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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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mit der Autorität des Eingeweihten.
    »Haben Sie jemals mit Provost gesprochen?«, fragte Bel.
    »Ich hab’s versucht, aber man kommt einfach nicht an ihn ran.«
    »Aber wer schmeißt denn nun eigentlich wirklich den Laden, er oder seine Stellvertreter?«
    »Das ist die Frage.«
    Clancy unterbrach seinen Bericht, damit wir bestellen konnten. Bel folgte, als sie an der Reihe war, seiner Empfehlung, und wir ließen zum Essen noch eine zweite Runde Drinks kommen. Der Kellner hatte Tortillachips und verschiedene Dips auf den Tisch gestellt, an denen wir uns gütlich taten, während wir weiterredeten.
    »Wenn die Männer, die meinen Vater töteten«, sagte Bel, »dieselben waren, die uns kurz hinter Oban angehalten haben, dann waren es Amerikaner.«
    »Wie Sektenmitglieder sahen sie allerdings nicht aus«, erklärte ich Clancy. »Sie wirkten eher wie Beamte, Sie wissen schon, von der speziellen Sorte.«
    »Was mich auf meine Recherchen bringt«, fuhr Clancy fort, der allmählich Spaß an der Sache zu haben begann. »Sie wissen, dass die Disciples Ende 1985 plötzlich abhoben? Ich meine, sie fingen an, im großen Stil Grundstücke und Häuser zu kaufen. Was bedeutet, dass Provost auf einmal massenhaft Geld besaß. Wo kam es her? Das weiß der Himmel. Hatte ein Schwung reiche Verwandte plötzlich und genau im richtigen Augenblick das Zeitliche gesegnet? Nein. Hatte er im Lotto gewonnen? Nein. Eine Glückssträhne in Vegas? Ebenfalls Fehlanzeige. Es treibt die Leute zum Wahnsinn, nicht zu wissen, woher das Geld plötzlich auftauchte.«
    »Und Sie haben es herausgefunden?«, fragte Bel.
    »Nicht direkt, noch nicht. Aber ich glaube, ich war schon ziemlich nah dran.« Dann war Eleanor Ricks also möglicherweise auch schon ziemlich nah dran gewesen. »Folgendes weiß ich allerdings.« Clancy legte eine Kunstpause ein, sah sich theatralisch im Restaurant um und beugte sich dann über den Tisch. Ich fragte mich, ob er immer zwischen Gerüchten und Fakten unterscheiden konnte. »Provost fuhr nach Washington, DC. Fragen Sie mich bitte nicht, woher ich das weiß. Ich muss meine Quellen schützen, und meine... äh, Vorgehensweise war nicht immer hundertprozentig legal. In Washington hielt er sich auf, um sich mit irgendwelchen Anwälten und ähnlichen Typen zu treffen. Aber während seines Aufenthalts dort hatte er auch ein paar Besuche, von zwei Männern namens Elyot und Kline. Sie haben ihn mehr als nur einmal aufgesucht. Das Ganze passierte im Januar 1986, ein paar Monate nachdem Provost angefangen hatte, ernsthaft Geld auszugeben.
    So, ich glaube jetzt herausgefunden zu haben, wer Elyot und Kline waren und sind. Es gibt einen Richard Elyot, der für die CIA arbeitet. Und beim NSC gab es einen Kline.«
    » Gab es?«
    »1986 hat er offiziell den Dienst quittiert. Seitdem operiert er zwar weiterhin im Dunstkreis des NSC, aber sein Name wird nicht mehr in den Büchern geführt. Keiner weiß, warum er ausgeschieden ist, ob man ihn dazu gezwungen hat oder was. Ich werde Ihnen jetzt Kline beschreiben.«
    Er tat es. Ich fing bald an zu nicken und nickte weiter, bis er fertig war. »Kommt mir bekannt vor«, räumte ich ein.
    »Der Typ im hinteren Wagen, richtig?«, tippte Clancy.
    »Richtig«, bestätigte ich. »Was ist mit Elyot?«
    »Elyot arbeitet momentan an einer Botschaft in Übersee, keiner besonders attraktiven. Seit fünf Jahren bekommt er nur beschissene Posten. Er soll sogar ein paar Monate lang im US-Konsulat in Schottland beschäftigt gewesen sein.«
    »Interessant.«
    »Es ist alles interessant«, warf Bel ein und leerte ihre zweite Margarita. »Aber was bringt uns das?«
    »Die Disciples«, sagte Clancy, »hängen irgendwie mit der CIA und dem NSC zusammen. Wie kommt das? Was für gemeinsame Interessen könnten sie haben?«
    »Und was immer es auch sei«, fügte ich hinzu, »folgt daraus auch, dass Provost auf deren Gehaltsliste steht?«
    »Mit Sicherheit«, sagte Clancy und lehnte sich zurück.
    »Ich hätte nichts dagegen, ein paar Takte mit Jeremiah Provost zu reden.«
    Clancy lachte. »Hinten anstellen, Kumpel.«
    »Michael hat so seine Methoden«, sagte Bel leise, die Augen starr auf mich gerichtet.
    »Ach, wirklich?« Clancys Interesse war geweckt.
    »Aber seine Methoden«, fuhr sie fort, »sind niemals hundertprozentig legal.«
    Clancy sah noch interessierter aus. »Bel«, sagte ich, »das war heute ein langer Tag.«
    »Eines langen Tages Reise«, pflichtete sie mir bei.
    »Sollten wir nicht zahlen?«
    Sie sagte

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