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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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füllte sich den Mund mit Wasser, gurgelte, spuckte es wieder aus und schluckte schließlich ein paar Mundvoll.
    »Wie können die bloß dieses Zeug trinken?«, fragte er sich halblaut, während er sich den Mund abwischte.
    »Es ist doch nur Wasser«, antwortete seine inzwischen eingetroffene Eskorte.
    »Ich meinte den gottverdammten Tee«, sagte Hoffer.

10
    Ich klopfte noch einmal.
    »Jetzt mach schon«, sagte ich, »wir haben zu tun. Wir sind keine Touristen mehr.«
    Nicht, dass Bel bislang besonders viel von den Londoner Sehenswürdigkeiten zu sehen bekommen hätte - außer man fasste den Begriff »Sehenswürdigkeit« so weit, dass er auch Tottenham und ein paar drittklassige Fresslokale einschloss. Ich lauschte an ihrer Tür, bis ich hörte, dass sie vom Bett aufstand.
    »Wir treffen uns unten!«, rief sie.
    Ich ging zurück in mein Zimmer und wählte die Nummer noch einmal. Diesmal kam ich durch. Ich wollte jemanden bei der British Telecom sprechen. Er hieß Allan und war nicht billig.
    »Ich bin’s«, sagte ich. »Und, zapfen die inzwischen auch deine Leitung an?«
    »Nein, aber sonst jede. Wenn du möchtest, kann ich dir den jüngsten Schmutz aus dem Buckingham Palace erzählen.«
    Er klang nicht so, als machte er Witze. »Nein, danke«, sagte ich. »Ich bräuchte ein paar Nummern.«
    »Ich vermute mal, du meinst nicht verzeichnete Nummern, da du ja sonst die Telefonauskunft angerufen hättest.«
    »Ich hab’s überprüft, sie sind nicht verzeichnet. Die erste ist eine Frau namens Eleanor Ricks.«
    »Die, die erschossen worden ist?«
    »Könnte sein.«
    »Du musst aufpassen, Mann. Manchmal bauen Scotland Yard oder MI5 Schlüsselwörter in das System ein. Wenn du das entsprechende Wort sagst, und die kriegen das mit, zeichnen sie das ganze Gespräch auf.«
    Allan versuchte ständig, mich mit solchen Bemerkungen zu beeindrucken oder mir Angst zu machen - was von beidem, wusste ich nicht.
    »Der Anschlussinhaber könnte auch ihr Mann sein«, fuhr ich fort. »Er heißt Frederick Ricks. Laut Klatschblättern wohnen sie in Camden. Ihre genaue Adresse bräuchte ich dann auch noch.«
    »Notiert.« Er schwieg kurz. »Du sagtest ein paar Namen?«
    »Joe Draper, er leitet eine TV-Produktionsfirma. Er hat ein Haus in Wiltshire, davon könnte ich die Telefonnummer gebrauchen, außerdem eine Stadtadresse, aber nicht sein Büro. Das steht im Telefonbuch.«
    Ich hörte, wie sich Allan die Informationen aufschrieb. Ich dankte im Geiste der Vorsehung und den britischen Medien, die mir ebendiese Informationen geliefert hatten.
    »In den Nachrichten war mal wieder von der Inflation die Rede«, sagte er schließlich.
    »Nicht schon wieder’ne Erhöhung, Allan. Du katapultierst dich damit noch mal aus dem Geschäft.«
    »Als Sonderangebot für treue Kunden beschränkt sich die Preiserhöhung auf lediglich zehn Prozent für einen Monat.«
    » Zu großzügig. Selbe Adresse?«
    »Wer kann sich schon leisten umzuziehen?«
    »Zehner und Zwanziger in Ordnung?«
    »Klar.«
    »Ach, noch ein Name...«
    »Und, wer treibt’s jetzt auf die Spitze?«
    »Nenn’s meine ›Treueprämie‹. Scotty Shattuck.« Ich buchstabierte ihm den Namen. »Wahrscheinlich irgendwo in London, immer angenommen, er hat überhaupt ein Telefon.«
    »In Ordnung. Ich tu mein Bestes. Im Lauf des Tages, okay?«
    »Ich steck deine Gebühr in den Briefkasten. Wenn ich nicht da sein sollte, gib die Infos der Rezeption durch. Das ist die Nummer.«
    Ich sagte sie ihm und legte auf. Unten saß Bel schon im kleinen Speiseraum und schüttete sich Cornflakes aus einer Portionspackung in den Napf.
    »Du bist offensichtlich keine von diesen Frauen, die ewig brauchen, um sich anzuziehen.« Ich setzte mich neben sie.
    »Da kennst du dich mit aus, was?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ach, schon gut.« Sie goss Milch dazu und fing an zu essen. Ich wusste, was sie meinte. Sie meinte, dass sie attraktiv war und ich sie nicht angebaggert hatte und folglich... was war? Sie trug Hosen, dazu eine blaue Bluse und Jacke. Das waren die schlichtesten Stücke in ihrer Reisegarderobe. Ich versuchte, sie mir als Polizeibeamtin vorzustellen. Es gelang mir nicht. Aber andererseits würde ja ich das Reden übernehmen: Ich würde derjenige sein, den sie ansehen würden. Und als ich mich an dem Morgen im Spiegel gemustert hatte, hatte mir ein knallharter Bulle entgegengestarrt.
    »Isst du nichts?«, fragte Bel.
    »Ich ess morgens nie viel. Ich trink nur einen Kaffee.«
    »Aber nur, wenn endlich

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