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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Schießerei in einem Zoo irgendwo. Sie erzählt mir solche Sachen, und ich...« Er zuckte mit den Schultern und trank Bier Nummer zwo aus.
    »Wer ist sie?«, fragte ich.
    »Jazz? Sie ist meine Nichte, Mann, die Tochter meiner Schwester. Ihre Eltern haben sich getrennt, und keiner von beiden war bereit, sie zu sich zu nehmen. Scheiße, ich mach meiner Schwester keine Vorwürfe, sie ist im Augenblick einfach etwas durch den Wind, du weißt schon. Also hab ich gesagt, dass Jazz eine Weile bei mir wohnen, dass ich ihr vielleicht eine etwas weniger verrückte Umgebung bieten könnte, was Geregeltes, du weißt schon.«
    Ich glaube, ich nickte dazu.
    »Sie ist ein tolles Mädchen, Mann, hat echt was auf dem Kasten. Sie hat einen Computer in ihrem Zimmer, und sie kriegt mit der Schrottkiste da oben absolut alles hin. Sie ist schon so’ne Art Genie.«
    »Kannst du mir ein Sturmgewehr besorgen?«, fragte ich rücksichtslos in seine Schwärmerei hinein.
    »Scheiße, Mann, klar, solang du keinen Waffenbesitzschein dazu verlangst. Weißt du, warum die angefangen haben, Waffenscheine für automatische Waffen zu verlangen?« Er hatte es mir zwar schon mal erzählt, aber ich behielt das für mich. »Um Dillinger zu stoppen, Mann, und sonstige Gangster. Die bildeten sich ein, sie könnten diese Typen dadurch drankriegen, dass das Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms Backgroundchecks durchführt. Mann, die Heinis checken grad mal die Baseballtabelle!«
    Spike schien mehr getrunken zu haben, als ich dachte. Er hätte noch die ganze Nacht weiterschwadronieren und versuchen können, seine eigene Existenz und die der Menschen in seiner näheren Umgebung zu rechtfertigen - seiner Welt einen Sinn zu geben. Ich wusste, dass der einzige Ort, an dem seine Welt einen Sinn besaß, draußen auf dem Schießstand war.
    »Ihr bleibt über Nacht, ja?«
    »Wir haben ein Hotel.«
    »Mann, ihr könntet doch hier schlafen.«
    »Danke, aber wir haben schon gebucht und bezahlt.« Ich zuckte die Achseln.
    »So’n Pech aber auch.«
    »Wir können uns morgen weiter unterhalten. Wie lang wird’s dauern, bis du die Sachen hast?«
    »Bis morgen, schätz ich. Cash, okay?«
    »Okay.«
    »Wir reden hier nicht von Peanuts.«
    »Lass das Geld nur meine Sorge sein.«
    »Cool.« Er sah sich um. »Wo ist deine Frau?«
    »Sie ist nicht meine Frau.«
    »Ach nee? Wessen dann?«
    »Ihre eigene.«
    »’ne Emanzenzicke?«
    »Das hab ich nicht gesagt.«
    »Hat aber so geklungen. Ist anscheinend irgendwo verschollen oder so.«
    Wir gingen ins Haus. Bel war nicht verschollen, sie war in Jazz’ Zimmer, saß am Computer und spielte ein neues Spiel, während Jazz ihr über die Schulter guckte und Tipps dazu gab.
    »Zeit aufzubrechen, Bel.«
    »Noch fünf Minuten, Michael.«
    Jazz warf mir einen bösen Blick zu. »Wenn du nicht gehorchst, Bel, könnte er dir die Strippe rausziehen.«
    »Wenn er das tut, kriegt er einen Tritt in die Eier«, sagte Bel ruhig, was Jazz mit einem perlenden Lachen quittierte. Spike artikulierte lautlos ein Wort.
    Das Wort war »Emanzenzicke«.
     
    Wir lagen nackt im Bett, noch feucht von der Dusche, und sahen fern. Dann tat Bel etwas, das mich überraschte. Sie schaltete den Fernseher aus und legte die Fernbedienung weg.
    »Jazz«, sagte sie.
    »Was ist mit ihr?«
    Sie drehte sich auf die Seite und sah mich an. »Sie hat einen unglaublichen Computer.«
    »Ja?« Ich fing an, ihr über das Rückgrat zu streichen.
    »Vielleicht könnten wir... irgendwas damit anfangen .«
    »Was?« Jetzt war mein Interesse geweckt.
    »Mach weiter«, sagte sie. »Ich weiß auch nicht genau, was, aber heutzutage kann man mit Computern alles Mögliche anstellen, nicht? Das sind nicht bloß so Spielkonsolen oder bessere Schreibmaschinen.«
    »Das ist eine Idee. Wir werden sie fragen.«
    »Michael, verrat mir eins. Du liebst Schusswaffen, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht, weil ich sie kontrollieren kann.«
    »Oder mit ihnen andere Leute kontrollieren.«
    Ich zuckte die Achseln. »Vielleicht sollte ich in eine dieser Talkshows und mir das alles so richtig von der Seele reden.«
    Sie lächelte ein wenig. »Ich fand’s abscheulich, da draußen auf dem Schießplatz. Diese Leute hatten Spaß bei der Sache. Wie kann sie Spaß machen?«
    Ich zuckte wieder die Achseln.
    »Michael, glaubst du, dass du sie mehr liebst, als du je eine Frau geliebt hast?«
    Mit »sie« meinte sie natürlich Schusswaffen. Ich dachte kurz nach. »So würde ich das

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