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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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keinen gefunden hatte, ging ich zu ihr. Dann sah ich den Wagen, der zwischen den Hütten stand. Das Heckfenster war zerschossen, aber die Reifen waren intakt. Ich tastete Klines Taschen ab und fischte die Autoschlüssel heraus; dann fuhr ich den Wagen rückwärts auf die Lichtung.
    Mit Bels Hilfe hob ich Spike in den Fond. Er stöhnte und zuckte ein bisschen, also wiederholte ich, was ich ihm schon über Schießeisen und Himmel gesagt hatte. Dann stiegen wir ein und fuhren los.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Bel.
    »Bringen Spike ins Krankenhaus.«
    »Aber danach? Ich hab gehört, was dieser Mann da gesagt hat. Er meinte, wir seien völlig umsonst hergekommen. Er sagte, alle diese Menschen... und mein Vater... wären wegen nichts gestorben!«
    Ich sah sie an. Sie weinte. »Vielleicht hat er gelogen. Vielleicht... Ich weiß auch nicht.«
    Unterwegs kam uns ein Auto entgegen, das mit Vollgas in Richtung Lake Crescent fuhr. Das waren die Straßenposten. Sie würdigten uns keines Blickes. Ich bog von der Straße ab und fuhr dorthin zurück, wo wir die Forsthüter zurückgelassen hatten. Unser Anblick schien ihnen einen Heidenschrecken einzujagen. Ich zog sie aus dem Chrysler heraus und setzte sie, Rücken an Rücken, auf den Boden.
    »Du fährst Spike ins Krankenhaus«, sagte ich.
    »Und du?«
    »Ich fahr zu Provosts Haus.«
    Sie sah mich an. »Glaubst du, du findest dort, wonach du suchst?«
    »Ich weiß ja nicht mal, wonach ich suche, Bel. Kümmer dich um Spike, okay?« Dann küsste ich sie und stieg in den Chrysler.
    Während der Rückfahrt nach Seattle schaffte ich es, Amerika aus meinen Gedanken zu verbannen. Stattdessen dachte ich an London, bis ganz an den Anfang der Geschichte, und an Scotty Shattuck. Warum hatte ich nicht auf seine Rückkehr gewartet? Er war der Schlüssel zu der ganzen Sache. Meine Ungeduld hatte mich in die falsche Richtung gelenkt. Seit dem Augenblick hatte ich in allem falsch gelegen.
    Vielleicht lag ich immer noch falsch, aber ich fuhr weiter.

28
    Notfalls hätte ich Provosts Tür eingetreten.
    Aber das war nicht nötig. Die Tür war gar nicht abgeschlossen. Ich zog die Smith & Wesson aus meinem Hosenbund und schlich ins Haus. Jemand war mir zuvorgekommen und hatte alles auf den Kopf gestellt, als wären Einbrecher gründlich am Werk gewesen, nur dass, soweit erkennbar, nichts fehlte. Fernseher, Video und Hi-Fi-Anlage waren noch da, ebenso, auf dem Fußboden des Schlafzimmers verstreut, ein wenig Schmuck. Der musste von Alisha sein. Es bereitete mir keine allzu großen Schuldgefühle, sie getötet zu haben. Sonst hätte sie mich umgebracht. Aber ihren Schmuck zu sehen und ihre Kleider, außerdem ihr Parfüm zu riechen... Ich musste einen Moment innehalten und meine Atmung wieder beruhigen.
    Und dabei erwischte er mich.
    Ich spürte die kalte Mündung der Pistole an meinem Hinterkopf. Mein ganzer Körper war einen Moment lang wie schockgefroren.
    »Wirf die Kanone da rüber.«
    Ich gehorchte und wurde anschließend von hinten gefilzt.
    »Geh ins Wohnzimmer.«
    Ich gehorchte. Ich hatte die Stimme erkannt. Ich wusste, wer hinter mir stand.
    »Jetzt dreh dich um.«
    Ich drehte mich um und stand Leo Hoffer gegenüber.
    »Setz dich«, sagte er. »Entspann dich. Du siehst so aus, als hättest du eine anstrengende Nacht hinter dir.«
    »Das kann man wohl sagen!« Ich setzte mich auf das Sofa, aber ganz vorn auf die Kante, bereit aufzuspringen, wenn sich mir die Gelegenheit bieten sollte.
    »Mach’s dir bequem«, forderte er mich auf. »Na los, setz dich richtig hin.«
    Ich setzte mich richtig hin. Das Sofa war wie ein riesiger Wackelpudding. So schnell würde ich da nicht wieder hochkommen.
    »Ja, ist echt’ne Krankheit, nicht?«, sagte Hoffer. »Ich hab vorhin auch da drin gesessen, während ich mir überlegte, was ich tun solle. Hat mich geschlagene fünf Minuten gekostet, da wieder rauszukommen. Ist’ne richtige Venusfliegenfalle. Also, Mr. Wesley-Weston-West, was treiben Sie hier?«
    »Das Gleiche wie Sie, vermutlich.«
    »Tja, ich hoffe, Sie haben ein paar Werkzeuge dabei, denn dieser Safe rührt sich nicht.«
    Er deutete auf die entgegengesetzte Wand. Ein großes Gemälde, ein Seestück, das einen kleinen Wandsafe verdeckt hatte, stand abgehängt am Boden. Selbst von da aus, wo ich saß, konnte ich erkennen, dass Hoffer sich am Safe zu schaffen gemacht hatte. Die Wand ringsum sah zerschrammt und zerfurcht aus, die Metalloberfläche des Safes selbst war zerkratzt und stellenweise

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