner Karte?«, quietschte Barbara von Dommel. »Die habe ich doch gar nicht dabei.«
    Ihr Mann starrte sie an, als ob sie anstelle ihrer Fönfrisur eine Portion Sauerkraut auf dem Kopf hätte. »Warum zum Teufel hast du sie denn nicht eingesteckt?«, platzte er schließlich heraus.
    Oskar und Mathilda hörten auf zu jaulen. Nur der Hund im Kofferraum winselte noch, aber das schien Mathildas Eltern jetzt gar nicht mehr aufzufallen.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass ich sie brauche«, sagte Barbara von Dommel trotzig.
    »Himmel, Arsch und Wolkenbruch!«, fluchte ihr Mann und trommelte mit seinen Handballen auf das Lenkrad ein. »Ist dir eigentlich klar, was das bedeutet?«
    Mathildas Mutter schüttelte zögernd den Kopf. »Wir können nichts einkaufen …?«, fragte sie leise.
    »Ganz genau!«, stieß Ronald von Dommel hervor. »Wir haben nur noch eine Tankfüllung. Und das Schlimmste ist: Im Fall der Fälle haben wir kein Bargeld zur Hand.«
    »Ts!«, machte seine Frau. »Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass du eine Million Euro aus dem Geldautomaten ziehen kannst!«
    Oskar und Mathilda hielten die Luft an.
    Der kleine Jack Russel im Kofferraum winselte und raschelte zwischen den Klopapierpackungen herum.
    Oskar und Mathilda sahen sich an. Wie auf Kommando warfen sie ihre Köpfe in den Nacken und stimmten ein lautes Wolfsgeheul gegen die Wagendecke an. Außerdem schlug Oskar wie wild mit dem Rucksack auf die Sitzbank ein.
    »Was ist eigentlich mit den Kindern

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