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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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schwitzte mittlerweile und machte dafür eine Gerbsäurevergiftung verantwortlich. Sein Schlund war wie mit Filz ausgekleidet.
    »Sie verstehen also«, sagte er, »wenn der Mann, nach dem wir suchen, auch nicht direkt in der Army war, könnte er doch vielleicht in irgendeiner Verbindung zu ihr gestanden haben oder sogar noch stehen. Die naheliegendste Verbindung, die mir einfällt, ist eine verwandtschaftliche.«
    »Sie meinen, über einen Bruder oder eine Schwester?«
    »Nein, Sir, ich meine über seinen Vater. Ich glaube, es müsste schon sein Vater gewesen sein - jemand, der ihm eine... besondere Beziehung zu Waffen vermittelt haben könnte.«
    »Wir gestatten Kindern normalerweise nicht, mit scharfer Munition zu üben, Detective Hoffer.«
    »Das wollte ich damit auch nicht sagen, Sir. Ich meine, ich bin sicher, dass die Integrität der Army über jeden Zweifel... äh, was auch immer ist. Aber angenommen, dieser Mann war ein guter Schütze, würde es da nicht naheliegen, dass er sein Können und sein Fachwissen an den Sohn weiterzugeben wünschte?«
    »Selbst wenn der Sohn nie würde zur Army gehen können?«
    »Der Junge könnte ohne weiteres schon ein Teenager gewesen sein, bevor festgestellt wurde, dass er Bluter war. Leichte Fälle werden manchmal erst im Erwachsenenalter erkannt. Es gehört schon eine Operation oder was in der Art dazu, damit ein Arzt merkt, dass ihr Blut nicht richtig gerinnt.«
    »Das ist alles sehr interessant«, meinte Drysdale und blätterte seine ausführlichen Notizen durch, »aber ich begreife nicht recht, wohin uns das bringt.«
    »Ich werd’s Ihnen sagen, Sir. Es bringt uns zu einem Jungen, bei dem ein Militärarzt Hämophilie diagnostiziert hat - irgendwann, vielleicht vor zwanzig oder dreißig Jahren. Sie müssen doch entsprechende Unterlagen haben.«
    Drysdale lachte. »Mag sein, dass wir Unterlagen haben, aber haben Sie eine Ahnung, was Sie da verlangen? Wir müssten bei jedem Armeestützpunkt nachfragen, im Inund Ausland, bei jedem Militärkrankenhaus. Immer vorausgesetzt, dass die ihre Unterlagen so lange aufbewahren. Immer vorausgesetzt, dass der Junge überhaupt von einem Militärarzt behandelt wurde. Ich meine, er könnte ja ohne weiteres zu einem Zivilarzt gegangen sein. Und selbst von alldem abgesehen, dürfte er die Unterlagen ja mitgenommen haben.«
    »Was?«
    »Wenn man den Arzt wechselt, fordert der neue Arzt vom bisherigen Arzt alle Krankenakten an. Die bewahrt nicht der Patient, sondern der Arzt auf. Der jeweils aktuelle Arzt.«
    »Sind Sie sicher? Vielleicht könnte ich mit jemandem von Ihrem militärärztlichen -«
    »Ich halte das wirklich nicht für nötig.«
    Hoffer überdachte seine Optionen. Er konnte den Typen zusammenschlagen. Er konnte mit Engelszungen auf ihn einreden. Er konnte ihm Geld anbieten. Da, wie er vermutete, nichts davon Wirkung gezeigt hätte, beschloss er, einen auf enttäuscht zu machen.
    »Es tut mir wirklich leid, dass Sie sich außerstande sehen, uns zu helfen, Major. Wissen Sie, wie viele unschuldige Menschen dieser Mann ermordet hat? Wissen Sie, dass er so weitermachen wird, bis er gefasst wird? Ich meine, er wird bestimmt nicht umsatteln und sich einen neuen Job suchen. Ich kann ihn mir als Hamburgerwender bei McDonald’s irgendwie nicht vorstellen.«
    Wieder lächelte Drysdale. »Hören Sie, Detective, ich weiß, was Sie meinen. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass Sie -«
    Hoffer stand auf. »Nein, Sir, bei allem gebührenden Respekt, aber ich glaube nicht, dass Sie es wissen. Ich werde Ihnen nicht weiter Ihre kostbare Zeit stehlen.« Er wandte sich zur Tür.
    »Warten Sie.« Hoffer wartete. Er sah halb über die Schulter zurück. Drysdale war jetzt ebenfalls aufgestanden. »Hören Sie, vielleicht kann ich ein paar allgemeine Nachforschungen einleiten.«
    Hoffer drehte sich wieder um. »Das wäre großartig, Sir.«
    »Versprechen kann ich natürlich nichts.«
    »Vollkommen klar. Wir versuchen alle lediglich zu tun, was wir können.«
    Drysdale nickte. »Ich werde also sehen, was ich tun kann.«
    »Ich bin Ihnen wirklich dankbar, Sir.« Hoffer drückte Drysdale die Hand. »Ich bin sicher, ich spreche in unser aller Namen.«
    Drysdale lächelte leicht verlegen. Dann sagte er, er wolle jemanden anfordern, der den Detective zurück zum Tor eskortieren würde.
    »Sie hören von mir«, sagte Hoffer.
    Während er im Empfangsbereich auf seinen »Escort-Service« wartete, sah er einen Trinkwasserspender und stürzte sofort los,

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