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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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»Kleiner Bursche, aber stramm gebaut. War früher bei der Army.«
    »Tut mir leid«, entgegnete Chuck, als hätte ich gar nichts gesagt. »Ich habe Ihren Namen nicht mitbekommen.«
    »West, Detective Inspector West.«
    »Und das ist...?« Er meinte Bel.
    »DC Harris«, sagte sie mit steinerner Miene. Chuck sah sie sich lange und gründlich an, ohne sich darum zu scheren, ob ich es mitbekam. Die zwei Kunden am Trainingsgerät hatten aufgehört und schlenderten in unsere Richtung, während sie sich den Nacken mit Handtüchern abrieben. Drei weitere Männer kauerten unterm Fenster. Der Verkehrslärm war ein tiefes, anhaltendes Grollen, vom Rumpeln der Busse unterbrochen, das die Spiegel an den Wänden zum Zittern brachte.
    »Tja«, sagte Chuck schließlich, »da muss ich leider passen.«
    »Hören Sie, wir wollen niemandem Scherereien machen. Es ist bloß so, dass ich mit Mr. Shattuck sprechen müsste.«
    »Das glaub ich nicht.« Chuck schüttelte den Kopf, die Hände in die Hüften gestemmt.
    »Er hat keine Probleme mit der Polizei, Mr....«
    »Die Leute nennen mich einfach Chuck. Und wissen Sie, warum? Weil, wenn mir jemand nicht gefällt, es leicht passieren kann, dass ich einmal ›tschack!‹ mache, und der Betreffende hat dann keine Zähne mehr im Mund.«
    »Schon mal bei einem Polizisten probiert?«
    »Komisch, dass Sie das fragen. Sagen Sie mir einfach, worüber Sie sich mit Scotty Shattuck unterhalten möchten.«
    »Sie kennen ihn also?«
    »Vielleicht bin ich bloß neugierig.« Er musterte den Fußboden zwischen uns.
    »Na los«, sagte Bel, »reden Sie schon.«
    Chuck sah auf. »Ich möchte lediglich wissen, was Sie von ihm wollen.«
    Als ich das letzte Mal, mit Brent, hier gewesen war, hatte eine ganz andere Atmosphäre geherrscht. Aber da war ich in Begleitung eines Klubmitglieds gewesen, eines Mannes, den alle kannten. Und ich war damals auch kein Polizist gewesen. Ich hatte diesen Laden falsch beurteilt. Es sah so aus, als hätte Chuck nicht eben viel für die Staatsgewalt übrig.
    »Leider nicht möglich«, sagte ich kopfschüttelnd. »Aber ich kann Ihnen versichern, dass es nichts Schwerwiegendes ist.«
    »Nein?«
    Die zwei harten Burschen standen inzwischen links und rechts von Chuck. Sie wussten, dass sie nichts zu sagen brauchten. Ihre Stimmen hätten ihre optische Wirkung höchstens verringert.
    Plötzlich klappte Bel ihren Ausweis mit einer Bewegung auf, die sie wahrscheinlich in zig Krimiserien gesehen hatte. »Wenn Sie uns nicht sagen, wo wir Mr. Shattuck finden, könnte das leicht als Behinderung polizeilicher Ermittlungen ausgelegt werden.«
    Vielleicht hatte sie sich zu viele Krimiserien angesehen.
    Chuck lächelte erst dem einen, dann dem anderen seiner Männer zu. Er schien an seinen Schuhspitzen etwas Interessantes entdeckt zu haben und betrachtete sie eingehend, während er sprach.
    »Ich habe nichts zu sagen. Ich kenne niemanden mit Namen Scotty Shattuck. Ende der Geschichte. Auf Wiedersehen, adios , au revoir .«
    Ich ließ mich nicht abwimmeln - und zwar schlicht deswegen, weil ich ihm nicht glaubte. Wir konnten den Rückzug antreten, oder wir konnten es mit einer anderen Taktik versuchen. Für einen Rückzug fehlte uns die Zeit. Außerdem bestand die Gefahr, dass Shattuck, wenn wir jetzt gegangen wären, von unserem Besuch im Studio erfahren hätte und untertauchen würde. Mir blieb eine einzige Option.
    Also zog ich die Knarre.
    Es ist nicht leicht, eine Heckler & Koch MP5 zu verstecken, aber die Mühe zahlt sich immer aus. Deswegen hatte ich mir von Max auch eine Barbourjacke ausgeliehen. Sie war schön weit geschnitten, und Max hatte eine Innentasche eingenäht, in der man die Maschinenpistole bequem tragen konnte. Was spielte es da schon für eine Rolle, wenn ich bei der Hitze nassgeschwitzt war?
    Mit einer Länge von fünfzig Zentimetern und einem Gewicht von zwei Komma sieben Kilo ließ sich die MP5 von Heckler & Koch so ziemlich überallhin mitnehmen, ohne Aufsehen zu erregen. Aufsehen erregte sie erst, wenn man sie herausholte und auf jemanden richtete. Ich hielt sie mit einer Hand und zielte damit direkt auf Chuck.
    »Das Ding hat fünfzehn Patronen im Magazin«, sagte ich, »und ich habe es auf Drei-Schuss-Feuerstoß eingestellt. Sie kennen sich aus, Chuck, Sie wissen, was es ausrichten kann. Sie würden gleich in zwei Hälften auf dem Fußboden liegen, und das Gleiche gilt für alle anderen im Raum. Und mehr als ein paar Sekunden würde das Ganze nicht dauern.«
    Chuck war

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