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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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gibt gar keine Schießeisen im Himmel.«
    Beinahe hätte er gelächelt, aber er konzentrierte sich zu sehr auf etwas anderes.
    Ich ging zu Provost und sah auf ihn hinunter.
    »Zeit zu reden«, sagte ich.
    »Wir hätten auch ohne das alles reden können.«
    »Ich hab’s nicht so gewollt, Provost, Kline hat es so gewollt. Ihr Mann hat es so gewollt.«
    »Mein Mann?« Er sprach so, als wäre sein Mund voller Galle. »Kline war nicht mein Mann.«
    »Was war er dann?«
    »Er hat früher für den NSC gearbeitet. Von dem Verein schon mal was gehört?«
    »Ein bisschen.«
    »Sie haben ihn nach einem Unfall in den Ruhestand versetzt. Der Unfall war ich.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Werden Sie schon noch.« Er stand auf. »Glauben Sie wirklich, dass Alisha für Kline arbeitete?«
    »Das heißt aber nicht, dass sie Sie nicht liebte.«
    Er blickte mich wütend an. »Kommen Sie mir bloß nicht gönnerhaft, Mr. West. Kline hat mir von Ihnen erzählt. Er sagte, Sie würden mich suchen. Er hat leider nicht näher spezifiziert, warum.«
    »Ein paar Fragen, das ist alles.«
    Er wandte sich von mir ab und setzte sich, den Kopf in die Hände gestützt, auf die Vortreppe der Hütte. »Dann schießen Sie los«, sagte er, ohne den Kopf zu heben.
    Losschießen? Ich wusste kaum, wo ich anfangen sollte. Bel war mit dem Erste-Hilfe-Kasten zurückgekommen und versuchte, Spikes Blutung zu stillen. Ich ging zur Treppe und stellte mich vor Provost. Ich hatte Sam Clancys Minirekorder aus der Tasche gezogen und schaltete ihn jetzt ein.
    »In London wurde eine Frau getötet«, sagte ich. »Ihr Name war Eleanor Ricks. Sie war Journalistin und stellte Recherchen über die Disciples of Love an.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Sie haben nicht ihre Ermordung angeordnet?«
    »Nein.«
    »Dann hat Kline auf eigene Faust gehandelt.«
    Jetzt schaute er zu mir auf. » Sie haben sie getötet?«
    »Ja.«
    »Dann beantworten Sie mir eine Frage: Warum sollte Kline jemanden dafür bezahlen, dass er den Job erledigt, wenn er seine eigene Söldnertruppe hat?«
    Das war eine gute Frage. Ja, so gut, dass ich keine Antwort darauf hatte …
     
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete ich. »Sagen Sie es mir.«
    Provost lächelte. »Ich kann’s Ihnen auch nicht sagen. Ich kann Ihnen lediglich sagen, was Kline mir sagte: Er hätte nicht die leiseste Ahnung, warum Sie herumschnüffelten. Er hätte keinen Mord in Auftrag gegeben, und er fragte sich selbst, wer das getan haben konnte. Als Sie anfingen, Fragen zu stellen, wurden Sie zu einer Bedrohung.«
    »Er hat Journalisten töten lassen, stimmt’s? Er wollte Sam Clancy erschießen lassen.«
    »Kline hatte kein besonders stark ausgeprägtes Gewissen, falls Sie das meinen.«
    »Aber was versuchte er zu schützen? Warum hat er Sie so abgeschirmt?«
    »Der Grund war Geld, Mr. West, was sonst? Oh, ich meine damit nicht, dass er in meinem Sold stand. Ich meine, er bezahlte einmal mich , und seitdem hat er für diesen einen Fehler bezahlt.« Er warf einen Blick auf Klines leblosen Körper. »Und die Abschlussrate war heute Nacht fällig.«
    »Ich versteh immer noch nicht.«
    »Kline arbeitete für eine Abteilung des NSC, deren Aufgabe es war, die nicaraguanischen Contras finanziell zu unterstützen. Das war Mitte der achtziger Jahre. Er schaffte es, dem... ich weiß auch nicht, dem Sultan von irgendwo, irgendeinem Land im Mittleren Osten, also dem jedenfalls zehn Millionen Dollar abzuschwatzen. Damals besaß ich ein bisschen Geld. Alle nasenlang starben irgendwelche älteren Verwandten. Wurde allmählich langweilig, ständig auf Beerdigungen gehen zu müssen. Ich fand, mein Geld sollte meine Angelegenheit bleiben, also legte ich ein Nummernkonto in der Schweiz an.«
    »Reden Sie weiter.«
    »Es war für Kline ein ziemlicher Erfolg, so viel Geld für die Contras an Land gezogen zu haben, aber er wusste nicht so recht, was er damit anstellen sollte. Jemand vom NSC, und ich sage nicht, dass es Colonel Oliver North war, schlug vor, es auf ein Bankkonto einzuzahlen, bis es seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt werden könne.«
    »Ein Schweizer Bankkonto?«
    »Und so ein Konto hatte der NSC. Nur traten jetzt die Götter des Schicksals und der Ironie auf den Plan. Kline verschrieb sich, als er sich die Kennnummer des Kontos notierte. Ich weiß nicht mehr genau, warum ich beschloss, meinen Kontostand abzufragen, aber eines Dienstagmorgens Schweizer Zeit rief ich meine Bank an und erfuhr die exakte Höhe meines Guthabens. Der Betrag

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