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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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letzte Runde, Jungs. Wir haben alle viel zu tun.« Also holte er wieder Nachschub und gelangte zu dem Schluss, dass die Bilanz irgendwie nicht stimmte. Er blechte wie ein Blöder und kriegte dafür so gut wie nichts zurück.
    »Also, Barney, wie steht’s mit diesen Waffenhändlern? Den unsauberen, meine ich. Haben Sie da so was wie’ne Liste? Wär nett, wenn ich da mal einen Blick reinwerfen könnte.« Was blieb Barney anderes übrig, als zu nicken und zu sagen, dass er sehen würde, was sich machen ließ? Hoffer wandte sich zu Edmond.
    »Und Dave, Sie wollten mir doch von Eleanor Ricks erzählen...«
     
    Das Army-Lager war dann doch nicht so schwer zu finden.
    Hoffer hatte ein Höllenloch mitten in der Pampa erwartet, aber tatsächlich lag es unmittelbar nördlich von London, am Rand einer Satellitenstadt und direkt neben einer Wohnsiedlung. Als er dort anrief, hatte man ihm gesagt, er könne mit dem Schnellzug kommen, das würde nur eine halbe Stunde dauern. Also tat er das. Die Leute machten sich was vor, wenn sie meinten, »auf dem Land« zu leben. Wenn sie auf irgendetwas lebten, dann auf Abruf. London schnappte nach ihren Waden. Sie arbeiteten dort, verdienten sich dort ihren Lebensunterhalt, und London verlangte etwas als Gegenleistung. Es wollte sie .
    Sie versuchten, wohlhabend auszusehen und anders als die anderen zu reden, aber sie waren blass, sahen fast kränklich aus, und ihre Autos erzeugten bloß Verkehrsstaus. Hoffer, der zunächst mit dem Gedanken gespielt hatte, die ganze Strecke mit dem Taxi zu fahren, war froh, dann doch die Bahn genommen zu haben. Die Straßen, die er vom Zug aus sah, waren heillos verstopft. Jemand sprach von einem dreißig Kilometer langen Stau auf der M 25. Die Londoner Ringautobahn hieß »Orbital«. Man schaffte den Orbit um die Erde in weniger Zeit. Die perfekte Lösung stellte der Zug allerdings auch nicht dar. Er war in London mit Verspätung abgefahren und nach Entladung seiner Pendlerfracht weder gereinigt noch gelüftet worden. Es stank darin, und der Boden war mit Müll übersät.
    Im Taxi, das Hoffer am Bahnhof nahm, roch es auch nicht viel besser, und der Fond war nur geringfügig geräumiger als ein Sitz der British Rail. Er brachte seine Beine irgendwie diagonal unter und fand sich mit den Gegebenheiten ab. Er ließ sich vor dem Eingang des Camps absetzen und stellte überrascht fest, dass das Tor von bewaffneten Soldaten bewacht wurde. Einer von ihnen dirigierte ihn mit einer Kopfbewegung zum Torhäuschen.
    »Was ist los, Chef?«, fragte Hoffer, als die Wache im Torhaus ihn telefonisch anmeldete.
    »Terroristen«, erklärte die Wache. »Wir stehen in ständiger Alarmbereitschaft.«
    »Ich dachte, die hätten aufgehört, euch Ärger zu machen, und sich stattdessen auf uns eingeschossen?«
    »Man kann nie wissen.«
    Mit dieser philosophischen Wegzehrung ausgestattet, wurde Hoffer in Richtung des Büros, in das er wollte, in Marsch gesetzt.
    Auf halbem Weg kam ihm ein junger Soldat entgegen, dessen Gesicht so aussah, als wäre es gleichzeitig mit seinem Hemd und seiner Hose gebügelt worden.
    »Mr. Hoffer? Der Major erwartet Sie.«
    »Es ist sehr freundlich von ihm, mich so kurzfristig zu empfangen.« Hoffer musste fast traben, um mit dem Mann Schritt zu halten. Irgendwann während des Gewaltmarsches erwartete der Soldat von ihm, dass er seinen Namen mitbekam, aber Hoffer war schon froh, wenn er auch nur Luft bekam. Er wurde in ein Gebäude geführt und aufgefordert, Platz zu nehmen. Was er nur zu gern tat. Er versuchte, die Augen auf die Rekrutierungsplakate und die Hochglanzbroschüren scharf zu stellen. Sie vermittelten eher den Eindruck, man wäre hier, um einen Urlaub zu buchen, als um sich auf eine lebensgefährliche Laufbahn einzulassen. Die Soldaten in den Broschüren sahen zäh und aufrecht und christlich aus. Man wusste einfach, dass Demokratie und freie Welt in ihren Händen sicher aufgehoben sein würden - selbst, wenn man sie in einem Land absetzte, dessen Sprache sie nicht beherrschten und dessen Berge voll von Mörsern und Mullahs waren.
    Hoffer ertappte sich dabei, wie er »God bless America« pfeifen wollte, und verkniff es sich gerade noch rechtzeitig.
    Weiter hinten im Korridor öffnete sich eine Tür. »Mr. Hoffer?«
    Hoffer stand auf und ging auf den Mann zu. Sein Name war Major Drysdale, und er hatte einen kühlen trockenen Händedruck, ein bisschen wie ein Baptistenprediger. »Kommen Sie bitte herein.«
    »Ich hatte gerade Ihrem... äh,

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